Stadt Balve. Was wäre, wenn es eine politische Fee gäbe, die einem drei Wünsche an die Politik erfüllt? Nicht an die große Weltpolitik, sondern an die Kommunalpolitik. Die HÖNNE-ZEITUNG nimmt die Kommunalwahl 2025 zum Anlass, Personen des öffentlichen Lebens in Balve zu befragen, was sie sich von der Kommunalpolitik in der kommenden Legislaturperiode wünschen. Mal sehen, welche Wünsche unsere „Politfee“ tatsächlich erfüllen kann.
Paul Stüeken ist Vorsitzender des Musikvereins Balve und Sohn von Paul Stüeken, der von 1961 bis 64 Bürgermeister der Stadt Balve war.
Ich wünsche mir von der Balver Kommunalpolitik …
1. Finanzielle Unterstützung unserer Jugend- und Nachwuchsarbeit!
2. Persönliche Wertschätzung unserer geleisteten Arbeit durch ihre Anwesenheit bei unseren Konzerten!
3. Minimierung bürokratischer Hürden bei Planung und Durchführung unserer musikalischen Events!

Lukas Koch ist Vorsitzender des Festspielvereins Balver Höhle. Ein Verein, der seit Jahren das kulturelle, öffentliche Leben in Balve prägt.
Ich wünsche mir von der Balver Kommunalpolitik …
1. Dass die gute, offene und direkte Zusammenarbeit auf kurzen Dienstwegen erhalten bleibt.
2. Dass die verwaltungs- und planungsrechtlichen Auflagen, welche den Vereinen und Ehrenamtlern auferlegt sind, weiterhin mit Bedacht, der größtmöglichen Flexibilität und dem rechten Maß umgesetzt werden.
3. Dass es weniger um Parteipolitik und zwischenparteiliche Auseinandersetzungen geht, sondern mehr um Realpolitik und das Wohl der Gemeinde. Hier können auch mal Parteifremde eine richtige Idee haben die es gegebenenfalls wert ist, unterstützt zu werden.

Bernhard Krüdewagen ist Vorsitzender des Männerchores 1874 Balve und führt damit einen der größten Chöre im gesamten Stadtgebiet.
Ich wünsche mir von der Balver Kommunalpolitik …
1. Finanzielle Unterstützung: z.B. beim Konzert in der Höhle, Stichwort Kosten der Brandsicherheitswache. 
2. Kooperation und Kommunikation: Eine gute Zusammenarbeit zwischen Vereinen und der Kommune ist essenziell. Vereine wünschen sich eine offene und transparente Kommunikation, eine unbürokratische Zusammenarbeit bei Projekten und eine Wertschätzung ihres Engagements. 
3. Unbürokratische Zusammenarbeit: Die Kommune kann Prozesse vereinfachen und bürokratische Hürden abbauen, um die Zusammenarbeit mit Vereinen zu erleichtern. 

