Zum Ausbau der Dreikönigsgasse erreichte uns folgender Leserbrief von den Anliegern Matthias Camminady und Heinz Friederiszik:
„Jetzt ist es vollbracht! Die Politiker der Mehrheitspartei haben gezeigt, wer Herr im Haus ist. Egal, was die Anlieger für Interessen haben, mit der absoluten Mehrheit wird Macht ausgeübt, obwohl damit eigentlich sorgsam umgegangen werden muss.
Sechs Angebote sind eingegangen. Das Interesse der Firmen ist auf einmal riesengroß. Dass noch keine Ergebnisse verkündet wurden, erscheint merkwürdig und lässt die Vermutung zu, dass die Kostenschätzung aus dem Ruder gelaufen ist. Die ersten Schätzungen lagen bei 350.000 Euro. Es wird interessant, ob sich die „Fachleute“ innerhalb der Verwaltung wieder einmal vergaloppiert haben. Dass Behörden als Bauherren immer wieder versagen, sieht man aktuell am Integrationszentrum in Beckum. Hier sind mal eben Mehrkosten von über 300.000 Euro entstanden. Ist aber egal, es gibt ja Zuschüsse.
Ohne zeitliche und sachliche Not wird der Ausbau der Dreikönigsgasse durchgepeitscht. Egal, was es kostet, ist ja nicht das Geld der Verantwortlichen. Billigend wird in Kauf genommen, dass Existenzen und Arbeitsplätze bedroht werden.
Das es auch anders und somit gerechter geht, beweist die Stadt Plettenberg. Sie berechnet den Anwohnern nur 50 Prozent der Kosten, wenn die Anliegerstraßen beispielsweise Jahrzehnte nach der Erstellung erneuert werden.
Die Stadt Balve hat über Jahrzehnte die Straßen vergammeln lassen, obwohl sie die Pflicht zur laufenden Unterhaltung hatte. So werden städtische Haushalte geschont. Die Dreikönigsgasse erhält jetzt einen Luxusausbau, mit „Fischgrätenpflaster“. Hier soll dann auch der Schwerlastverkehr herführen, der in Richtung Rathaus will.
Die Bürger der Garbecker Straße dürfen sich als nächstes „freuen“. Und dann ist die Innenstadt dran, Alte Gerichtsstraße, Hoffmeisterstraße usw. Von der Verwaltung wurde ja signalisiert, dass die Straßen bereits über 25 Jahre alt sind.
Auch das Risiko für die Stadt selber ist nicht zu unterschätzen, denn schließlich ist es gängige Rechtsprechung, dass die Stadt die Straßen in den vergangenen Jahren laufend unterhalten und instandgesetzt haben muss, bevor sie Beiträge erheben kann.
Noch ein Satz über die Bürgerbeteiligung. Den Anwohnern der Dreikönigsgasse wurden bei der ersten „Beteiligung“ fertige Pläne vorgelegt. Anregungen und Wünsche konnten nicht mehr berücksichtigt werden.
So sieht Demokratie aus?“