Nach einem vielen Anwohnern bekannten Ritual wird fast hemmungslos mitten in der Altstadt umgeschlagen. Foto: Sprawe
Neuenrade. Gut Ding will Weile, so lautet das alte Sprichwort, welches sich für die Drogenfahnder bewahrheitet hat. Anfang September wurden so in Plettenberg und auch in Neuenrade großangelegte Razzien durchgeführt. Wie im Rahmen der weiteren Ermittlungen herauskam, waren unter den verhafteten Männern auch zwei seit Jahren gesuchte Dealer, gegen die schon lange ein Haftbefehl bestand.
Was aber den Umschlag und auch den Genuss von Cannabis betrifft, hat sich langsam, aber von der Öffentlichkeit nicht ganz unbemerkt, eine beachtliche Szene entwickelt. Einige bekannte Umschlagplätze im Stadtbereich sind vorwiegend in den Abendstunden das Areal um die Turnhalle der HQS, der Wendeplatz zwischen Burgschule und der ehemaligen Kostbar.
Aber auch gut durchorganisiert und in der Altstadt rund um den Bürgermeister-Schmerbeck-Platz werden die berauschenden Gelüste der Konsumenten erfüllt. Und dies förmlich vor den Augen der Anwohner oder spielenden Kindern.
Ein ebenfalls beliebter Treffpunkt der Szene ist der Parkplatz Hinter der Stadt. Hier wurde glaubhaft berichtet, dass öfter von Cannabisgeruch geschwängerte Rauchschwaden wahrzunehmen sind.
Anlass genug um den kommenden Bürgermeister von Neuenrade, Volker Klüter (zum Zeitpunkt der Recherche noch Bürgermeisterkandidat) zu diesem Thema zu befragen. Offen stellt der CDU-Politiker fest, dass auch ihm einige Umschlagorte, darunter auch Wohnungen, nicht unbekannt sind und er in dieser Sache auch an entsprechenden Stellen vorstellig war.
Was ist aber nun die richtige Vorgehensweise? Zu viel Druck auf Konsumenten hat lediglich eine Verlagerung des Geschehens an eine andere Stelle zur Folge. Fest steht aber, dass die Polizei, auch wie bei der kürzlich gewesenen Razzia, aus dem Hintergrund heraus ein wachsames Auge haben wird.sp