Balve/Neuenrade. Das Jahr neigt sich dem Ende zu: Die Weichen für einen weiteren erfolgreichen Einsatz des Förderbudgets für LEADER-Projekte wurden auf der Mitgliederversammlung und der Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe vergangene Woche gestellt.

In der Mitgliederversammlung berichtete die Vorsitzende Dr. Birgitta Plass von den Aktivitäten des Jahres. Sie betonte, dass der neu gebildete Teamvorstand sehr gut zusammengefunden hat. Fünf LEADER-Projekte konnten im Laufe des Jahres erfolgreich abgeschlossen werden, weitere zwei wurden angestoßen. Dazu kommen 21 realisierte Kleinprojekte, die die Region bereichern. Die Förderperiode hat die Halbzeit fast erreicht und es stehen mit rd. 1,6 Millionen Euro noch rund die Hälfte des Förderbudgets für Projekte zur Verfügung. Plass ruft dazu auf gemeinsam Ideen zu entwickeln und die Menschen zu animieren, diese mithilfe des Regionalmanagements und der Lokalen Aktionsgruppe umzusetzen.

Die Änderungen der Förderrichtlinie zu Beginn des Jahres erschwerte die Projektumsetzung bzw. -neuentwicklung. Nun wünschen sich alle neuen Schwung und Motivation, um an vorangegangene Erfolge anzuknüpfen. Ein Ideenpool ist verfügbar, Fördergeld auch: nun fehlen die passenden Akteure für die Umsetzung. Alle Mitglieder und weitere LEADER-Experten sind dazu aufgerufen dafür zu werben. Wer hat Lust einen klimafitten Spielplatz in sein Dorf zu bringen? Wer könnte bei dem Aufbau einer Anlaufstelle für die Organisation der Vereins- und Ehrenamtsstruktur unterstützen? Gibt es Menschen, die sich dem Thema neue Wohnformen widmen und sich am Tag der „offenen Haustür“ beteiligen würden? Dies sind nur einige Beispiele aus dem Ideenpool, eine Erweiterung dieser Sammlung ist erwünscht.

Ein spannendes Projekt aus dem Handlungsfeld „KLIMAKLUGsein“ wurde durch Sebastian Witte vom neu gegründeten Nachhaltigkeitsverein NEW Arnsberg e.V. vorgestellt. Mit dem Vorhaben „Lernort Walpketal“ soll ein außerschulischer Lernort für Naturerlebnis und Gewässerökologie geschaffen werden. Dabei wird einer seit vielen Jahren ungenutzte Teichanlage buchstäblich neues Leben eingehaucht. Hier entsteht ein einzigartiger Naturerlebnisraum, der für Schulklassen und Interessierte aller Altersklassen zugänglich ist, um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu fördern. Ziel ist dabei der Schutz und die Wiederansiedlung gefährdeter Arten wie beispielsweise Edelkrebsen und Quappen, um die heimische Biodiversität zu stärken. Praktische Naturbildung mit Workshops und Exkursionen sind Kern des Vorhabens. Durch die Verknüpfung von Naturschutz, Bildung und nachhaltiger Nutzung sowie dem Erhalt regionaler Artenvielfalt schafft sie einen regionalen Mehrwert.

Das Ganze wird in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Arnsberg umgesetzt und steht allen Zielgruppen in der gesamten Bürgerregion zur Verfügung. Der Projektträger freut sich über eine Förderunterstützung in Höhe von rd. 47.600 Euro. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) hat das Vorhaben mit einer überdurchschnittlich hohen Punktzahl bewertet und freut sich schon jetzt auf die Umsetzung 2026.

Für die kommende LAG-Sitzung, die voraussichtlich im März stattfinden wird, ruft die Region zum Einreichen neuer Projektideen auf. Die Themenvielfalt ist groß: Klima, Jugend, Bewegung & Mobilität, Gemeinschaft, Bildung, Kultur etc. – gute Ideen sind die, die einen Mehrwert für das Leben auf dem Land darstellen, die Menschen zusammenbringen und die Strukturen vor Ort stärken. Wichtig ist, dass Projekte öffentlich zugänglich sind und einen Mehrwert für die Allgemeinheit darstellen. Passende Vorhaben werden mit bis zu 250.000 € unterstützt und erhalten eine Förderung von 70 %. Antragssteller können Vereine, Institutionen, Privatpersonen und Kommunen sein.

Vorschläge können jederzeit an Frank Holthaus und Annika Kabbert (Foto) herangetragen werden. Das Regionalmanagement unterstützt bei der (Weiter-)Entwicklung von Ideen und lotst durch die Fördermodalitäten. Auch ein Blick auf die Internetseite und den Instagramaccount der Region lohnt sich, um aktuellen Neuigkeiten und Themenschwerpunkte zu erfahren.