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Balve. Auf Einladung des Vorsitzenden Michael Volmer des Ausschusses „Ehrenamt, Schule, Digitalisierung, Soziales“ war der Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Guido Grevener, ins Rathaus gekommen, um den Ausschussmitgliedern einen Überblick über die Arbeit des Vereins zu geben. 

Gegründet wurde der Verein im Jahr 2002. Der Bus wurde in den Jahren immer gut frequentiert und konnte im Jahr 2023 insgesamt 6546 Fahrgäste transportieren. Die Kalkulation bewege sich immer so zwischen sechs- bis achttausend Fahrgäste pro Jahr. Das sei eine realistische Größe für eine Stadt wie Balve. 15 Fahrer sorgen dafür, dass der Bus auch regelmäßig fahren könne.

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Der Verein plant im kommenden Jahr mit knapp 29.000 Euro an Ausgaben. Lediglich 7500 Euro bekomme der Verein als Zuschuss vom Land, so Grevener weiter. Der Rest müsse über Werbepartner, Spenden und Mitgliedsbeiträge hereinkommen. Daher sei es unerlässlich, weitere Gelder zu generieren, etwa mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt.

Eine interessante Zahl nannte Grevener zudem: „98 Prozent der Fahrgäste fahren kostenlos mit uns“, sagte er und wies auf den Balver Taler hin, der von den Geschäften Tillmann und Jedowski (Markant) sowie der Sparkasse an deren Kunden kostenlos herausgegeben werde. Derjenige, der zahlen muss, muss 2,40 für die Fahrt hinlegen. Die Einnahmen sorgen dann dafür, dass alle Kosten, wie Kraftstoffe, Versicherungen, Inspektionen vom Verein getragen werden können.

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Daher sei man auch im vergangenen Jahr an die Stadt Balve herangetreten, da der im Raum stehende neue Bürgerbus eine Unterfinanzierung von rund 28.000 Euro aufwies. Während die Stadt ablehnte, unterstützte die Bürgerstiftung den Verein mit einer großen Spende und konnte so das Loch stopfen. Grevener betonte, dass ihn nicht einmal die Absage gestört habe, sondern die fehlende Kommunikation nach dem Beschluss und er es schon befremdlich fand, aus der Presse darüber unterrichtet zu werden. Der Ausschussvorsitzende gelobte in diesem Zusammenhang Besserung und man sei sicherlich offen, wenn wirklicher finanzieller Bedarf bestehen würde.

Das nutzte Guido Grevener, um auf das Jubiläum in 2027 einzugehen. In der Regel würde in Jubiläumsjahren die landesweite Bürgerbusvereins-Versammlung an diesen Orten stattfinden. „Sollte es dazu kommen, benötigen wir ganz dringend die Unterstützung der Stadt – in allen Bereichen.“ Er wies zudem darauf hin, dass in anderen Städten die Unterstützung der Bürgerbusvereine durch Politik und Verwaltung wesentlich höher sei und dies auch auf der Jahresversammlung in Bezug auf Balve negativ festgestellt worden sei. „Es ist also durchaus noch Luft nach oben“, rief er den Ausschussmitgliedern in der Hoffnung auf zukünftige Unterstützung zu.

Und einen nicht unwesentlichen Faktor ergänzte Guido Grevener noch. Die Bürgerbusfahrer seien manchmal der Kummerkasten der Bürger. Dabei sei aufgefallen, dass die Einsamkeit im Alter vorhanden ist und fortschreitet. „Wir sind da teilweise wie Therapeuten.“ Aus diesem Grund habe der Bürgerbusverein die Zielgruppe angesprochen und mache jetzt ein Seminar mit ihnen. Das sei mit dem Märkischen Kreis so abgesprochen. Auch das sehe er als eine Aufgabe, denn alle Mitglieder verschreiben sich im Verein dem Ehrenamt.

Ausschussvorsitzender Michael Volmer bedankte sich für die Ausführungen und betonte, dass man sicher näher zusammenrücken und besonders für das Jubiläumsjahr 2027 die Zusammenarbeit intensivieren könne.    kr


Titelfoto: Guido Grevener (stehend) gab einen Überblick über die ehrenamtliche Arbeit des Bürgerbusvereins.     Foto: Roland Krahl

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