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Balve. Am Dienstag wurde eine 85-jährige Balverin beim Einkaufen in einem Discounter an der Hönnetalstraße bestohlen. Bevor die Frau den Diebstahl überhaupt bemerkt hatte, standen die Täter bereits am Geldautomaten und buchten eine hohe Geldsumme vom Konto der Seniorin ab. Die Seniorin betrat den Laden um 15.10 Uhr. Geldbörse und Schlüssel steckten zu diesem Zeitpunkt in einer ihrer äußeren Jackentaschen. Als sie um 15.41 Uhr ihre Waren bezahlen wollte, waren Schlüssel und Geldbörse weg, letzte mitsamt Bargeld, Ausweisen und Bankkarte.

Die Seniorin meldete sich sofort bei ihrer Bank, musste allerdings feststellen, dass die Diebe bereits um 15.32 Uhr an einem Geldautomaten der Sparkasse in Balve Geld abgehoben hatten. Am Abend meldete die Bestohlene den Vorfall der Polizei. Die ermittelt nun wegen Taschendiebstahls und Computerbetrugs mittels rechtswidrig erlangter Zahlungsmittel. Solche Fälle passieren so oder ähnlich inzwischen fast täglich im Märkischen Kreis.

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Die Taschendiebe greifen vor allem in Discountern in die Taschen der meist älteren Opfer. Deshalb sollten Wertsachen grundsätzlich möglichst dicht am Körper getragen werden. Der schlechteste Ort ist in oder am Einkaufswagen. Doch geschickte Taschendiebe ziehen Geldbörsen auch aus Außentaschen – ohne dass ihre Opfer irgendetwas bemerken. Die Täter arbeiten oft im Team. Es kommt vor, dass einer das angepeilte Opfer ablenkt: Er fragt die angepeilte Person nach etwas, bittet um Hilfe oder lässt etwas fallen. Der Komplize greift dann blitzschnell zu. Die Geldbörse bleibt nicht lange in den Händen des eigentlichen Diebes, sondern wird schnell weitergereicht und draußen weggeworfen. Mit etwas Glück bekommen die Bestohlenen ihre persönlichen Dinge wie Fotos, Führerschein, Ausweise, Kunden- und Versichertenkarten zurück – das erspart wenigstens die Lauferei zu Behörden und Versicherungen oder Unternehmen.

Erbeuten die Täter eine Bankkarte, so suchen sie nach der passenden PIN – und finden sie leider viel zu oft auch im Portemonnaie. Am leichtesten ist es natürlich für die Straftäter, wenn die Opfer die Zahlen direkt auf die Karte geschrieben haben – auch das kommt entgegen den Warnungen von Banken und Polizei immer wieder vor. Es besteht aber auch das Risiko, dass Täter ihre Opfer ausspähen: An der Kasse des einen Ladens werden die meist älteren Betroffenen beim Eingeben der PIN beobachtet, um ihnen dann im nächsten Laden die Geldbörse zu entwenden.

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Bestohlene sollten schnell reagieren und den Verlust einer Bankkarte ihrem Geldinstitut melden. Während die Banken eine Karte nur die Verwendung mit der PIN sperren können, nimmt die Polizei bei der Anzeigenaufnahme zusätzlich eine KUNO-Sperrung vor. Die verhindert den Einsatz einer abhanden gekommenen Karte im Lastschriftverfahren. Im Einzelhandel reicht es heute oftmals, die Karte vor das Zahlungsterminal zu halten oder eine Unterschrift zu leisten. (cris)

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