Viele Nationalitäten waren vertreten. Foto: Laura Berken
Balve/Helle. Vom 21. bis 23. August fand erstmals die Herbsttagung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) in Balve statt. Den Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten bildete ein großer Festakt am Samstag in der Balver Höhle. Ausgerichtet vom Bundesvorstand des Sauerländer Schützenbundes (SSB) versammelten sich Schützen und Gäste aus zahlreichen europäischen Ländern, um gemeinsam das 70-jährige Bestehen der EGS zu feiern.
Schon beim Betreten des Höhlenvorplatzes bot sich ein farbenfrohes Bild: Bunte Uniformen aus verschiedensten Staaten, begleitet von einem lebendigen Sprachengewirr, machten die europäische Vielfalt sofort deutlich. Ein besonders bewegender Moment entstand gleich zu Beginn, als sich alle Anwesenden an den Händen fassten und gemeinsam das Vaterunser beteten – jeder in seiner Landessprache. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einer Abordnung des Balver Musikvereins.
Unter den Gästen waren zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft, darunter Landrat Marco Voge, Bürgermeister Hubertus Mühling und Landtagsabgeordneter Klaus Kaiser. Die Festrede hielt der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, André Kuper.
„Wir haben gleich doppelten Anlass zur Freude“, betonte Kuper. „Heute feiern wir nicht nur das 70-jährige Jubiläum der EGS, sondern auch den 79. Geburtstag des Landes Nordrhein-Westfalen.“ In seiner Ansprache hob er die Bedeutung von Tradition, Sitte und Brauchtum hervor, die gerade in der heutigen Zeiten wichtiger denn je seien. „Das Schützenwesen verbindet Generationen und Nationen in Friede und Freude. Es prägt die Kultur nicht nur in NRW, sondern in ganz Europa.“
André Kuper erinnerte zugleich an den schwierigen Weg zur Demokratie und rief dazu auf, diese zu bewahren: „Wir setzen uns für Respekt, Toleranz und Solidarität ein, diese Werte bilden die Grundlagen für eine vielfältige Demokratie und ein geeintes Europa.“
Zum Abschluss des Festaktes wurde eine Gedenktafel zum 70-jährigen Bestehen der EGS feierlich übergeben. Im Anschluss begann die Plenarversammlung der Gemeinschaft. Für die mitgereisten Damen stand parallel ein eigenes Programm auf dem Plan: die Besichtigung der Luisenhütte in Balve-Wocklum.
Damit endete ein denkwürdiges Zusammenkommen, das nicht nur im Zeichen von Tradition und Geschichte stand, sondern zugleich ein starkes Signal für die Werte von Zusammenhalt und europäischer Freundschaft setzte. LB