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Balve. (P.B.) 600.000 Euro Kosten – 125 Meter Länge – 76 Zentimeter Kantenhöhe – Hinter diesen nüchternen Zahlen versteckt sich die Bahnsteig-Sanierung des Balver Bahnhofs. Am letzten Juli-Wochenende starteten die Maßnahmen. Das Bauunternehmen rückte mit schweren Maschinen und zahlreichen Facharbeitern an, denn der Zeitrahmen ist genau definiert.

„Da dies unter anderem ein kompletter Eingriff in das Schienennetz innerhalb der Hönnestadt darstellt, mussten wir die Strecke stilllegen“, erläutert Kai Rossmann, Leiter des DB-Bahnhofsmanagement in Hagen. „Als Freigabetermin ist der 12. August festgesetzt, bis dahin müssen die Gleis- und Betonarbeiten, die Hauptmaßnahmen, durchgeführt sein.“

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Er zeigte sich bereits nach knapp einer Woche Tätigkeit optimistisch: „Die Fundamente sind gegossen, die ersten Kantensteine für den Bahnsteig, heutzutage natürlich in Modulbauweise, werden schon gesetzt, der Servicepunkt wird aufgehübscht.“ Auch neue Lampen sorgen demnächst für mehr Durchsicht: „Die Beleuchtung erfährt eine Modernisierung.“ Da hier allerdings eine andere Behörde ihre Genehmigung erteilen musste, verzögerte sich die Planung. Ein Grund für Landrat Thomas Gemke beim Pressetermin daran zu erinnern, dass es nicht verkehrt wäre, das Baurecht etwas zu entschlacken.

Die kleineren Detailarbeiten ziehen sich dann noch bis Ende August hin. Wenn dann die Zuwegung angepasst ist, habe Balve einen attraktiven Haltepunkt, versprach Kai Rossmann. Die Erhöhung der Bahnsteigkante auf 76 Zentimeter, deutschlandweit inzwischen (fast) die Norm, sorgt für Barrierefreiheit und bequemes Einsteigen in die Züge. „Dieser Schritt passt genau in unser Gesamtkonzept“, zeigte sich Michael Bathe von der Stadtverwaltung hocherfreut. „Auch im Rathaus, der Bücherei und bei der Volkshochschule haben wir barrierefreie Möglichkeiten geschaffen.“

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Doch nicht nur Gebäude liegen im Fokus der zuständigen Planer: „Im Arme-Sünder-Gässchen sind bauliche Maßnahmen geplant, die den älteren Mitbürgern aus dem Seniorenheim die Begehbarkeit erleichtern.“ „Die Politik möchte, dass mehr Menschen den öffentlichen Personen-Nahverkehr nutzen, dann muss die Infrastruktur entsprechend ausgebaut sein“, begründet Rossmann die Maßnahmen. Kleinere Haltestellen werden ebenfalls saniert, aber: „Die Stationen mit den höchsten Ein-/Aussteigefrequenzen sind naturgemäß vorrangig berücksichtigt.“

Um den gelungenen Anblick möglichst lange genießen zu können, appelliert der Fachmann an die Bürger: „Wir wissen, dass Bahnhöfe immer wieder Zielscheiben von Zerstörungen, Graffiti oder Vermüllung sind. Sollte dies bemerkt werden, dann Telefon 0211/36801055 anrufen, die zuständigen DB-Mitarbeiter sind ständig unterwegs.“

Freuen sich schon auf eine attraktive Bahnstation: Kai Rossmann (DB), Michael Bathe (Stadt Balve) und Thomas Gemke (Landrat MK, v.li.). Foto: Peter Benedickt

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