Daniel Pütz ist Vorsitzender der Balver Werbegemeinschaft, ein Verein, der die Interessen Balver Unternehmer vertritt und sich für eine Steigerung der Attraktivität des Standortes Balve einsetzt.
Ich wünsche mir von der Balver Kommunalpolitik…
1. Das Projekte schneller umgesetzt werden. Natürlich sind Genehmigungsprozesse aufwendig und zeitraubend, aber wenn zwischen ersten Anstößen und Realisierung Jahre ins Land gehen, zerstört das das Vertrauen der Menschen in die Politik. Konkret denke ich hier an die Gestaltung der Balver Innenstadt, über die seit vielen Jahren immer wieder diskutiert wird, die aber letztlich nur scheibchenweise vorankommt. Schön wäre, wenn dies beim sogenannten Integrierten Handlungkonzept schneller von Statten ginge, bevor irgendwann keine Geschäfte mehr da sind, für die sich eine Aufwertung der Innenstadt lohnt.
2. Dass die Stadt, sollte sie sich tatsächlich dazu entschließen, das Stadtmarketing abzuwickeln, ihr Engagement nicht komplett zurückzieht, sondern Projekte, die das Stadtmarketing vormals übernommen hat, weiterführt. Ich denke da zum Beispiel an den Balver Gutschein. Außerdem wäre es gut, wenn die frei werdenden Mittel in die einzige dann noch verbliebene Institution investiert würden, die die Attraktivität Balves im Fokus hat. Nachdem auch der Verkehrsverein aufgelöst wurde, verbleibt hier nur noch die Balver Werbegemeinschaft.
3. Das der Umgang mit der Stadt unkomplizierter wird. In den letzten Jahren sind die Anforderungen an Veranstalter immer weiter gestiegen. Die genehmigenden Behörden sichern sich so weit ab, dass es mittlerweile fast unmöglich ist, den Wust an Anträgen et cetera zu bewältigen. Pragmatische Lösungen werden immer wieder zugunsten von kräftezehrenden Diskussionen ausgeschlagen, die – so mein Eindruck – oft nur dem Selbstzweck dienen. Wenn Verwaltung nur um der Verwaltung willen passiert, ist sie überflüssig, daher wünsche ich mir von der Politik der Zukunft häufiger den Blick mal über den Tellerrand hinaus streifen zu lassen und den gemeinsamen Vorteil zu suchen.

Andreas Schulte ist Dechant und damit Leiter des Dekanates Märkisches Sauerland, Leiter des Pastoralverbundes Balve-Hönnetal und Pfarrer der St.-Blasius-Kirchengemeinde Balve.
Ich wünsche mir von der Balver Kommunalpolitik…
1. den Zusammenhalt fördern bzw. stärken;
2. Einsatz für Toleranz und Nächstenliebe, gegen jede Form von Gewalt und Hetze.
3. Den politisch Aktiven wünsche ich, dass ihnen Achtung und Wertschätzung für ihr Engagement entgegengebracht wird.

Sven Körber ist Gemeindepädagoge in der Evangelischen Kirchengemeinde Balve. Er beginnt mit einem Zitat: „Suchet der Stadt Bestes!“ Ein Wort aus dem Buch des Propheten Jeremia, das ich in meiner Bibel unterstrichen habe. Was tut der Lokalpolitik in unserer Stadt gut?
Ich wünsche mir von der Balver Kommunalpolitik…
1. Stärkt das Ehrenamt. Balve lebt vom Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger, viele Vereine und Institutionen sind gut miteinander vernetzt. Eine starke Lokalpolitik fördert gezielt diese Strukturen, etwa durch weitere finanzielle Unterstützung und die Würdigung ehrenamtlicher Leistungen.
3. Fördert das Leben im Hönnetal. Viele Bürgerinnen und Bürger schätzen das Leben hier, man fühlt sich wohl – jeder einzelne Ort unserer Stadt hat seinen Reiz. Trotzdem braucht der ländliche Raum auch in Zukunft moderne Infrastruktur: Eine starke Lokalpolitik fördert nachhaltige Mobilität (z.B. ÖPNV, Radwege), Energieeffizienz und stärkt die Bildungs- und Kulturarbeit.
3. Seid nah bei den Menschen. Seit rund zwei Jahren mache ich hier in Balve immer wieder die Erfahrung: Miteinander reden hilft. Dinge lassen sich im Gespräch oft schnell klären, Probleme werden so häufig schnell gelöst. Eine starke Lokalpolitik bewegt sich nah bei den Menschen, sucht auch Jugendliche und Senioren auf und gestaltet gemeinsam demokratisch das gesellschaftliche Leben.
„Suchet der Stadt Bestes!“ Ich wünsche den politisch Engagierten viel Kraft, Mut, Geduld und Freude auf diesem Weg. Als Ev. Kirchengemeinde unterstützen wir Sie und euch dabei gerne.