Balve. Am Freitag wagten der Bürgermeister Hubertus Mühling, Bauleiter Stefan Trippe und Moritz Künzel von der Stadt Balve den Spatenstich in dem Balver Neubaugebiet. Künftig werden grenzend an der Straße „Zum Thing“, in Balve-Süd, acht Bauflächen zur Verfügung stehen, welche insgesamt eine Fläche von rund 5500 Quadratmetern belegt. Die Grundstücke werden zwischen 500 und 700 Quadratmeter groß sein, sodass zukünftige Anwohner über genügend Platz und Raum neben und innerhalb ihrer vier Wände verfügen.

Um dieses Projekt anzugehen, musste die Stadt Balve einige Verzögerungen und organisatorische Angelegenheiten klären, da die Fläche ursprünglich für eine Vergrößerung des Friedhofes vorgesehen war. Nachdem der Wunsch einer vergrößerten Wohnfläche, aufgrund von einem hohen Bedarf in Balve, kurz nach den Kommunalwahlen im Jahre 2020 geäußert wurde, erfolgte anschließend ein Gutachten, wobei sich herausstellte, dass die besagte Fläche nicht für eine Vergrößerung des Friedhofes benötigt wird. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Anzahl der Urnenbestattung heutzutage stark zunimmt, wodurch viel Platz eingespart werden kann.

Schließlich musste die Stadt Balve die Fläche, bei der Bezirksregierung, offiziell von einem „Friedhof“ in eine „Baufläche“ umwandeln lassen, doch auch hierbei stießen sie auf Komplikationen. Da es anscheinend zu viele Bauflächen in Balve gab – welche allerdings zum Teil nicht bebaut wurden – verzögerte sich auch die Genehmigung dieses Bebauungsgebietes hinaus. Nun, seit dem Frühjahr 2024, steht es endlich fest: Es kann und wird acht neue Bauplätze in Balve geben.

Das Bauunternehmen Franz Trippe übernimmt dabei die Erschließungsaufgaben für die Wohnfläche. Nachdem die aktuellen Kanalarbeiten abgeschlossen sein werden, welche aktuell zwischen den Straßen „Am Alten Dreisch“ und „Zum Thing“ erfolgen, werden anschließend die Wasserleitungen verlegt. Damit sollte alles soweit fertig sein, da es aufgrund der gesetzlichen Lage keine Gasleitungen mehr in Neubaugebieten geben wird. Zuletzt steht noch die Pflasterung der Straße an. Hierbei wird ein 65 Meter langer Teilausbau der Straße erfolgen, welcher in einem Wendehammer endet.

Voraussichtlich wird die Baufirma bis zum Oktober alle Erschließungsaufgaben bewältigt haben, sodass am Ende des Jahres die Käufer und die Preise der voll erschlossenen Grundstücke ermittelt werden können. Die Erschließungskosten werden sich dabei auf circa 350.000 Euro belaufen, welche schlussendlich auf die acht Grundstücke und die jeweilige Quadratmeteranzahl aufgeteilt werden.

„Aufgrund der schönen, ländlichen Lage, haben viele Menschen Interesse und es wird die Aufgabe der Politik sein, die Käufer festzulegen.“ , so Hubertus Mühling. Allgemein steht im Vordergrund, dass die Einwohner im Interesse der Stadt stehen und dass ein harmonisches Zusammenleben in der Kleinstadt und innerhalb der Nachbarschaften herrscht. Dementsprechend wird im Herbst ein Kriterienkatalog, mit einigen Anforderungen und Bedingungen an die Käufer, entworfen und weitergeleitet.

Der Bürgermeister fuhr fort: „Das ist das erste Baugebiet seit Jahren, was die Stadt Balve selbst erschließt und vermarktet. Mit der Planung und allem, was dazu gehört“. Dementsprechend möchte die Stadt: „[…] die Kosten nur 1:1 weitergeben. Ein Gewinn liegt nicht in unserem Interesse, sondern die Anwohner“.

Also, wenn alles nach Plan verläuft, können vermutlich ab dem Frühjahr 2026 zum letzten Mal in Balve Süd Häuser gebaut werden.

Zu guter Letzt wurde mit der Balver Heimatwacht eine Namensliste erstellt, um sich auf einen angemessenen Straßennamen zu einigen. Hierbei kam man zum Entschluss, die Straße nach dem ehemaligen Balver Arzt und Chef des Marien-Hospitals „Dr.-August-Kirchhoff-Weg“ zu benennen. AM