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Stadt Balve. Sie wissen nicht, was vor 50 Jahren in Balve los war? Wie auch, wenn Sie selber die 50 Jahre noch nicht erreicht haben. Haben Sie doch schon? Na dann ist es doch besonders schön, in alten Erinnerungen zu kramen nach dem Motto: „Ach ja, da kann ich mich noch dran erinnern“ oder aber auch „da haben meine Eltern schon von gesprochen.“ Werfen Sie daher mit mir einen Blick zurück. Was war denn so los im Amt Balve im November 1973.                     Roland Krahl

Die HÖNNE-ZEITUNG schreibt am 2. November zu einem Unfall im Hönnetal (Foto):
Schwerverletzt wurde eine Person, als ein Pkw-Fahrer im Hönnetal vor einem Verkehrsstau nicht rechtzeitig zum Stillstand kam, auf die Gegenfahrbahn auswich und frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammenprallte. An beiden Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden.∆
Die Sportschützen zeigen, was sie können:
Beim Bezirkspokalschießen für Kreisauswahlmannschaften am vergangenen Sonntag in Hagen nahmen aus Balve 8 Schützen teil, 3 Jugendschützen, 3 Juniorenschützen und 2 Schützen in der Schützenklasse. Mit ihren hervorragenden Ergebnissen trugen sie maßgeblich an dem großen Erfolg des Schützenkreises Arnsberg bei. In der Schützenklasse schossen Manfred Grothe 274 Ringe und Willi Millinewitsch 272 Ringe. Die Schützenauswahlmannschaft belegte den 3. Platz. Die Juniorenklasse sah den Sieg der Auswahlmannschaft Arnsberg. In dieser Mannschaft schossen Erhard Stemke 267 Ringe, Hermann Neuhaus 264 Ringe und Günter Cordes 247 Ringe.∆
Ausgebaggert wurde das Bett der Hönne bei Volkringhausen. Dazu heißt es:
Als unser Foto entstand, räumte das Kettenfahrzeug gerade unter der alten Hönnebrücke kräftig auf. Man will verhindern, daß das Wasser nach langem Regen oder der Schneeschmelze über die Ufer tritt und Schaden anrichtet.

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Auch vor 50 Jahren veranstaltete der Reiterverein in Wocklum den Hubertusritt. In der Zeitung stand dazu am 9. November:
Strahlender Sonnenschein ließ Geschirre auf eleganten Pferdeleibern blitzen, der Wald zeigte sich In seinen buntesten Farben, ein Tag also, ganz den Wünschen des heiligen Hubertus entsprechend. Vor dem Schloß in Wocklum versammelten sich Roß und Reiter des Reitervereins Balve zum traditionellen Herbstritt durch die heimische Flur. Auf eine Fuchsjagd wollte man in diesem Jahr verzichten, weil die Unfallgefahr den Teilnehmern zu groß erschien, dafür hatte man andere Höhepunkte vorbereitet. Mit Gesang brachen die Reiter auf, teilten sich in zwei Abteilungen um die erste Etappe des Rittes hinter sich zu bringen.∆
Die Wasserversorgung war ein Problem in Balve:
Am letzten Samstag wurden höher gelegene Teile der Stadt nicht mit Wasser versorgt, erst in den Abendstunden wurde der Notstand behoben. In diesem Zusammenhang muß darauf hingewiesen werden, daß der Engpaß in der Wasserversorgung noch nicht überwunden ist und daß die Notverordnung noch besteht. Das Waschen von Personenwagen ist nach wie vor untersagt. Die Meinung, es habe schon genug geregnet, hat sich als falsch herausgestellt.∆
