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entnommen der gedruckten Ausgabe der HÖNNE-ZEITUNG –

Balve. Ganz uniform konnte man beim letzten Stammtisch die Mitglieder der Balver Werbegemeinschaft beobachten. Die Stammtische, die alle zwei Monate bei den unterschiedlichen Mitgliedern stattfinden bieten den Unternehmen die Möglichkeit die Gewerke der anderen besser kennenzulernen. Dieses Mal ging es in die Wurstküche der Sauerländer Landmetzgerei Jedowski.
Tiefer Einblick in die Geschichte des Unternehmens
Nachdem sich die 18 Gäste durch die Hygieneschleuse bugsiert hatten freuten sie sich über einen Rundgang durch die ehemalige Schlachterei in der Glärbach. Vom talentierten Fremdenführer Alexander Jedowski, der nebenbei auch noch Chef der Wurstküche ist, erfuhren sie allerhand über die Geschichte des Balver Traditionsunternehmens, das seinerzeit von Franz Jedowski und seiner Frau Gertrud übernommen wurde.
Warum der Schlachtbetrieb zunächst von der Hauptstraße ins Gewerbegebiet wanderte und letztlich fern der Balver Gewerbesteuer in Unna landete war genauso Inhalt der Führung, wie ein Rundgang durch die Produktion, wo die interessierten Besucher allerhand über das Metzgerei Handwerk lernten. „Die Kunst des Metzgers ist es Wasser schnittfest zu machen“ witzelte Jedowki mit Blick auf die großen Mengen Eis und Wasser, die im Kutter – dem „Herzstück einer jeden Metzgerei“ bei bis zu 5600 Umdrehungen pro Minute verarbeitet werden.

„Ich kann jedem Metzger die Jedowski Rezeptur geben, aus dem Kutter kommt immer was anderes heraus“ betont der Fleischermeister die Eigenheiten seines Handwerks – Handwerk – das ist ihm wichtig – sei es, was hier passiere.
Metzgerei Jedowski verarbeite in der Woche 200 Schweine. In dem familieneigenen Schlacht- und Zerlegebetrieb in Unna werden 2200 Schweine in der Woche geschlachtet. Etwa die zehnfache Menge ginge bei den bekannten Industriebetrieben an einem Tag übers Band. Wenn auch im Augenblick nicht, beklagt der 53 Jährige, die schwierige Situation am Viehmarkt. Über 2000 Schweinebauern hätten im letzten Jahr aufgegeben. Regionalität bedeute für die Metzgerei Jedowski alles etwa 100-150km um ihren Standort herum, unter dem gehe es heute kaum noch, zu groß sei der Preisdruck. Den besten Absatz finde man im Ruhrgebiet.
„Erstaunlich“ findet der Geschäftsführer. Nicht unbedingt dort wo man das meiste Geld vermute bestehe auch die Bereitschaft es für gute Produkte auszugeben.
Stolz ist der passionierte Metzger vor allem darauf, dass seine Wurstküche neben fünf anderen Betrie ben deutschlandweit als Testbetrieb für einen Prototypen zur Wurstherstellung ausgewählt wurde. „Wenn die fertig ist, steckt da jede Menge Jedowski drin!“, freut sich der Balver. Der Output von rechnerisch 2,2 Millionen Bratwürstchen pro Jahr erstaunte die angereisten Werbegemeinschaftsmitglieder dann doch. Beeindruckend zeigten sie sich auch von der Geschwindigkeit mit der die Wurst heute produziert wird.
Nachdem man sich dann in Räucherkammer und Lagerraum ordentlich Appetit geholt hatte ging es in die Wurstküchen-eigene Hütte, die unter der Woche als Büro fungiert, um sich zu überzeugen, ob das Gesehene auch geschmacklich hält, was es verspricht. Bei einer ausgedehnten Vesper wurde dann noch einige Stunden über das Gesehene diskutiert und über die Tücken des Unternehmertums gefachsimpelt.
Der nächste Stammtisch der Balver Werbegemeinschaft findet voraussichtlich im Mai statt. Die Mitglieder werden rechtzeitig informiert. DP

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