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Menden/Balve. (R.E.) Sichtlich zufrieden, mit einem Lächeln auf den Lippen und noch emsig diskutierend über das, was sie auf der „Wilhelmshöhe“ in Menden alles über den BVB-Boss „Aki“ Watzke und Borussia Dortmund erfahren durften, traten 700 Gäste den Heimweg an.

Zuvor hatten Kicker-Reporter Thomas Hennecke und Hans-Joachim Watzke einen derart gepflegten Doppelpass gespielt, dass die Zeit wie im Flug vergangen war. Im Mittelpunkt des Frage- und Antwortspiels der beiden Protagonisten stand die Präsentation der Watzke-Biographie – „Echte Liebe – Ein Leben mit dem BVB“ – durch die Buchhandlung Daub (Menden). Erschienen im Bertelsmann-Verlag und bereits so oft über die Verkaufstheken gegangen, dass inzwischen die zweite Auflage auf dem Markt ist.

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Den Wissensdurst der 700 Gäste löschten Watzke und Hennecke mit so vielen Details aus der Biographie und darüber hinaus, dass am Ende des 60-minütigen Interviews lediglich fünf Fragen an den BVB-Boss gestellt wurden, der auf alles eine Antwort hatte. Als es jedoch um die schwärzeste Stunde von Borussia Dortmund ging – das Attentat auf den Mannschaftsbus vor dem Champions-League-Spiel gegen AS Monaco (April 2017) – da verweigerte Watzke dem Autor seiner 279 Seiten starken Biographie, Michael Horeni, ebenso die Antwort auf dessen Fragen wie am Montagabend auf der „Wilhelmshöhe“ dem Kicker-Reporter.

Unter den Zuhörern war auch der Vorsitzende der Balver Heimwacht, Peter Glasmacher, der die Watzke-Biographie lobte. „Sehr gut“, so sein Eindruck. FOTO: R.E.

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Als Hennecke von ihm wissen wollte, ob er die Mannschaft nach dem Attentat gedrängt habe, am nächsten Tag zu spielen, holte Watzke erst einmal tief Luft. Immer noch stark angefasst von dieser schmerzlichen Erfahrung für Spieler, Trainer und Verein sagte er lediglich: „Wir haben am nächsten Tag um 11 Uhr mit der Mannschaft zusammen gesessen. Es gab unglaubliche Szenen. Aber ich habe mir damals geschworen, nicht darüber zu reden, zumal ich das allen Beteiligten zugesagt hatte.“ Dieses Schweigegelübde wurde von Watzke bis zum heutigen Tag nicht gebrochen. Selbst dann nicht, als er in der Öffentlichkeit so massiv angefeindet wurde wie nie zuvor in seinem Leben, das er den Schwarz-Gelben gewidmet hat.

„Auch wenn ich keine Funktion mehr innerhalb des Vereins ausübe und ich 90 Jahre alt bin, werde ich jedem Spiel von Borussia Dortmund entgegenfiebern“, konstatierte der BVB-Boss unter dem Beifall der Zuhörerinnen und Zuhörer, von denen viele die Biographie mit nach Hause nahmen.

Buchhändler Andreas Wallentin, der sich über die enorme Resonanz am Montagabend freute, bedankte sich bei „Aki“ Watzke, der fast eine Stunde lang die Neuerscheinung signierte, und Thomas Hennecke. Der sehr gut auf die Veranstaltung vorbereitete Kicker-Reporter, der nicht nur durch seine kluge Fragestellung seinen Gegenüber – den Mann mit der großen Klappe – immer wieder aus der Reserve lockte, hatte wichtige Schrittmacherdienste geleistet. Hennecke war dem Mendener Buchhändler dabei behilflich, mit Watzke eine Koryphäe auf die „Wilhelmshöhe“ zu locken, die einen enormen Unterhaltungswert besitzt. Denn der Sauerländer, der Jürgen Klopp als guten Freund bezeichnete, haute auch in Menden einige Sätze heraus, die für riesige Begeisterung bei den Zuhörerinnen und Zuhörern sorgten.

Wer noch mehr über „Aki“ Watzke wissen will, dem sei das Buch „Echte Liebe – Ein Leben mit dem BVB“ anempfohlen. Für die 20 Euro erfahren selbst eingefleischte BVB-Fans noch etwas Neues. Vor allem diejenigen Schwarz-Gelben, die am Montagabend nicht dabei waren, als Watzke und Hennecke im Zusammenspiel der Kräfte die schönen, aber auch schwierigen Zeiten des BVB-Geschäftsführers von allen Seiten mit großer Emphatie beleuchteten.

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