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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Balve. Drogen sind immer ein Thema, nicht erst seitdem die Ampelkoalition beschlossen hat ab kommenden Jahr den Konsum von Cannabis zu legalisieren. Doch manche Orte scheinen etwas besser behütet als andere. Dies galt lange auch für Balve. Doch mittlerweile scheint die Problematik auch hier Fuß gefasst zu haben, dies bestätigt unserer Zeitung auch Michael Bathe, allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters.
„Ja wir haben ein Drogenproblem in Balve“. Man arbeite hier eng mit dem Jugendzentrum , der Polizei und dem DROBS (Drogenberatungsstelle) zusammen. Eigens zu dieser Thematik sei ein runder Tisch einberufen worden, an dem Präventionsmaßnahmen beraten werden.
„Laut des DROBS und des Jugendamtes gibt es in Balve und Neuenrade einen signifikanten Anstieg an Betäubungsmittelkonsum. Zurückzuführen ist das auf die Corona Pandemie“, erklärt Nina Fröhling, Schulleiterin der Städtischen Realschule Balve. Betäubungsmittel sei häufig eine Flucht aus dem Alltag.
Während der Pandemie hätten viele Kinder ihre grundlegenden Bedürfnisse zum Beispiel nach Sozialkontakten nicht mehr erfüllt gesehen. Ein Handel mit irgendwelchen für Jugendliche verbotene Substanzen sei bisher nicht festzustellen.
Gegenteiliges berichtet eine ehemalige Schülerin der Realschule, die gerade ihren Abschluss gemacht hat, ihren Namen aber nicht in der Zeitung lesen möchte. Besonders der Handel mit sogenannten „Vapes“ floriere auf dem Schulhof. Dabei handelt es sich um einmalig nutzbare elektrische Zigaretten, deren Erwerb zwar legal an Tankstellen oder Geschäften möglich ist, deren Nutzung durch und der Verkauf an Jugendliche aber unter 18 Jahren nicht gestattet ist.
Generell habe sich die Art des Drogenkonsums gewandelt, weiß auch Michael Bathe. Häufig würden die Jugendlichen weniger beim Dealer um die Ecke fündig als im Pillenschrank der Eltern. Besonders hoch im Kurs sei hier „Tilidin“.
Dr. Paul Stüeken, Allgemeinmediziner mit Sitz in Balve, erklärt was es damit auf sich hat: „Das ist ein synthetisches Opioid. Es macht abhängig und gibt einen Kick. […] Das ist ein sehr gerne verordnetes Schmerzmittel bei stärkeren Schmerzen. Die Jugendlichen nehmen es aber wegen des High Gefühls“.
Blister dieses Medikamentes wurden  Anfang des Jahres auch bei einem Schüler gefunden, der unterschiedliche Substanzen bei sich trug. Außerdem finde man an den „einschlägigen Plätzen“, wie beispielsweise an der Grundschule oder eben an der Realschule auch immer wieder Reste von Joints. Das Ordnungsamt sei informiert und die Polizei fahre Streife, berichtet Michael Bathe.
Die Polizei sieht die Problematik in Balve als nicht so drastisch an. Natürlich werden auch in Balve Drogen konsumiert. Allerdings seien die aktenkundigen Fälle mit 18 im letzten und 17 im Jahr davor eher überschaubar.
Da es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem handele man seitens der Realschule Balve in enger Abstimmung mit der Caritas, dem Jugendamt , dem Jugendzentrum und der Stadt Balve, weiß Nina Fröhling. Präventionsarbeit gehöre bereits seit Jahren zu den Unterrichtsinhalten in verschiedenen Fächern. Zusätzlich gebe es Projekte im Rahmen der jährlichen Lerntage. Außerdem hätten die Lehrkräfte durch Torsten Filthaut Schulungen in Bezug auf Kinderschutz erhalten.
Torsten Filthaut ist bei der Caritas Iserlohn Spezialist für Sucht, Gewalt und Psychische Erkrankungen. Er bietet regelmäßig Sprechstunden an der Realschule in Balve an. DP

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Titelfoto: Regelmäßig wird die Jugendhütte Krumpaul von der Polizeistreife angefahren. 

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