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Wenn am Wochenende auch in der St.-Blasius-Kirchengemeinde Balve die Wahlen zum Kirchenvorstand durchgeführt werden, dann fehlt mit Martin Gruschka ein Katholik auf dem Wahlzettel, der 12 Jahre lang in der Kirchengemeinde und darüber hinaus Akzente setzte.

Zu Beginn seiner ehrenamtlichen Arbeit Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Blasius Balve, stieg er vor sechs Jahren zum Geschäftsführenden Vorsitzenden dieses Gremiums auf. Und zwar nachdem sein Pendant Paul Stüeken sich nach einer ernsthaften Meinungsverschiedenheit mit dem damaligen Rendanten Alfons Rath aus diesem Amt verabschiedet hatte.

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Jetzt heißt es auch für Gruschka, der im Kirchenvorstand großartige Arbeit leistete, Servus zu sagen. In Erinnerung bleibt ein Kämpfer, der trotz zahlreicher Widerstände nicht nur von außen, sondern auch aus den eigenen Reihen, immer Mensch geblieben ist. Gern erinnern sich seine Weggefährten an sein unermüdliches Engagement nach der überraschenden und für die Balver noch heute nicht nachvollziehbaren Schließung des St.-Marien-Hospitals Balve. Denn in dieser schwierigen Phase spielte der Fußballer immer wieder einen glänzenden Doppelpass mit dem Bündnis „Rettet das St.-Marien-Hospital“, das leider einsehen musste, dass gegen die mit allen Wassern gewaschenen Protagonisten der Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis kein Kraut gewachsen war.

Martin Gruschka stellt sich nach 12 Jahren an diesem Wochenende nicht mehr zur Wahl.

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Wenn sich gerade in diesen Tagen einige Herren dafür feiern lassen, dass vor fünf Jahren im Gesundheits-Campus Sauerland ein Medizinisches Versorgungs-Zentrum (MVZ) angesiedelt wurde, ist das in Ordnung. Mehr als in Ordnung, nämlich vorbildlich, war jedoch der persönliche Einsatz von Gruschka, als es darum ging, die Immobilie St.-Marien-Hospital in die Hände der Bürgerstiftung Balve zu transferieren. Sein diplomatisches Geschick und seine Engelsgeduld in einer äußerst brisanten Zeit verdienen noch heute allergrößten Respekt.

In den Rückspiegel, aber auch in die Zukunft blickend, ist ohne Übertreibung zu konstatieren: Mit Gruschka geht kein Leichtmatrose von Bord der sich in schweren Gewässern befindlichen Katholischen Kirche, sondern ein erfahrener Kapitän. Ein Kapitän, ausgestattet mit einer gehörigen Portion Sozialkompetenz, der trotz seiner sichtbaren Erfolge in der St.-Blasius-Kirchengemeinde stets ein treuer Diener seines Herrn und somit aller Katholiken im Pastoralverbund Balve-Hönnetal war.

Seine Demission, die nicht aus Verärgerung, sondern wegen beruflicher Belastung alternativlos ist, wird nicht nur im Kirchenvorstand von St.-Blasius Balve eine riesige Lücke hinterlassen. Um sie zu schließen, sei Pfarrer Andreas Schulte schon jetzt viel Glück und vor allem ein feines Händchen gewünscht. Denn auch in Zukunft muss sich der Geistliche der Loyalität seines Stellvertreters sicher sein, auch wenn es wieder einmal hoch her geht im Kirchenschiff.
Richard Elmerhaus

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