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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Stadt Balve. Die Drückjagdsaison hat begonnen. Was bedeutet das eigentlich? Markus Grothe vom Hegering Balve erklärt, was es damit auf sich hat.
„Die Drückjagd ist eine Bewegungsjagd auf Hochwild (Schalenwild) mit mehreren Jägern, Treibern. Das Wild wird durch die Treiber vorsichtig, langsam und durch stilles Durchgehen in Bewegung gebracht und aus der Deckung gedrückt. Durch das langsame und ruhige Drücken kann der Schütze das Wild sicher ansprechen und erlegen“.
Diese Jagdform sei notwendig um den Wildbestand effektiv zu dezimieren. Der Vorteil liege auf der Hand, durch das gemeinsame Jagen gehe weniger Wild durch die Lappen. Übrigens kommt dieser Begriff aus der Jagd: Früher hängte man am Rande des zu bejagenden Areals Lappen auf Schnüre, um das Wild zurückzuschrecken und den Jägern zuzutreiben. Wich ein Tier in Panik nicht zurück, ging es sprichwörtlich „durch die Lappen“.
Außerdem beschränke sich die Beunruhigung des Wildes durch die großangelegten Gesellschaftsjagden auf wenige Tage im Jahr. An der Jagd beteiligt seien sogenannte „brauchbare“ Hunde, diese haben ihre Befähigung in einer Prüfung nachgewiesen.
Auch die Schützen müssten ihre Fertigkeiten am Gewehr durch einen Übungsnachweis, der von den Jagdherren kontrolliert werde, sicherstellen. Auf den Jagdwiesen weisen eigens aufgestellte Schilder und Flatterband auf die Jagd hin. Spaziergängern sei es angeraten diese Bereiche zu meiden.
Während der Jagd sei Wild auf den Läufen, das normalerweise den Kontakt  zu Menschen meide. Auch für „zivile“ Hunde bestehe Gefahr. „Nicht umsonst tragen unsere Hunde Schutzwesten“. Natürlich bestehe auch eine gewisse Gefahr durch etwaige Abpraller von Gewehrkugeln.
Besonders Reiter sollten die Gebiete meiden, um den Schutz des Reiters und des Pferdes sicherzustellen.
Bejagt werden in unserer Region vornehmlich Schwarz- und Rehwild. Aber auch Raubwild landet immer wieder auf der Strecke. Für die Jäger sei die Drückjagdsaison die schönste Zeit im Jahr.  Unabhängig davon erfülle sie mit der effektiven Bejagung vor allem von Schwarzwild in Zeiten der Afrikanischen Schweinepest einen wichtigen Beitrag zum Seuchenschutz.
Aber auch Rehwild müsse stramm bejagt werden, um in unserer Region die nach Kyrill und Borkenkäfer aufforstungsbedürftigen Flächen vor Verbiss zu schützen. DP


Titelfoto: Die Treiber setzen das Wild langsam in Bewegung auf die Jäger zu. Foto: Daniel Pütz

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