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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Stadt Balve. Sie wissen nicht, was vor 50 Jahren in Balve los war? Wie auch, wenn Sie selber die 50 Jahre noch nicht erreicht haben. Haben Sie doch schon? Na dann ist es doch besonders schön, in alten Erinnerungen zu kramen nach dem Motto: „Ach ja, da kann ich mich noch dran erinnern“ oder aber auch „da haben meine Eltern schon von gesprochen.“ Werfen Sie daher mit mir einen Blick zurück. Was war denn so los im Amt Balve im
Oktober 1974.                        Roland Krahl

Es ist entschieden: Die neue Stadt Balve verliert das Oberamt. Das schreibt die HÖNNE-ZEITUNG am 4. Oktober.
Die Würfel sind gefallen, das Amt Balve wird am 1. Januar 1975 Stadt Balve und kommt zum „märkischen Kreis“, zusammengesetzt aus den Kreisen Iserlohn und Lüdenscheid. Allerdings bleibt es nicht so bei den Amtsgrenzen, wie sie bisher waren.
Das Oberamt, Affeln, Altenaffeln und Blintrop, geht nach Neuenrade. Das Amt Balve verliert außerdem noch die Asbeck, die dafür die Mailinde abgeben muß. Zur neuen Stadt Balve kommt der Brunnen von Melschede und der Bauernhof Prumbaum.
Auch die jetzige Gemeinde Garbeck bleibt jedoch nicht verschont. Das Stephanopler Tal wird nach Hemer geschlagen.

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Die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland bekam Forstamtmann i. R. Wilhelm Balke von Landrat Füllgräbe überreicht.
Balke, der 54½ Jahre im Amt war, bekam den Orden für besondere Verdienste bei der Aufforstung des Reviers. Hier verwirklichte er auch seine Vorstellung von der Bedeutung des Waldes als Erholungsgebiet. Ebenfalls maßgeblichen Anteil hatte Balke, der erst im Oktober letzten Jahres aus dem Forstdienst ausschied, in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Unfallverhütung.
So hatten sich am letzten Dienstag die Kollegen Oberforstmeister Fritz Lassotta und Forstamtmann Rudi Springer, der Nachfolger Balkes für die Reviere Wocklum und Balver Wald des Grafen Landsberg, im Haus von Balke in Balve, „Im Dörntken“ eingefunden.

Heute wird in der Helle an der neuen Brücke der B229 gebaut, vor 50 Jahren wurde die Straße tiefergelegt, das schreibt das Blatt am 11. Oktober.
Noch etwa sechs Wochen sollen die Arbeiten in der Helle andauern. Voraussetzung allerdings, daß das Wetter nicht noch schlechter wird. Insgesamt wird die Straße von Preuß an bis Gilberg 80 cm tiefer gelegt, so daß auch überhohe Lkw unter die Bahnunterführung hindurch fahren können.

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Der Vorkindergarten in Balve entwickelt sich zu einer festen Einrichtung.
Einen erstaunlichen und interessanten Überblick gaben die Führungsspitzen der Teiloffenen Tür Balve, Vorsitzender Anton Grewe und Geschäftsführer Rudolf Rath (…), Eingeladen waren die Stadtvertreter, die allerdings nur spärlich erschienen waren, und die Verwaltung.

Viel Interesse fanden die selbstgenähten Kleider, die in einem TOT-Kurs geschneidert wurden.

Erstaunlich war, was der Verein, in den letzten Wochen wurde er als Verein zur Förderung der Jugendhilfe“ beim Amtsgericht eingetragen und vom Finanzamt als förderungswürdig anerkannt, im 1. Halbjahr 1974 für Kurse und Veranstaltungen durchgeführt hat. Da waren an den Bildungs- und Werklehrgängen im Durchschnitt 11 Personen beteiligt, so daß man schon hier auf eine Zahl von 244 Personen kam. Hinzu kommen noch die 78 Veranstaltungen, die abends und zum Wochenende laufen. Dabei wurden von den ehrenamtlichen Helfern 585 Stunden abgeleistet. So kommen auf jeden Betreuer 39 Stunden, sicherlich eine beachtliche Leistung.
Erstmals in diesem Jahr wurde der Vorkindergarten der TOT eröffnet. Die 4 Betreuer treffen sich mit den fast 30 Kindern, manchmal sind es sogar an die 40, zweimal in der Woche. Die Kinder, die hier auf den Kindergarten vorbereitet werden, (…) sind etwa zwei bis vier Jahre alt und zeigen schon viel Interesse an den Spielen, die mit ihnen gemacht werden.

