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entnommen der gedruckten Ausgabe „Die Schelle“ –

Neuenrade. Wer ein Monopol hat, kann die Preise frei bestimmen. Diese Erfahrung machen derzeit viele Veranstalter, die den Besuchern musikalische Unterhaltung bieten möchten. Egal ob Livemusik oder ein DJ, bei öffentlichen Festen ist die GEMA immer mit an Bord.
Die Aufgabe der Gesellschaft ist die Überwachung der Verwendung von Melodien und Liedtexten, damit die Urheber an ihrem geistigen Eigentum verdienen. Doch die geforderten Gebühren sind inzwischen astronomisch.
So sollten die Betreiber des Siegener Weihnachtsmarktes im Vorjahr statt der bislang geforderten 2500 Euro plötzlich 12000 berappen. Mit der Konsequenz, dass es um die Buden herum still war.
Auch die Neuenrader Schützen müssen in diesem Jahr erheblich tiefer für die musikalische Unterhaltung in die Tasche greifen. Wie Marius Holup auf Anfrage mitteilt, sogar um 15 Prozent. Abgesehen davon verursacht die legale Verwendung jede Menge Papierkram, denn die GEMA-Abgaben richten sich nach Uhrzeit, vorgesehener Gästeanzahl, den Quadratmetern des beschallenden Raumes, den Eintrittspreisen und in der Regel muss auch eine Playliste der gespielten Titel angegeben werden.
Doch der Schützenverein zählt nicht nur die Titel am Abend im Zelt. Genau im Auge haben möchte die Verwertungsgesellschaft auch die von verschiedenen Kapellen und Musikzügen gespielten Stücke während des Festumzugs. Ein bürokratischer Aufwand, der nach Meinung von Holup eigentlich in keinem Verhältnis steht.
Aber ein Schützenfest ohne Musik ist kein Schützenfest.    Sp

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