Balve/Lüdenscheid. (R.E./pmk) Landrat Thomas Gemke aus Balve hat Wort gehalten. Vor den Sommerferien angekündigt, teilte er heute dem Kreistag des Märkischen Kreises die Entscheidung über seine politische Arbeit mit. Der Hönnestädter erklärte soeben im Lüdenscheider Kreishaus, dass er seine Politkarriere im nächsten Jahr beenden wird. Damit steht fest: Wenn im September 2020 die Kommunal- und Landratswahlen im Märkischen Kreis anstehen, wirft der erfahrene CDU-Stratege seinen Hut nicht mehr in den Ring.
Hier die Erklärung von Landrat Thomas Gemke im Kreistag
„Am 31. Oktober 2020 endet meine zweite Amtszeit als Landrat des Märkischen Kreises.
Damit ist es für mich jetzt an der Zeit, zu erklären, ob ich mich erneut um dieses Amt bewerben möchte. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung und Gesprächen in meiner Familie dazu entschieden, dies nicht zu tun. Sie können sich vorstellen, dass mir diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist. Ich habe mich immer gern den vielfältigen Herausforderungen für den Märkischen Kreis gestellt. Meine Aufgaben und Pflichten als Landrat habe ich stets bei öffentlichen Auftritten, aber auch als Chef der Kreisverwaltung, sehr gerne wahrgenommen und tue dies noch immer.
Die vielen persönlichen Begegnungen und Gespräche mit den Menschen, den Repräsentanten und Vertretern von Vereinen, Behörden, Institutionen und Organisationen im Märkischen Kreis und der ganzen Region, sowie die gute Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kreishaus bereiten mir immer noch sehr große Freude. Demokratie bedeutet aber immer auch, dass die damit verbundenen Ämter auf Zeit verliehen sind. Das gehört für mich zum Wesensmerkmal unserer Demokratie.
Seit 1975 bin ich ununterbrochen in der Kommunalpolitik tätig. In den dann zurückliegenden Jahrzehnten habe ich an unzähligen Kreistags-, Rats-, Ausschuss-, Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen, an Tagungen von Verwaltungsräten, Verbandsversammlungen, Vorstandssitzungen, Arbeitskreisen, Verwaltungsvorständen, Fachsitzungen und vieles andere mehr teilgenommen. Selbstverständlich habe ich auch viele Stunden an meinem Schreibtisch im Kreishaus gearbeitet. Im nächsten Jahr werde ich 63 Jahre alt und habe mir die Frage gestellt, ob ich dies alles noch für eine weitere volle Amtszeit von fünf Jahren – denn nur das wäre für mich das Ziel gewesen – fortsetzen will und welche neuen Impulse ich dann noch hätte geben können. Ich habe mit meiner Familie darüber gesprochen und mich dazu entschlossen, mich nicht wieder zur Wahl zu stellen.
Für mich persönlich war immer klar, dass ich nicht mehr als zwei Wahlperioden im Amt bleiben werde. In unserer Demokratie wird man in ein Amt nur auf Zeit gewählt. Nach dem Wahlrecht von 2009 hätte meine Amtszeit eigentlich im Oktober 2021 geendet. Durch die Änderung der Wahlgesetze endet die Wahlperiode allerdings ein Jahr früher, also am 31. Oktober 2020.
Wer mich kennt weiß, dass ich immer alle zehn oder zwölf Jahre neue Herausforderungen gesucht und angenommen habe. Wie diese ab dem 1. November 2020 aussehen werden, lasse ich jetzt auf mich zukommen. Sie können sich sicher sein, dass ich bis zu meinem Ausscheiden aus dem Dienst weiterhin mit vollem Einsatz für den Märkischen Kreis, seine Bürgerinnen und Bürger, sowie die Kreisverwaltung arbeiten werde.“