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Balve. Der Beruf der Indus­triekaufleute ist auch in den heimischen Betrieben weit verbreitet und nahezu in jedem großen Unternehmen vorhanden. Interessant ist es aber, dass sich die Ausbildung dazu nicht nur auf den eigenen Betrieb begrenzt oder komplett in Deutschland durchgeführt werden muss.

Der Begriff „Industrie­kauf­frau/-mann EU“ wird immer weiter verbreitet, doch die Frage, was das eigentlich ist und wo man diesen Abschluss erwerben kann, stellt sich dennoch.

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Aktuell bieten, abgesehen von beispielsweise den Unternehmen Chemie Wocklum, Grohe oder VDM-Metals, noch nicht viele Betriebe im Umkreis die Chance, solch einen Abschluss zu erwerben. Warum dieser Beruf noch nicht weit verbreitet ist, ist zwar fragwürdig, doch was ist eigentlich dazu nötig?

Wer den Weg zu einer Industrie­kauffrau/-mann EU bei einem Unternehmen wie Chemie Wocklum einschlagen möchte, sollte ein Fachabitur, oder ein Abitur vorweisen können und ein gewisses Interesse an Fremdsprachen mitbringen. Auch die Teamfähigkeit und Freude am Umgang mit Kunden sollten nicht zu kurz kommen.

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Der Ablauf ist folgendermaßen: Zuerst sollten die Interessenten sich, wie gewöhnlich, auf den Beruf, in dem gewünschten Betrieb bewerben und es vermerken, wenn sie auf solch einen Abschluss hinstreben. Mit dem vollständigen Ausbildungsvertrag werden die Ausbildungskoordinatoren zunächst die werdenden Auszubildenden am Berufskolleg des Märkischen Kreises in Iserlohn und an der Shannon-Academy in Irland anmelden.
Im Frühjahr, meist im März, nach dem ersten Block im Berufskolleg, kann dann die Reise losgehen und die Azubis machen sich auf den Weg, um drei Monate in Athlone, in Irland zu verbringen. Aufgenommen von einer Gastfamilie, welche die Shannon-Academy ausgewählt hat, tauchen die Auszubildenden in die Arbeitswelt ein und führen einen ausgewählten Beruf in der Umgebung aus, sei es beispielsweise das Kellnern, ein Praktikum im Kindergarten, oder in einer Grundschule. Der Berufswunsch kann zwei Monate vor Abreise in einer kleinen Vorstellung oder Bewerbung geäußert werden, welche vor der Anreise immer von den Bewerbern abgeschickt werden muss.

Ein großer Vorteil, wenn man diese Ausbildung durchführt, wäre zum einen, dass alle Kosten, wie beispielsweise der Flug oder der Aufenthalt, durch das Programm „Erasmus“ gedeckt werden. Fallen sonstige, zusätzliche Kosten an, wie etwa der Erwerb eines Sprachzertifikates, welches man bei Prüfungen vor Ort erwerben kann, so werden diese vom Betrieb gedeckt, sodass die Reisenden nahezu keine Kosten übernehmen müssen. Zudem wird das Azubi-Gehalt, wie gewöhnlich ausgezahlt und auch die Urlaubstage bleiben bestehen.

Zwar ist das Ausbildungsgehalt innerhalb der verschiedenen Berufsfelder bei der Chemischen Fabrik Wocklum immer gleichwertig, doch nach dem Erwerb solch einer Ausbildung, macht der Auslandsvorweis sich bemerkbar und die besondere Qualifikation wird finanziell, als auch persönlich sichtbar.

Doch was hat der Aufenthalt in Irland noch zu bieten und wozu soll das ganze Programm dienen?

Zum einen kann man während des Aufenthaltes seine Freizeit an Wochenenden, oder Feiertagen nutzen, um die Insel zu erkunden, neue Städte zu sehen und Erinnerungen, sowie Lebenserfahrungen zu sammeln.

Außerdem erklärt Henriette Jany, welche bereits in Irland war, begeistert: „Es ist auf jeden Fall empfehlenswert. Es ist eine besondere und einmalige Erfahrung, wobei man an seinen Aufgaben wächst und sich weiterentwickelt.“

Auch der neu dazugestoßene Auszubildende Berat Cirakbel begibt sich im Frühjahr auf die Reise nach Irland und auch er hat schon einige Vorstellungen und Erwartungen an seinen bevorstehenden Aufenthalt: „Ich sehe es als eine Herausforderung an mich selbst. Ich hoffe und denke, in den drei Monaten wird meine Selbstständigkeit gefördert.“

Zudem hofft der junge Mann darauf, einige neue und nette Leute in Irland kennenzulernen. Doch laut den Erfahrungen von Frau Jany wird das wohl kein Problem sein. Sie beschreibt die Iren nämlich als „nette, lustige und herzige Menschen“, welche sich zum Teil sehr für das Leben in Deutschland und besonders für das Oktoberfest interessieren.

Zuletzt stellte die Ausbildungskoordinatorin Daniela Schopf fest, dass seit Corona immer weniger junge Leute den langen Weg nach Irland auf sich nehmen und solch eine Qualifikation erlangen möchten. Meist aus dem Grund, dass sie sich nicht drei Monate lang von ihrer Familie, ihren Freunden, oder ihren Partnern trennen möchten. Allerdings stellen auch das Wohnen in einer Gastfamilie und die abnehmende Motivation für immer mehr Menschen ein Problem dar.

Aus diesem Grund sind immer mehr Betriebe im Balver Umfeld, wie Chemie Wocklum, auf der Suche nach motivierten und abenteuerlustigen Auszubildenden, welche den Mut aufweisen, sich auf eine Reise zu begeben, welche nicht nur die Persönlichkeit prägt und Erinnerungen schafft, sondern welche für immer in dem eigenen Lebenslauf glänzt und heraussticht.

Dementsprechend können Interessenten die Internetseite der Chemischen Fabrik Wocklum Gebrüder Hertin GmbH. und Co.KG gerne besuchen und sich jederzeit bewerben.   AM


Titelfoto: Stellten sich den Fragen: Berat Cirakbel (Auszubildender Industriekaufmann EU), Daniela Schopf (Ausbildungskoordinatorin bei Chemie Wocklum) und Henriette Jany (Ausgebildete Industriekauffrau EU).    Foto: Aleksandra Mösta

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