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Balve. (R.E.) Seit mehr als 10 Jahren versucht die Kirchengemeinde St. Blasius Balve ein neues Pfarrheim zu bauen. Vor zwei Jahren war ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, die Katholiken waren in dem festen Glauben, der Kirchenvorstand würde seinen ständigen Ankündigungen endlich Taten folgen lassen. Als es dann auch noch hieß, Ende 2020 steht der Rohbau, schien doch noch alles gut zu werden. Das am heutigen Abend mit dem Vorsitzenden Geschäftsführer des Kirchenvorstandes von St. Blasius Balve, Jürgen Känzler, geführte Gespräch mit unserer Zeitung wird allerdings für abermalige Ernüchterung, wenn nicht sogar Enttäuschung bei den Katholiken aus Balve sorgen. Denn nur durch ein Wunder begünstigt, wird noch in diesem Jahr mit der Errichtung des Pfarrheims begonnen.

Ursache dafür ist seit vielen Wochen und Monaten die Finanzierung des Gebäudes. Paderborn und Balve streiten seit Jahren um die Aufteilung der Baukosten, die sich auf etwa 2,2 Mio. Euro belaufen. Es ist ein Gezerre um jeden einzelnen Euro. Diese Auseinandersetzung wird derzeit wieder geführt, denn wer es nicht schafft, wenige Wochen nach einer Ausschreibung mit den Bauarbeiten zu beginnen, der muss damit rechnen, dass die einzelnen Gewerke sich verteuern, zumal die Baufirmen volle Auftragsbücher haben.

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Genau dieser Umstand ist dem Kirchenvorstand auf die Füße gefallen. Die Baukosten steigen, aber die Kirchengemeinde St. Blasius Balve will ihren Anteil zwar erhöhen, möchte aber auch, dass das Erzbischöfliche Generalvikariat sich an der Kostensteigerung beteiligt. Die Folge: Abermals beginnt der lange Marsch durch die Gremien. Der sieht so aus, dass sich der Vermögensverwaltungsrat des Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn, ein Gremium, das dem Protzbischof von Limburg geschuldet ist, noch einmal mit dem neuen Zahlenwerk aus Balve beschäftigen wird.

Dies wird Ende September der Fall sein, das Gremium tagt nämlich nur viermal im Jahr. „Wir gehen davon aus, dass wir vom Vermögensverwaltungsrat Grünes Licht bekommen“, gibt sich Känzler optimistisch. Ob der Architekt aber bereits im Oktober mit den Baufirmen Kontakt aufnehmen kann, um mit der Ca. 2,2-Mio-Euro- Baumaßnahme im Dechant-Läcker-Weg zu beginnen, bleibt abzuwarten.

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Auch Känzler glaubt nicht wirklich daran, dass der Rohbau noch in diesem Jahr hoch gezogen wird. „Vielleicht kann mit den Erdarbeiten begonnen werden“, so der Geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, dem nicht entgangen ist, dass die Fläche, auf der das alte Jugendheim 60 Jahre  gestanden hat, bereits wieder grünt.

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