Mähdrescher bei der Gersteernte. Foto: Barbara Kruse, WLV
Balve/Neuenrade. Mit beständigem Sommerwetter geht jetzt die Getreideernte weiter. Das Getreide ist reif, konnte aber wegen der Nässe in den letzten Wochen nicht gut geerntet werden. Immer wieder störten Regenschauer die Planungen. Die Wintergerste ist wohl noch in der letzten Trockenphase geerntet worden, Weizen, Raps und Roggen stehen teilweise noch auf den Feldern. Gleichzeitig wird mit dem Ackern begonnen: Raps wird Ende des Monats fürs nächste Jahr ausgesät und auf den Flächen, auf denen im kommenden Jahr zum Beispiel Mais stehen soll, wird jetzt zügig mit der Aussaat der Zwischenfrüchte begonnen, damit der Boden über den Winter begrünt ist.
Alles unterwegs, was Räder hat
Der Landwirtschaftliche Kreisverband weist daher darauf hin, dass damit zu rechnen ist, dass in der jetzt folgenden Trockenphase das Getreide fast rund um die Uhr geerntet werden wird. Da weiterhin kein Regen gemeldet ist, wird nächste Woche alles unterwegs sein, was auf dem Bauernhof Räder hat.
Das Getreide ist reif und muss jetzt geerntet werden, da es sonst nicht mehr gut zu verwenden ist – aber der Regen der letzten Zeit hat verhindert, dass es soweit trocken war, dass es geerntet und vor allem gelagert werden konnte.
Das mit der Nässe hat sich aber jetzt geändert: Bei den aktuellen Wettervorhersagen versucht ab sofort nahezu jeder das Getreide vom Feld zu bergen. Daher werden wahrscheinlich teilweise bis in die Nachtstunden die Maschinen (Mähdrescher und Abfuhrgespanne) arbeiten müssen. Das ist so auch vom Gesetzgeber erlaubt, da in der aktuellen Situation schon von einer wetterbedingten Ausnahmelage ausgangen werden kann.
Bei solchen Situationen ist auch nächtliche Ruhestörung unvermeidbar. Da die Lohnunternehmer nicht überall gleichzeitig unterwegs sein können, zieht sich deren Einsatz fast rund um die Uhr hin. Auch im Verkehr muss mit vielen sehr langsam fahrenden und teilweise sehr breiten Fahrzeugen gerechnet werden.
Achtung Autofahrer: Landmaschinen biegen in Feldwege ab
Diese können auch außerorts in kleine Feldwege und auf Felder abbiegen, dort ist für alle Verkehrsteilnehmer besondere Vorsicht, auch beim Überholen, geboten.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass ab jetzt wahrscheinlich auch die nächste Grassilage und Heuernte anstehen wird. Eigentlich laufen diese Ernten eher nacheinander ab, aber das diesjährige Wetter dürfte zu einer Konzentration dieser Ernten auf einen deutlich kürzeren Zeitraum führen.
Daher appellieren die Landwirtschaftlichen Kreisverbände im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband: „Gegenseitige Rücksichtnahme ist wichtig!“ Und die Lohnunternehmer und Landwirte werden gebeten, eventuell lange Autoschlangen hinter sich durch Ausweichen in Haltebuchten überholen zu lassen.