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Balve. Ob das neue Konzept, weg von der Abrechnung, hin zur Höhlenparty, erfolgreich sei, wollte Brudermeister Christoph Rapp am heutigen Abend noch nicht kommentieren. Für ihn stehe aber fest, dass man auch im kommenden Jahr daran festhalten werde. Das neue Konzept müsse sich erst durchsetzen, zudem sei natürlich an diesem Abend das Garbecker Dorfjubiläum eine große Konkurrenz. Sicherlich werde man sich über den Ablauf noch ausführlich unterhalten müssen.

Heute jedenfalls konnte der neutrale Beobachter feststellen, dass der Gottesdienst erneut sehr mäßig besucht war. Nur wenige Gläubige hatten den Weg zur Balver Höhle eingeschlagen und diejenigen, die gekommen waren, gehörten eher der älteren Generation an, die anschließend die Höhle wieder verließen. Wie in den Jahren zuvor wurde vor dem offiziellen Ende des Gottesdienstes eine Ehrung durch Schützenoberst Thomas Reiß vom Kreisschützenbund Arnsberg durchgeführt.

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„Wir sind eingeladen worden, um ein sehr verdientes Mitglied eures Vorstandes zu ehren“, wandte er sich an die Schützen und bat Standartenoffizier Andreas Pulter zu sich. Balves Oberst Andreas Fritz hatte einen entsprechenden Antrag zur Ehrung gestellt. Andreas Pulter sei seit 1998 aktiver Schützenbruder und wurde 2012 zum Standartenoffizier gewählt. Heute sei er 1. Standartenoffizier und auch für die Koordination der Einsätze zuständig. Zudem sei bei Arbeitseinsätzen Verlass auf ihn, obwohl er von Werdohl aus anreisen müsse. Daher wurde er für den Orden des Sauerländer Schützenbundes, den höchsten Orden, den der Schützenbund verleiht, vorgeschlagen.

Unter dem Beifall der Schützen steckte Amtsoberst Raimund Vedder-Stute den Orden an und Kreisoberst Thomas Reiß überreichte dem Geehrten die Ehrenurkunde. Reiß betonte, dass diese Auszeichnung ohne die Frau an seiner Seite nicht möglich wäre. Er überreichte Tatjana Reiß einen dicken Blumenstrauß, da auch ihr ein besonderer Dank gebühre (Titelfoto).

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Nach dem Auszug von Dechant Andreas Schulte und den Offizieren der Bruderschaft aus der Höhle sollte eigentlich laut Protokoll die Proklamation des Jungschützenkönigs stattfinden. Da jedoch vor dem Gottesdienst noch Zeit war, wurde dieser Punkt vorgezogen.

Da es eine Abrechnung an diesem Tag ja nicht mehr gab, nahm die HÖNNE-ZEITUNG die Gelegenheit wahr, um den Brudermeister Christoph Rapp nach den Zahlen zu befragen. „Ich hoffe mal, dass wir eine schwarze Null schreiben“, zeigte er sich etwas zerknirscht über das Ergebnis des Schützenfestes. Alle Rechnungen seien aber noch nicht eingegangen. Entgegen dem Optimismus, den Brudermeister und Geschäftsführer noch direkt nach dem Schützenfest hatten, dass der Bierkonsum gleich oder sogar höher ausgefallen sei, sagte Christoph Rapp: „Wir haben 14 Hektoliter Bier weniger verkauft.“ Gleichzeitig betonte er: „Die Kosten fressen alles auf.“ So müsse man inzwischen für die Sicherheit an Security, Malteser und Feuerwehr rund 14.000 Euro zahlen. Und ob die Auflagen nach den neuesten Entwicklungen insgesamt nicht noch aufwendiger werden, sei ungewiss. Einnahmen resultierten inzwischen nur noch aus den Vermietungen.     kr

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