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Balve. Der Balver Musiker „Einfach Keil!“ veröffentlicht sein neues Album „Wir hatten diesen Augenblick …und weitere Beziehungskisten“ bei Spotify & Co.

Auf dem Musikerportal „Einfach Keil!“ der gängigen Musikstreamingdienste war es in letzter Zeit sehr ruhig. Nachdem der Balver Musiker Sebastian Keil noch 2021 in der Coronazeit 3 Alben und 3 Singles veröffentlicht hatte, folgten im Januar 2022 nur das Album „sprachlos“ mit instrumentalen Stücken und eine Single mit zwei Titeln zur Abschlussfeier seiner Schulklasse.
„Ich wollte nicht mehr immer nur Einzeltitel veröffentlichen, sondern erst mal wieder für ein neues Album sammeln,“ erklärt der Berufsschullehrer gegenüber der Hönnezeitung. Und nun steht sein neues Album: „Wir hatten diesen Augenblick …und weitere Beziehungskisten“ in den Startlöchern: Ab dem 4. Oktober sind 11 neue Titel auf den üblichen Musikstreamingdiensten (Spotify, iTunes, Deezer, TikTok, Apple Music, YouTube Music,Amazon) hör- und zum Teil auch downloadbar.

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„Es ist kein Konzeptalbum. Die Lieder sind in den letzten anderthalb Jahren einzeln gewachsen, aber ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, in welcher Reihenfolge sie zueinander passen. Schließlich habe ich auch festgestellt, dass es in diesen Liedern sehr viel um ganz unterschiedliche Beziehungen geht. Ich finde, es ist mein bislang persönlichstes Album,“ erzählt Keil über den Entstehungsprozess.

„Wir hatten diesen Augenblick“ beginnt mit dem Lied: „Da für mich“, eine Ballade, die Keil für seine Eltern geschrieben hat. „Dieses Lied setzt den ersten Ton für das Album. Mit nun 45 Jahren denke ich heute viel mehr über mich nach und wie mein Leben bislang verlaufen ist. In der Schule kann ich jeden Tag sehen, wie viel Glück ich in meiner eigenen Kindheit hatte,“ erläutert Keil, warum das Album mit diesem Titel beginnt. Der nächste Song: „Alte Freunde“ ist nicht ganz so ernst gemeint, erzählt aber in einer Geschichte, was passieren kann, wenn man nicht von Anfang an in einer Beziehung ehrlich ist. Es folgt das Instrumentalstück: „An einem trüben Wintertag“. „Die Zuhörer/innen sollen auch die Gelegenheit haben, sich von meiner Stimme zu erholen,“ schmunzelt Keil. „Außerdem wurde ich in meiner Jugend sehr stark von der Musik von Udo Jürgens geprägt. Und auf seinen Alben fanden sich auch immer wieder instrumentale Stücke, die mir sehr gut gefielen.“

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Einfach Keil – Sebastian Keil ist ein Balver Singer/Songwriter

Eine ganz andere Klangwelt eröffnet sich dann im Stück: „Jongleur“. Die Instrumentierung mit Akkordeon, Banjo, Kontrabass, kleinem Schlagzeug und gedämpfter Trompete erinnert, passend zum Liedtitel, an eine kleine Zirkuskapelle. Keil vergleicht das Leben mit der Artistik eines Jongleurs, inklusive der Gefahr des Scheiterns. „Das in Teilen älteste Lied auf dem Album ist ‚Dein Kissen‘,“ erklärt Keil gegenüber unserer Zeitung. „Ein Großteil des Refrains und Teile der Strophen entstanden bereits während meines Studiums vor über 20 Jahren. Es wurde nie fertig, geisterte aber immer wieder durch meinen Kopf. Jetzt habe ich es endlich in eine Form gebracht, mit der ich zufrieden bin.“

Was dem Singer-/Songwriter von der ersten Idee bis zur Fertigstellung eines Stückes sonst so durch den Kopf geht, beschreibt der Song: „Mein nächstes Lied“ unter Nr. 8. Der 6. Titel ist ein weiteres Lied für seine ehemalige Klasse DEA19A am Käthe-Kollwitz Berufskolleg in Hagen. „Die haben, nach ihrem Vollabitur vor anderthalb Jahren, in diesem Sommer nach ihrem Anerkennungsjahr auch ihren Berufsabschluss als staatlich anerkannte Erzieher/innen erhalten. Bei der Abschlussfeier haben wir mit der Lehrerband live diesen Titel gespielt,“ erinnert sich Keil. „Jetzt habe ich daraus eine Rocknummer gemacht, damit meine Schüler:innen eine Erinnerung an diesen Tag haben.“

