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Balve. (R.E.) Bringt der Ausfall der Märchenwochen („Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“) den Festspielverein Balve in eine existenzielle Schieflage? Der 1. Vorsitzende Lukas Koch schließt das nicht aus. Ursache für den Albtraum ist das Corona-Virus, das sich derzeit so zügig verbreitet in Deutschland, dass es durchaus sein kann, dass der Festspielverein seine geplanten Aufführungen in der Zeit vom 2. Mai bis 7. Juni 2020 ersatzlos streichen muss. „Wenn das der Fall sein sollte und wir keine finanzielle Unterstützung von außen erhalten, ist der Festspielverein insolvent“, blickt Koch im Gespräch mit der HÖNNE-ZEITUNG der Realität ins Auge.

Seine unmissverständliche Botschaft gründet sich auf den enormen Kosten, die der Festspielverein Balve schultern muss, schon bevor der Vorhang das erste Mal im Rahmen der Premiere am 2. Mai gefallen ist. „Allein der Auf- und Abbau der Zuschauertribüne kostet uns 18.000 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für die Erstellung des Bühnenbildes und alle weiteren im Zusammenhang mit den Märchenwochen anfallenden Kosten, so dass wir insgesamt über 30.000 Euro reden“, rechnete der 1. Vorsitzende heute Nachmittag in der nasskalten Balver Höhle vor.

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Wer immer auch jetzt Kritik am Festspielverein übe, weil er schon jetzt Einzug in die Höhle halte, um das Bühnenbild zu bauen, dem hält Koch entgegen: „Was sollten wir denn anders machen? Als wir die Firma Butterweck beauftragt haben, die Tribüne aufzustellen, da gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich das Corona-Virus so dramatisch schnell in unserem Land breit machen würde. Und auf Grund dessen, dass wir bereits jetzt mehr als 20.000 Euro investiert haben, gibt es für uns kein Zurück. Wir hoffen, dass unser Märchen ab Mai in der Balver Höhle aufgeführt werden kann. Sonst sieht es ganz schlecht für unseren Verein aus.“

Trotz der angespannten Situation mahnt Koch alle Beteiligten, einen kühlen Kopf zu bewahren. „Wir müssen das Corona-Virus ernst nehmen, dürfen aber nicht in Panik verfallen.“ Diesen Ratschlag haben zumindest die 25 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer verinnerlicht, die am heutigen Samstag mit ins Rad packten, um das Equipment des Festspielvereins in den „Felsendom“ zu schaffen.

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Mit einer so großen Anzahl an Unterstützern hatten der 1. Vorsitzende und seine Stellvertreterin „Steffi“ Schulte nicht gerechnet. Zumal die Proben für das Märchen „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ vom Vorstand bis nach den Osterferien ausgesetzt wurden. „Wir hoffen, dass wir nach dem 19. April wieder proben können, und zwar in der Balver Höhle“, betonte Koch, der hinzufügt: „Beim Bau des Bühnenbildes achten wir neben der Hygiene auch darauf, dass die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer immer genügend Abstand voneinander halten.“

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