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Neuenrade. Rund 100 Mitglieder des landwirtschaftlichen Kreisverbandes im Märkischen Kreis fanden sich zum Kreisverbandstag in der Bärenhütte der Wilhelmshöhe zusammen. Vorgesehen war ein straffes Programm und so machte der KV-Vorsitzende Ulrich Brinckmann es auch recht kurz und verwies beim Punkt Geschäftsbericht zum Großteil auf die Internetseite des Verbandes.

Als Überbringer des Grußwortes der Stadt war Bürgermeister Antonius Wiesemann anwesend, der selbst mit landwirtschaftlichen Wurzeln versehen sich sehr gut in die Bedürfnisse der Landwirte einfühlen konnte. Ernste Töne schlug dann aber Ulrich Brinckmann in seinem Jahresrückblick an und erinnerte an die Bauernproteste Anfang des Jahres in Berlin. Dort habe man alles aufgefahren, was ging. Docht trotz der Bemühungen in einen Dialog mit Landwirtschaftsminister Özdemir zu treten, warte man heute noch auf eine Antwort.

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Gut gefüllt war die Bärenhütte zum Kreistag des landwirtschaftlichen Kreisverbandes im Märkischen Kreis. Fotos: Karsten Sprawe

Erfreulicher war da schon die Verleihung der Schorlemer Plakette in Bronze an Ulrich Peterschulte. Der Neuenrader ist seit über 25 Jahren in verschiedenen landwirtschaftlichen und kommunalpolitischen Ehrenämtern aktiv. Die Schorlemer Plakette geht zurück auf Burghard Freiherr von Schorlemer-Alst, der 1862 Gründer des Westfälischen Bauenverbandes war.

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Gastredner des Abends war Dr. Udo Engelhardt, der seit einem Vierteljahrhundert Klimaforscher ist. Sein Vortrag hatte den Titel „Eine Welt, ein Klima und eine (letzte) Chance – warum die 2020er unser Jahrhundert der Entscheidung sind!“ Der Soester ist der Ansicht, dass die Entscheidungen, die wir in den nächsten vier bis fünf Jahren treffen, wegweisend für tausende von Jahren sein werden. Der Wandel vollziehe sich derzeit einmalig rasend schnell, drohe außer Kontrolle zu geraten. Bisher, so Engelhardt, seien vielen Worten bislang keine Taten gefolgt.

Im designierten amerikanischen Präsidenten Trump sieht der Klimaforscher eine Katastrophe, setzt er seine Vorhaben in Sachen Umwelt und Klima um. Auch prangerte er das Grenzdenken an. CO2 kennt nun mal keine Grenzen und schließlich geht es um den einen Planeten, den wir haben. „Wir müssen den Hebel im Kopf umlegen!“ Fest steht für ihn aber auch, dass, wenn der Mensch die Erde und damit sich zerstört, unser Planet sich ohne uns regenerieren wird.   sp


Titelfoto: Ulrich Brinckmann, links überreicht die Schorlemer Plakette an den Neuenrader Ulrich Peterschulte.