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entnommen der gedruckten Ausgabe „Die Schelle“ –

Neuenrade. Wenn Klemens Brockhagen von Trauer und Tod spricht, dann weiß er wovon er redet. Der 72-jährige Neuenrader ist nämlich Trauerredner und leistet so seinen tröstenden Beitrag für Angehörige in der schwersten Stunde – der Beisetzung eines nahen Verwandten.

Klemens Brockhagen weiß, dass das, was er macht, etwas ungewöhnlich ist als Beschäftigung im Rentenalter. Doch schon vor dem Eintritt in das Ruhealter habe er sich Gedanken gemacht: „Was kannst du sinnvolles machen?“ Und so beschäftigte er sich mit dem Tod und der Trauerbegleitung und fand für sich heraus, dass das genau das ist, wofür er steht: Hilfe im Trauerfall für die Angehörigen.

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Der Neuenrader betont allerdings, dass er sich nicht in Konkurrenz mit Pfarrer und Priester sehe, sondern als sinnvolle Ergänzung.

„Es gibt viele Menschen, die sind aus der Kirche ausgetreten aus den verschiedensten Gründen, sie sind aber weiterhin gläubig.“ Diese Menschen werden in der Regel von den Kirchen nicht mehr unter die Erde gebracht und dann komme er ins Spiel, um den Toten und den Lebenden einen würdigen Rahmen zu geben.

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Brockhagen betont in diesem Zusammenhang, dass er mit dem heimischen Bestatter Becker zusammenarbeitet, der Beerdigungen in Neuenrade und in Balve anbietet. Immer mehr Menschen aus beiden Städten finden ihre letzte Ruhestätte im Trostwald in der Nähe des Schlosses Wocklum. Hier am Burgberg mit seinem alten Baumbestand ist er oft „im Dienst“.

Gerade über die Weihnachtsfeiertage kommen viele Angehörige zurück an die Urnen-Grabstellen in Wocklum. Und da kam ihm vor vier Jahren die Idee, hier zwei Andachten anzubieten, um so die Trauerbegleitung gerade an diesen Tagen, wo Geburt und Tod so dicht beieinander liegen, fortzuführen. Er bot daraufhin ehrenamtlich die Andachten an.

„Im vergangenen Jahr kamen rund 80 Personen auf dem Andachtsplatz zusammen und beteilig­ten sich an der kleinen Feier“, so der Neuenrader. Und das will er auch in diesem Jahr so machen. Heilig Abend, den 24. Dezember, und am 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, jeweils um 14.30 Uhr, lädt er wieder Angehörige zur Andachtsfeier im Trostwald ein.
Rund 20 bis 30 Minuten dauert dies. Mit einem Bibeltext beginnt er und findet dann besinnliche Worte in einer Art Predigt.

Zum Abschluss gibt es ein Gebet, bevor die meisten Angehörigen anschließend zu den Gräbern pilgern und dort ihren Verstorbenen gedenken.     kr


Titelfoto: Zu zwei Andachtsfeiern lädt Klemens Brockhagen wieder zu Heilig Abend und dem 1. Weihnachstag in den Trostwald in Wocklum die Angehörigen ein.  Foto: Michaela Otto

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