Geradezu als Kontrast folgt unter Nr. 7 eine Aufnahme des Kirchenchores St. Blasius Balve unter der Leitung von Maximilian Wolf mit dem Titel: „Gott Israels (Halleluja)“. Es ist eine eher schlichte Melodie, die ein wenig an jüdische Volksweisen erinnert. „Ich versuche in dem Lied auszudrücken, dass die christliche Vorstellung der Dreieinigkeit bereits in der Bibel zu finden ist. Gleichzeitig soll es aber auch für eine Gemeinde gut singbar sein. Dem Chor hat das Stück auf jeden Fall gefallen. Und Maximilian hat eine tolle Klavierbegleitung dazu gespielt. Ich bin meinem Chor sehr dankbar für das Engagement,“ bedankt sich Keil. Der Balver Kirchenmusiker Maximilian Wolf hat bereits vor drei Monaten auf seinem YouTube-Kanal eine „Improvisierte Klavierphantasie – Hommage à Frederic Rzewski“ veröffentlicht, die immer wieder das Thema aus „Gott Israels“ variiert. (https://www.youtube.com/watch?v=UkwCn7-Saxc )

In dem Lied „Patsch“ verwendet Keil erneut Insektengeräusche. Ähnlich wie bei dem Lied „Die Fliege“ von seinem Album: „Lieder in den Zeiten von Corona“ setzt er hier das Sirren von Mücken wie eine Instrumentenstimme ein. Dieser Titel klassifiziert sich, auch durch den Zusatz „2. Insektenlied“, als der leichten Muse zugehörig. Kurz vor Schluss kommt in dem Lied „Teamwork“ eine Klangfarbe ins Album, die man bei Keil bislang so noch nicht gehört hat. Es ist sehr langsam und ruhig, mit einem interessanten Einsatz des Schlagzeugs und mit einem sehr präsenten Bass. Da tritt der Text fast in den Hintergrund, der thematisiert, wie oft man dazu gezwungen ist, mit Menschen im Team zusammenzuarbeiten, die man eigentlich nicht leiden kann. „Ich habe bei diesem Lied an keine konkreten Personen gedacht.


Ursprünglich sollte der Text in eine ganz andere Richtung gehen und viel positiver werden. Aber wie das oft so ist, durch die musikalische Stimmung veränderte sich auch die Ursprungsidee sehr deutlich,“ gibt Keil zu.

Den krönenden Abschluss bildet der Song, der auch dem ganzen Album seinen Namen gab: „Wir hatten diesen Augenblick“. Es ist der mit Abstand längste Titel auf diesem Album. „Ich mag es nicht, wenn bei Alben die letzten Titel wie eine Resterampe wirken, weil da noch irgendwelche Lieder zum Auffüllen drauf gepackt werden. Daher kommt der Titelsong am Ende,“ stellt Keil klar. „Besonders begeistert bin ich von dem E-Gitarrensolo, dass Sven Paul mir geschenkt hat. Ich habe ihm mit zwei, drei Sätzen beschrieben, welche Art von Solo ich mir vorstelle und dann hat er mir ein Solo aufgenommen, was sofort passte! Ich kann mich nur herzlich bedanken!“

Wie die vorherigen Alben, hat Keil alle Titel bei sich zu Hause aufgenommen und eingespielt. „Ich kann beim Tüfteln an den einzelnen Stücken hervorragend abschalten. Andere werkeln vielleicht an ihrer Modelleisenbahn. Dafür fehlt mir das handwerkliche Geschick. Ich bastele an meinen Liedern. Aber ich hoffe, dass sich auch andere über diese Musik freuen,“ verabschiedet sich Keil am Ende unseres Gespräches.

Sebastian Keil, als 3. von vier Kindern in Balve geboren, ist 45 Jahre alt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau und seine Kinder sind nach seiner eigenen Aussage, keine Fans seiner Musik. Beruflich ist er Lehrer am Käthe-Kollwitz Berufskolleg der Stadt Hagen.  Er unterrichtet die Fächer Deutsch/Kommunikation und katholische Religionslehre, überwiegend in der Fachoberschule mit den Schwerpunkten „Gesundheit und Soziales“ (Abschluss: allg. Fachhochschulreife) im beruflichen Gymnasium (Abschluss: doppeltqualifizierender Abschluss: Allgemeine Hochschulreife und staatl. anerkannte Erzieher:in), teilweise auch in der Berufsschule, im Bereich Gastronomie.

Erste Lieder wurden ca. 1998 geschrieben, aber sehr unregelmäßig. Seit der Tätigkeit am Käthe-Kollwitz BK 2007 entstanden zunächst Lieder zum Schuljubiläum und dann für einzelne Abschlussklassen. Um diese Lieder den Schüler:innen als Erinnerung nach den Abschlüssen zur Verfügung zu stellen, richtete Keil seinen YouTube-Kanal ein. Seitdem entstehen immer mehr Lieder, die nichts mit der schulischen Tätigkeit zu tun haben.

Nach anfänglichen Live-Aufnahmen finden sich immer mehr Titel, die mit den Methoden der Studioaufnahme erstellt wurden.  Seit seiner Kindheit singt Keil in verschiedenen Chören. Er ist als Tenor Mitglied im Kirchenchor St. Blasius Balve. Als Teil der (meist) dreiköpfigen Lehrerband des Käthe-Kollwitz BK Auftritte bei fast allen Abschlussfeiern der Schule, mittlerweile fast nur noch mit den eigenen Songtiteln.

Sein erfolgreichster Titel bislang (gemessen an den Klickzahlen): „Coronalied“ mit mehr als 65.000 Klicks bei YouTube. Seit 2021 Veröffentlichungen auch bei den Streamingplattformen unter dem Künstlerprofil: Einfach Keil!  svep

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