„Eine Stadt kommt nie zum Ende – es geht immer weiter“
Affeln. (P.B.) Ortsvorsteher Josef Hochstein und die CDU Neuenrade hatten zum Bürgergespräch in die Schützenhalle Affeln eingeladen, und der Ruf wurde gehört. Der Stadtverbandsvorsitzende und Moderator Marcus Dunker war beim Blick durch die Halle sichtlich zufrieden: „Wir hatten schon einige Veranstaltungen dieser Art, aber so voll war es noch nie.“ Mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger hatten den Weg zur Diskussionsrunde gefunden.
Als seine wahrscheinlich letzte Aktion, er legt sein Amt als Ortsvorsteher nieder, begrüßte Josef Hochstein die Gäste. Nach einem kleinen Rückblick auf seine 16-jährige Tätigkeit („Es war auch eine anstrengende Zeit, wir haben aber immer unser Ziel erreicht, oft mit Hilfe der anderen Parteien“) dankte er Helmut Rath, der immer zur Stelle war. Aber dann rückte Hochstein seine Nachfolger Stefan Kemper und Alex Bender in den Mittelpunkt: „Jetzt wird nach vorne geschaut, die beiden sind die Zukunft.“
Die Vorstellungsrunde der Kandidatin und der Kandidaten für die jeweiligen Gremien startete mit Bürgermeister Antonius Wiesemann, der versicherte, dass in den vergangenen Jahren seine Motivation, Neuenrade voranzubringen, kein bisschen gelitten hat: „Es macht immer noch enormen Spaß. Zudem habe und werde ich, wenn ich wiedergewählt werde, alles mit Herzblut weiter machen.“ Aber er weiß auch, dass die Dinge gerade in der Coronazeit nur mit dem nötigen Zusammenhalt gelöst werden können. Und die ist in Neuenrade und den Ortschaften riesengroß.
Er erinnerte sich noch an seine Anfänge: „Da war die Flüchtlingssituation. Andere Kommunen haben Preise bekommen, wir haben Probleme gelöst. So muss es sein.“ Wiesemann sieht, dass einiges im Fluss ist, aber dass noch viele Korrekturen nötig sind. Dazu zählen die medizinische Versorgung („sechs Mediziner in der Kommune, aber kaum Nachfolger“), der „Öffentliche Personennahverkehr“ („gerade im Schulbereich“), die Verbesserung des Radwegenetzes, Grundstücke und Wohnungen, die Ortsteilentwicklung, Sicherheit („mehr als eine Polizei-Dienststelle wird es aber nicht geben“) und einiges mehr. „Eine Stadt kommt nie zum Ende, es geht immer weiter“, hat Toni Wiesemann erkannt. Er wünsche sich zudem mehr junge Menschen im Rathaus.