Auch der Anzeigenteil der HÖNNE-ZEITUNG war beliebt für Bekanntmachungen und Werbung jeglicher Art.

Über ein unwürdiges Schauspiel berichtet die HZ vom 18. Oktober.
Am vergangenen Dienstag erlebten die Zuhörer eine der ungewöhnlich­sten Ratssitzungen, die je in Beckum abgehalten wurden. Diese Sitzung zeugte von der Unfähigkeit verschiedener Ratsherren, ihre Wünsche und Vorstellungen sachlich und formgerecht zu äußern und eine erlittene Niederlage fair hinzunehmen. Ein Ratsherr versuchte sogar, mehrfach bereits für ein Objekt gebildete Rücklagen für seine eigenen Interessen zu mißbrauchen. (…) Die Diskussion wurde zum Tumult und persönliches Vergehen wurde zitiert. Zu diesem Zeitpunkt schritt Amtsdirektor Kortenbusch ein. Er drohte damit, einige Ratsherren aus der Sitzung zu entlassen, wenn nicht augenblicklich Ruhe eintreten würde.

In der Ausgabe vom 25. Oktober wird über die politischen Folgen der Gebietsreform informiert.
Ab 1. Januar hören die Gemeinden auf, und die neue Stadt Balve fängt an zu existieren. Die Folge davon ist also, daß es keinen Rat, Bürgermeister und Hauptverwaltungsbeamten mehr gibt. (…) So wird das Schicksal der neuen Stadt Balve in die Hand der Beauftragten, die bis zur Stunde noch nicht feststehen, gelegt. (…) Doch diese Regelung ist nicht etwa auf Dauer. Der Zeitpunkt der Amtsdauer der Beauftragten steht jetzt schon fest. Es ist der Tag der Kommunalwahlen am 4. Mai 1975.

Im Namen der Stadt Balve überreichte Bürgermeister Lenze (r.) den beiden Sparkas-
sendirektoren Wilh. Klein (l.) und Wilh. Pich (Mitte) ein klei-
nes Präsent.

Zwei erfahrene Direktoren verlassen die Sparkasse.
Gestern abend wurden die beiden Sparkassendirektoren Wilhelm Klein und Wilhelm Pich in einer kleinen Feierstunde offiziell verabschiedet. Nach 51 Jahren Dienst in der Sparkasse Balve-Neuenrade tritt Direktor Klein nun in den Ruhestand

Auch ein neuer Ball brachte nicht das erhoffte Glück.
Und dabei sollte der Fußball, der vor dem Spiel von Volksbank-Filialleiter Haßler dem Spielführer und Torwart Klemens Berken überreicht wurde, Glück bringen. Doch das nötige Glück fehlte im Abschluß.

MdL Meinold Mertens gratuliert dem MGV „Cäcilia“.

Mit einem kleinen Festzug und dem Chorkonzert wurde das 75-Jährige des MGV „Cäcilis“ Volkringhausen gefeiert, schreibt die HÖNNE-ZEITUNG am 31. Oktober.
Noch einmal trafen sich die Gastchöre zur 75jährigen Feier des MGV „Cäcilia“ in der neuen Festhalle. Auftakt zum Jubiläumskonzert war ein Festgottesdienst in der Schützenhalle, der mit Gesangdarbietungen von den Männerchören aus Garbeck und Lendringsen, unter der Leitung des Chorleiters Josef Conredel verschönert wurde.

Und auch der Männerchor Balve hatte zum Konzert eingeladen.

ZU EINEM KONZERT mit dem Titel Lieder der Völker“ hatte der Männerchor Balve am letzten Sonntag in die Aula der Realschule eingeladen. Neben Folkloresongs und Spirituals gab es Lieder von klassischen Meistern. – Die musikalische Reise ging quer durch Deutschland nach Südamerika, England und Rußland. Unterstützt vom Männerchor Balve, unter Leitung von Erwin Pohle, sang die Sopranistin Lore Durchfeld-Isensee einen bunten Reigen. Nach einer kleinen Pause unternahm der VHS-Kinderchor einen musikalischen Non-Stop-Flug um den Globus und erntete dafür auch reichlich Beifall.


HINWEIS: Die Schreibweise entspricht derjenigen aus dem Jahr 1974.

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