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Balve. (R.E.) Sie leistet seit vielen Jahren ehrenamtliche Arbeit, von der auch die Stadt Balve profitiert. Dass genau diese Behörde ihr jetzt den städtischen Vollstreckungsbeamten auf den Hals hetzt, schockiert Elisabeth Prinzessin von Croy, die als Schuldnerin in der städtischen Finanzbuchhaltung geführt wird.

„Das ist der Dank dafür, dass ich immer wieder dafür gesorgt habe, die Verkehrsberuhigte Zone von Unkraut zu befreien und stets die Verkehrsinsel im Blick hatte“, ärgert sich die Hönnestädterin über die Stadtverwaltung. Denn vor einem Jahr erhielt sie ein „Knöllchen“ in Höhe von 10 Euro, als sie wieder einmal als „Sauberfrau“ in Balve-Süd unterwegs war.

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„Da wir den gesamten Bereich vor unserem Haus in der Amtsschlade und darüber hinaus mit einem Brenner vom Unkraut, das sich zwischen den Steinen breitgemacht hatte, befreien wollten, haben wir meinen Wagen auf die Straße gestellt“, sagt von Croy. Und genau das hätte sie nicht machen sollen, denn in der Amtsschlade darf nur in markierten Stellflächen geparkt werden.

Genau an diesem Tag kam jene Mitarbeiterin vom Ordnungsamt der Stadt Balve vorbei, die schon mehrfach in ihrer Nachbarschaft für Ärger gesorgt hat und wegen Beleidigung vor Gericht zog. Aber ohne durchschlagenden Erfolg. Wie von Elisabeth von Croy befürchtet, schrieb die Ordnungsamtmitarbeiterin ein Knöllchen.

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Um der Dame zu erklären, warum das Auto kurzzeitig auf der Straße Zur Amtsschlade gestanden hat, ging von Croy ins Rathaus, stieß aber bei der Ordnungsamtsmitarbeiterin auf taube Ohren. Frustriert wandte sie sich deshalb an Bürgermeister Hubertus Mühling, und zwar in der Hoffnung, dass er Verständnis für sie hat. Da sie jedoch beim Stadtoberhaupt aufs falsche Pferd gesetzt hatte, bezahlte sie die 10 Euro. „Mir geht es nicht um die 10 Euro. Ich habe auch schon andere Knöllchen bezahlt. Mir geht es vielmehr darum, dass ich zur Kasse gebeten werde, obwohl es dafür keinen nachvollziehbaren Grund gibt“, so die Balverin, deren Ärger mit der Stadtverwaltung jedoch in die nächste Runde ging. Da sie die von der Stadt Balve vorgeschriebene Zahlungsfrist um einige Tage überschritten hatte, soll sie das nächste Schreiben erhalten haben, an das sie sich allerdings nicht erinnern kann. Diesmal forderte die Stadtverwaltung weitere 28,50 Euro.

Lange Zeit hörte sie nichts mehr. „Ich habe auch keine Mahnung erhalten“, so von Croy. Deshalb war sie wie vor den Kopf geschlagen, als jetzt im August der städtische Vollziehungsbeamte in der Amtsschlade auftauchte, um im Auftrag der Kassenleiterin der Stadt Balve 57 Euro im Haus der Familie Engelbert von Croy einzutreiben. Bisher allerdings erfolglos, denn Elisabeth von Croy ist nicht gewillt zu zahlen. Somit stellt sich die Frage: Welchen Schritt planen Bürgermeister Hubertus Mühling und seine Kassenleiterin jetzt, um ihrer Forderung nach 57 Euro Nachdruck zu verleihen.

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