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Balve. Warum will man eigentlich König werden, lautete die Frage am Dienstag, die Thomas Fischer bei der Nachbesprechung zum Fest beantworten musste. „Wenn du als Schützenbruder in der St.-Sebastian Bruderschaft bist, dann muss das einmal sein. Wenn Du da nicht den Wunsch hegst, einmal König zu sein, dann weiß ich es nicht“, so der nun amtierende König. „Ich habe ihn immer ein bisschen gebremst“, so seine Königin und Ehefrau Michaela. Doch in diesem Jahr war der Wille, König zu werden, sehr groß und auch die Söhne standen hinter ihm. „Ich kann meine Männer ja nicht im Stich lassen“, stand sie voll und ganz hinter der Entscheidung und freute sich nach dem ersten Schrecken nach dem Königsschuss mit ihrem Mann.

Die Freude war jedenfalls auch den ganzen Abend zu spüren, bestätigte Geschäftsführer Thomas Scholz. Der Königs- und damit auch der Generationswechsel, sei hervorragend gelungen. Es seien trotz der Unterschiede, oder vielleicht auch gerade deswegen, alle auf ihre Kosten gekommen. So sorgten Königspaar und Hofstaat am letzten Tag noch einmal für ausgelassene Stimmung.

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Dazu trugen aber auch die Musiker der Amigos und des MV Lichtringhausen bei, die für ordentlich musikalische Stimmung sorgten. Und das nicht nur am letzten Tag. Oberst Andreas Fritz, der die letzten Jahre immer die Lautstärke in der Höhle während des Zapfenstreiches monierte, war diesmal recht zufrieden. „Aus der Höhle heraus war es ruhig, nur der Lärm von draußen drang doch noch sehr laut herein“, so der Oberst.

„Für uns gibt es zwei Faktoren, die uns wichtig sind. Einmal ein tolles Fest und zum anderen ein sicheres Fest“, so Thomas Scholz. Toll war es und sicher auch. Der Sicherheitsdienst habe sich bewährt. Man habe ihn vor Jahren freiwillig engagiert, heute sei er Pflicht. Er wirke deeskalierend. So habe es nur einen kleinen Zwischenfall gegeben, als am Dienstagmorgen partout einige Gäste nicht die Höhle verlassen wollten, weil es ihnen so gut gefiel. Die Polizei erteilte Platzverweise, die Besucher gingen friedlich nach Hause, so der Geschäftsführer.

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Wenn ein Fest so gut laufe, sei der Umsatz zwar wichtig, aber es spiele dabei keine Rolle, ob man ein paar Hektoliter Bier weniger verkauft habe. Doch allem Anschein nach, lief der Verkauf bestens, denn nach den Einschätzungen des Vorstandes ist der Bierkonsum, der im vergangenen Jahr 180 Hektoliter ausmachte, zumindest gleich geblieben. Es könne auch eine neue Rekordmarke geben, prognostizierte man, doch die endgültigen Zahlen dürften erst in den kommenden Tagen von der Brauerei kommen. Fest stünde aber, dass Wasser sehr gut wegen der Hitze am Samstag gelaufen sei und auch das Trendgetränk Eistee mit Korn sei nur leicht rückläufig gewesen. Also auch in diesem Bereich nur Zufriedenheit.

Die strahlte Thomas Scholz auch bei Neueintritten aus. Mit etwa 130 Neueintritten nähere man sich der 2000-er Marke. „Soviel gab es noch nie, sonst waren es 80 bis 90 Neueintritte“, so der Geschäftsführer. Ein Grund dafür sei sicherlich gewesen, dass innerhalb weniger Minuten das Kontingent von 400 Karten im Vorverkauf weg waren. Das habe manchen zum Eintritt bewegt, am Montag allein 40. Auch am Samstagabend wären die Restkarten noch verkauft worden. „Wir waren ausverkauft.“ Man habe aber nicht, wie im vergangenen Jahr, Hunderte wegschicken müssen. Man konnte einen Großteil vertrösten, später nach dem Zapfenstreich wiederzukommen. Denn danach verlassen doch einige die Balver Höhle und schaffen so Platz für die Nachrücker.

Zufrieden hätten sich auch die Schausteller gezeigt. Lediglich der Gewitterschauer habe zu Ausfällen geführt. Ebenfalls das neue Konzept mit dem Busverkehr sei gut angekommen. Die Kritik, dass Samstagnacht Fahrgäste am Bus standen, die nicht wussten, dass man Karten vorher kaufen muss, ließ Vorsitzender Christoph Rapp nicht gelten. „Es konnte sich jeder vorher in den verschiedensten Medien darüber informieren. Man muss auch ein bisschen Eigeninitiative der Leute erwarten können“, so der Brudermeister, zumal auch an verschiedensten Stellen mit Plakaten darauf hingewiesen wurde.

Zum Schluss dankten Vorstand und Oberst noch einmal allen Beteiligten. Das Schützenfest sei ein riesiger Aufwand, der ehrenamtliche Arbeit erfordere. Das eigene etwa 60 Mann starke Team habe hervorragend geholfen, der Sicherheitsdienst war Spitze, der MHD war immer zur Stelle, sowohl beim Festzug, wie auch in der Höhle, die Musik hat sowohl beim Festzug wie auch in der Höhle für Stimmung gesorgt, die Königspaare wurden ihrer Rolle gerecht und das Schützenvolk machte das Fest zu dem, was es war: einfach Spitze.    kr


Titelfoto: Zogen erfreuliche Bilanz: Brudermeister Christoph Rapp (v. l.), Königspaar Michaela und Thomas Fischer, Geschäftsführer Thomas Scholz und Oberst Andreas Fritz. Foto: Roland Krahl