Glück hatte ein Motorradfahrer:
Am 7. 11. gegen 21.15 Uhr befuhr ein 18jähriger mit seinem Motorrad die B229 von Neuenrade kommend in Richtung Balve. In einer scharfen Linkskurve verlor er wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Krad und prallte frontal gegen einen Straßenbaum. Der Fahrer kam ohne Verletzungen davon, während sein Sozius schwerverletzt ins Balver Krankenhaus eingeliefert werden mußte.∆
Auch die Feuerwehr bleibt nicht verschont:
Am vergangenen Sonntag, gegen 9.30 Uhr befuhr ein Pkw die Kreisstraße in Richtung Garbeck. Der entgegenkommende Feuerwehrwagen der Garbecker Freiwilligen Feuerwehr wollte nach links abbiegen, beachtete aber die Vorfahrt nicht, so daß es zu einem Zusammenstoß kam. Drei Personen wurden schwer, weitere drei leicht verletzt. An beiden Fahrzeugen entstand schwerer Sachschaden. Die Garbecker Feuerwehrleute werden zur Zeit im St.-Marien-Hospital behandelt, wir wünschen gute Besserung.∆
Abschied nach vielen Jahren als Küster:
22 Jahre lang amtierte das Ehepaar Menke als Küster in St. Blasius, bis sie am letzten Sonntag feierlich verabschiedet wurden. Hubert Menke und seine Frau Antonia (Foto) versahen ihren Dienst äußerst gewissenhaft, darüber hinaus war Hubert Menke noch als Pfleger im St.-Marien-Hospital tätig. […] Theodor Pröpper wies auf die langen Jahre gemeinsamen Wirkens hin. Als neuer Küster trat Josef Dumalski mit seiner Frau Gertrud in den Dienst der Pfarrgemeinde.∆
Was soll mit dem Geld geschehen, das bei Kompaniefesten erwirtschaftet wird. Darüber schreibt die HÖNNE-ZEITUNG:
„Verwendung der Erlöse aus Kompaniefesten“ war einziger Punkt die Tagesordnung auf der Versammlung der II. Kompanie. Kompaniechef Schneider sagte zu Beginn der Sitzung, daß trotz intensiver Bemühungen die zur Verfügung stehenden Mittel zum Ausbau eines Kinderspielplatzes nicht eingesetzt werden konnten.
Drei Jahre sei der Beschluß alt, einen Zuschuß von DM 1000 für einen Spielplatz am „Hohlen Stein“ zur Verfügung zu stellen. An wiederholten Meinungsverschiedenheiten über den Standort des Spielplatzes ist die‘ vorgesehene Förderung bis heute gescheitert. Um die vorhandenen Mittel nun unverzüglich sozialen Zwecken zuzuführen, entschloß sich die Kompanie in der Versammlung einstimmig, den Betrag von 1.500 DM für den Spielplatz am kath. Kindergarten bereitzustellen. Konkrete Pläne wurden vom Vertreter des Kirchenvorstandes Hubert Hahn vorgelegt. Anfang März 1974 sollen die Arbeiten in Verbindung, mit dem Aus- und Umbau des Kindergartens begonnen werden.∆

Bei einer „Brezel“-Amtssitzung ging es bei der Vergabe von Trainigszeiten hoch her, schreibt das Blatt am 16. November:
Für die beiden Abschluß-Klassen der Realschule, die im Rahmen des politischen Unterrichts an der Sitzung teilnahmen, hatte der Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Eisborn, Spiekermann, Brezeln frisch aus dem Backofen bereitstellen lassen.
Auch auf den Plätzen der gewählten Vertreter strahlte ein Zuckerkringel appetitanregend neben nüchternen Sitzungsprotokollen. Doch vorerst ließ man es sich nicht schmecken, sondern stieg in die Arbeit ein, die auch diesmal mit Haken und Ösen gespickt war.
Die Verwaltung des Amtes schrieb sämtliche sporttreibenden Vereine im Amt Balve an und unterbreitete das Angebot, einen Termin für Trainingsmöglichkeiten in der neuen Dreifachturnhalle im Schulzentrum zu nennen. Interessiert zeigten sich der Turnverein Garbeck, der TuS Langenholthausen, RW Mellen, VfK Balve, der Tennisclub und die Sportgruppe der VHS Eisborn. Alle Genannten konnten ohne Schwierigkeiten unter einen Hut gebracht werden, alle bekamen für sie annehmbare Trainingszeiten in der Halle. Kritisch wurde es, als Amtsbürgermeister Paul Lübke kundtat, daß die Gemeinden des Amtes über die Amtsumlage mit Strom- und Heizungskosten für die Trainingsabende belastet werden sollen. Nicht ohne Geschick versuchte daraufhin Ratsherr Schwermann aus Affeln, aus dieser Regelung Nutzen für seine Gemeinde zu ziehen. Schwermann führte aus, daß Affelns sporttreibende Jugend in der eigenen Halle trainieren könne und man es ihr nicht zumuten dürfe, die weite Fahrt nach Balve auf sich zu nehmen.
Er fände es daher ungerecht, daß die Gemeinde Affeln trotzdem Gebühren für Strom- und Heizungskosten in der Dreifachturnhalle bezahlen solle. Schwermann zog daraus den Schluß, daß das Amt seiner Gemeinde eine Entschädigung in Höhe genannter Kosten zahlen müsse. Ratsherr Haarmann schloß sich dieser Meinung für Garbeck an, und Balves Amtsvertreter Flöper faßte das Anliegen seiner beiden Kollegen in einem Antrag zusammen, der lautete, Affeln und Garbeck müßten entschädigt werden.
Damit wurde die Diskussion wieder entfacht, die man mit dem Problem „Trainingsbeleuchtung“ abgeschlossen zu haben glaubte. Ratsherr von Landsberg wandte sich gegen dieses Ansinnen, aber wenn schon über Dinge dieser Art gesprochen würde, dann solle man den Komplex auch für alle Gemeinden des Amtes überprüfen. Die Versammlung gab diesen Auftrag an den zuständigen Ausschuß weiter. Man wird mit Interesse verfolgen müssen, wie das Finan-zierungsdebakel enden wird.∆
Vor 50 Jahren lag der „Rettungsdienst“ noch in der Hand des Amtes:
Der neue Krankenwagen (Foto) des Amtes ist seit kurzer Zeit in Betrieb. Das Fahrzeug, Modell Opel Admiral, wurde von der Firma Miesen in Bonn für 48.000 DM gebaut und auf Beschluß der Amtsvertretung vom Herbst vergangenen Jahres gekauft. Der Krankenwagen verfügt über ein Beatmungsgerät und zwei Tragen; demnächst soll er noch mit Funk ausgerüstet werden.∆
Besorgte Anrufer melden einen Flugzeugabsturz:
Zuerst informierte ein besorgter Bürger aus Altena die Polizei in Balve und meinte, ein Flugzeug müsse in der Nähe Balves abgestürzt sein. Er habe einen riesigen Feuerball niedergehen sehen. Seine Beobachtung wurde zum Teil bestätigt, auch andere Bürger unserer Stadt sahen die Feuererscheinung am Himmel, die einen langen Strahl hinter sich herzog. AIlerdings stürzte kein Flugzeug ab, sondern „Kohoutek“ ging um. „Kohoutek“ ist ein den Wissenschaftlern bisher unbekannter Komet mit einem gasförmigen Kopf, der einen Durchmesser von 96 000 km hat. Sein Gas-Schweif ist runde 200 Millionen Kilometer lang. Der Erde kann er nicht gefährlich werden, so meinte man es in der Sternwarte in Bochum. „Kohoutek“ ist besonders in mondarmen Nächten mit bloßem Auge am südöstlichen Sternhimmel zu sehen. Augen auf, „Kohoutek“ kommt!∆
Die Ölkrise macht sich auch in Balve bemerkbar:
Die Mängel in der Ölversorgung machen sich inzwischen überall bemerkbar, auch in Balve. So wird beispielsweise die Wassertemperatur im Hallenbad um ein Grad gesenkt, da das Hallenbad durch eine Ölheizung versorgt wird. […] Mit weiteren Einschränkungen muß, sollte die Lage anhalten, gerechnet werden. Balves Bürger haben jedoch einen Trost: Es gibt zwar weniger Öl, dafür ist aber wieder genug Wasser da, so daß beispielsweise Autos wieder gewaschen werden dürfen.∆

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Aktuell gibt es zwar keine Wasserprobleme, doch der nächste Sommer kommt bestimmt und damit wieder trockene Wasserhähne. Die Heimatzeitung schreibt dazu am 23. November:
Die vielschichtigen Probleme „rund um das Wasser“ waren zentrales Thema eines Arbeitsgespräches, zu dem Landrat Füllgräbe und Oberkreisdirektor Dr. Cronau den designierten Geschäftsführer des Ruhrverbandes und des Ruhrtalsperrenverban-des Dr. Fritz Bengmann (MdL) im renovierten Sitzungssaal des Kreishauses in Arnsberg begrüßten. […]Anhand umfangreichen Kartenmaterials, das Kreisverwaltung und RTV erarbeitet hatten, ging es zunächst um die Wasserversorgung im hiesigen Raum.
Oberkreisdirektor Dr. Cronau wies darauf hin, daß die Gebiete Balve und Sundern nach wie vor Sorgenkinder“ seien. Deswegen sei der Kreis auch dankbar für die vom RTV im Kreis Arnsbeng geplante Trinkwassertalsperre.
Allerdings dürfen wir in diesem Zusammenhang nicht nur unseren Kreis sehen, sondern müssen in größeren Dimensionen denken“, unterstrich der OKD.
Dr. Bergmann und sein Mitarbeiter Wälter erläuterten die Pläne des Verbandes: Der Bau der Linnepe-Talsperre hat auf Grund der günstigeren geologischen Verhältnisse bessere Chancen, in Angriff genommen zu werden als die Alternative, nämlich eine Talsperre bei Langenholthausen.
Insgesamt wird in Nordrhein-Westfalen an 19 Stellen der Bau von Talsperren für möglich erachtet. Dazu gehören selbstverständlich auch Uberlegungen für das Gebiet des oberen Sauerlan- des. Etwa 50 v. H. dieser Talsperren kommen als reine Trinkwassensammlungen in Betracht.∆
Die Bedeutung der Luisenhütte erkannte man vor 50 Jahren:
Die als einmaliges technisches Kulturdenkmal geltende Luisenhütte Wocklum bei Balve soll wegen ihrer historischen Bedeutung verstärkt allen interessierten Bevölkerungskreisen durch intensive Werbemaßnahmen nahegebracht werden. Der Leiter der Kreisvolkshochschule soll sich darum bemühen, daß die Luisenhütte in die Reihe der technischen Kulturdenkmäler aufgenommen wird, deren Erhaltung vom Land unterstützt wird. Das beschloß das Kuratorium der Hütte, das unter Vorsitz von Oberkreisdirektor Dr. Cronau sich mit der Zukunft dieser mehrere hundert Jahre alten ehemaligen Eisengewinnungsstätte befaßte.∆
In Volkringhausen tagte das Gemeindeparlament:
Etwas kurios ging es im Gemeindeparlament zu, als es um die Beratung zur Erhöhung der Aufwandsentschädigungen und Sitzungsgelder für Ratsmitglieder ging.
Am 15. Februar dieses Jahres beauftragten Volkringhausens Gemeindeväter die Verwaltung, eine Vorlage zur Änderung der Hauptsatzung zu erbringen. Darin sollten angeführte Gelder in der Höhe angesetzt werden, wie es auf Amtsebene bei den Amtsvertretern der Fall ist. Die Verwaltung erbrachte die Vorlage, doch der Gemeinderat zögerte die Entscheidung zweimal heraus.
Am letzten Donnerstag wollte man es wissen: Ratsherr Schweitzer stellte den Antrag auf 25 DM Aufwandsentschädigung und 10 DM Sitzungsgeld. Der Antrag wurde mit fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung abgelehnt. Ratsherr Kolossa setzte in seinem Antrag die Beträge schon niedriger an, er wollte an Aufwandsentschädigung 20 DM und an Sitzungsgeld 10 DM ausbezahlt haben. Sein Antrag wurde bei 3 Ja-Stim-men und 4 Gegenstimmen ebenfalls abgelehnt.
Alfred Reinken dachte sicher, einen Kompromißvorschlag gemacht zu haben, als er beantragte: 10 DM Aufwandsentschädigung und 10 DM Sitzungsgeld. Drei Stimmen dafür, drei Stimmen dagegen und eine Enthaltung brachten auch den dritten Antrag zu Fall. Was wollte der Rat zu Volkringhausen also? Keiner weiß es so genau. Schließlich blieb man bei den alten Sätzen und sprach nicht mehr darüber.∆
Trotz Energiekrise soll Balve weihnachtlich erstrahlen:
„Balve wird wieder weihnachtlich beleuchtet sein“, so teilte es der Verkehrsverein mit. Natürlich wird man der drohenden Energiekrise Rechnung tragen und sich den allgemeinen Sparmaßnahmen anschließen. Die Lichterketten werden morgens nicht mehr eingeschaltet und abends erst mit Einbruch der Dämmerung. Um 21 Uhr wird das große Strahlen wieder erlöschen, und geleuchtet wird auch nur bis zum Weihnachtsfest. Der Verkehrsverein hofft bei diesen Maßnahmen auf das Verständnis der Bevölkerung.∆
Der Elisabeth-Verein in Garbeck feiert 50-Jähriges mit buntem Programm (Foto):
Der Frauenchor sang zur Eröffnung der Kaffeerunde „Das ist der Tag des Herrn“. Bei der Ansprache des Ortsgeistlichen wurden Worte der Dankbarkeit für alle aktiven Mitglieder der Gemeinschaft ausgesprochen, besonders aber auch für die Gründer, die an der Feier im hohen Alter noch teilnehmen konnten. Die Gründervorsitzende Frau Elisabeth Lotze, die in den Jahren von 1923 bis 1936 dem Verein vorstand, und Frau Maria Keggenhoff, die nach dem letzten Krieg am 19. 11. 1948 die Arbeit wieder aufnahm und bis zum 1. 5. 1955 die Geschäfte des Vereins mit Präses Pfarrer Anton Weber weiterführte, wurden als Ehrengäste des Tages gewürdigt.
Viel Spaß gab es bei den Theaterspielen. Hier war die Parole, nur mit Humor und guter Laune lebst du länger. Frau Dr. Wunderlich hatte viele seltsame Psychopaten zu untersuchen, die vom Männerknall und Putzfimmel befallen waren, so daß sie zuletzt selber in Kur mußte. Der Kiepenkerl verschenkte sogar schwarze Schnürsenkel an die beiden Pastoren.
Als der hochwürdige Generalvikar, gespielt von Frau A. Schulte, einen Kaplan (Margot Titzmann) mit Haushälterin für die neue Pfarrstelle freistellte, war die Stimmung auf dem Höhepunkt.∆

Nach Wildwestmanier wurden Pferde gestohlen, schreibt die HÖNNE-ZEITUNG am 30. November:
Mit dem Fahrverbot hatte der Pferdediebstahl in Hüingsen, in der Nacht vom 23. zum 24. November wohl nichts zu tun. Denn die Diebe suchten kein Ersatzverkehrsmittel, sondern wollten blankes Kapital aus ihrer lebenden „Ware“‚ ziehen. Was war passiert? In besagter Nacht also stahlen die drei Täter einem Wanderzinkus in Hüingsen drei Ponys.
Nach echter Wildwest-Manier zogen sie von Hüingsen nach Eisborn. Sie überquerten das Beckumer Feld und trafen in der Nacht in Mellen bei dem Besitzer eines Pony-Hofes ein, um die Tiere dort zu verkaufen. Hier hatten sie sich bereits telefonisch angemeldet.
Pech für die Diebe, daß sie auf dem Beckumer Feld von einem Eisborner Bürger gesehen wurden, der glaubte, die Tiere seien in Eisborn gestohlen worden. Die Polizei wurde verständigt und leitete sofort eine Fahndung ein. In Lendringsen konnte das Trio gestellt werden. Zwei der Täter wurden dem Haftrichter vorgeführt, der auch sofort Haftbefehl erließ.∆
Autofreier Sonntag, der Ölkrise geschuldet, ließ die Menschen zu Fuß gehen.
Dem einen oder anderen wird es doch weh getan haben, daß sein so heißgeliebter „Renner“ kalt und fröstelnd draußen vor der Tür stand. So sah man hin und wieder Bürger, die ihren Wagen umkreisten, sich aber doch scheuten, ihn mit einer liebevollen Handbewegung zu bedenken. Es half nichts: Wer keine Sondererlaubnis hatte, mußte die PS unter der Haube ruhen lassen.
Die Polizei des Amtes hatte nicht viel zu tun, einige Fahrzeuge wurden kontrolliert, aber die Fahrer konnten sich legitimieren.
Belebter ging es auf der Straße von Blintrop in Richtung Gasthaus Sasse Kuschert“ zu: Dort bemühte sich der Stammtisch „Die Dreißiger-Runde“ (Foto unten) mittels einer Runkel das eine PS vor dem Planwagen wieder in Gang zu setzen. Für Pferde scheint mit der Ölkrise die Renaissance angebrochen zu sein, nur das gemütliche Exemplar der Stammtisch-Runde machte am Berg Schwierigkeiten.
Der Planwagen, nach eigenen Zeichnungen entworfen, erwies sich zwar im dichten Schneetreiben als äußerst zugig, aber immerhin hatte die Besatzung nicht nur Hafer für das Pferd dabei, sondern auch Bier und Schnaps. So wurde zumindest die innene Wärme garantiert.∆
Der VfK Balve hat Sportabteilungen gegründet, schreibt die HÖNNE-ZEITUNG:
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des VfK am Samstagabend im Gasthof Krüdewagen, konnte der I. Vorsitzende Bernhard Niehoff die Gründung der einzelnen Sportabteilungen im VfK bestätigen, Zur wichtigsten Gruppe gehöre die Schwimmabteilung im Verein. Auf Vorschlag der stimmberechtigten Mitglieder wurde Bodo von Düren zum Abteilungsleiter bestätigt. Ihm zur Seite stehen als Übungswarte Theo Sparrenberg und Peter John.
In der Abteilung Leichtathletik wurde Josef Klüppel zum Leiter und Karl-Heinz Hedtfeld als Übungsleiter einstimmig bestätigt. Für die Tischtennisabteillung entschied man sich für Josef Voß als Leiter, Übungsleiter wurden Karl-Heinz Engel und Karl Türpitz. Bei der Wahl für den Hauptvorstand wurde Robert Prior als Versammlungsleiter bestimmt. Bei dem einzigen Wahlgang für den Präsidenten des Haupt-vorstandes wurde Vorsitzender Bernhard Niehoff gewählt.
Niehoff bedankte sich bei der Versammlung für das ihm geschenkte Vertrauen wund versprach, sich für die neue Aufgabe voll und ganz einzusetzen. Zu seinem Stellvertreter wurde Robert Prior bestimmt. Alois Betten wurde Hauptkassierer im Präsidium. Die Arbeit des Geschäftsführers für den Hauptvorstand übernahm Josef Klüppel.

 

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