Balve. Leichte Startschwierigkeiten hatte das diesjährige Balver Osterfeuer, welches einmal wieder durch die Balver Kolping-Gruppe, traditionell ausgeführt wurde. Kurz nach 20 Uhr sollte es durch Dechant Andreas Schulte mit der Osterflamme entzündet werden, was aber erstmalig trotz Brandbeschleuniger nicht gelang. Erst im zweiten Anlauf, nachdem die Fackel wieder pflichtbewusst durch die Balver Löschgruppe mit der Osterflamme entzündet wurde, konnte Schulte das Feuer mit einem großen und imposanten Feuerball entzünden.
Gut vorgesorgt hatte die Feuerwehr im Vorfeld, indem sie Dechant Schulte im vollen Feuerwehranzug das Feuer entzünden ließen. Und nachdem das Feuer in voller Pracht so vor sich hin flackerte, nutzen die vielen Besucher den Abend zu einem geselligen Beisammensein mit Kaltgetränken, Bratwürsten und Musik des Musikvereins Balve ein.
Das Osterfeuer entwickelte sich aus einer weltlichen Tradition, mit vermutlich altem germanischem Ursprung. Das zeigte sich in diesem Jahr recht eindrucksvoll, indem über dem Balver Wald Thor seinen Hammer schwang und es blitzte und donnerte. Zum großen Glück der Veranstalter, meinten es der Wettergott gnädig und ließ nur ein paar Tropfen vom Himmel fallen.
Osterfeuer werden teils am Karsamstag entzündet, mancherorts, vor allem in Westfalen, auch erst am Abend des Ostersonntags. Der Brauch des Osterfeuers ist seit 1559 offiziell belegt, hat aber seine Wurzeln vermutlich schon viel früher in der vorchristlichen Tradition (Brandopfer). Dabei steht das Osterfeuer symbolisch wohl für die Sonne als Mittelpunkt des menschlichen Lebens. Im Frühjahr wurde mit diesen Frühlingsfeuern die Sonne (als Sieger über den langen Winter) begrüßt. Außerdem galten die Feuer als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums sowie der Ernte. Im Frankenreich (um 750) wurde die Bedeutung der Frühlingsfeuer auf Gott bzw. Jesus Christus übertragen. Seit dem 11. Jahrhundert sind die Osterfeuer auch in Deutschland nachgewiesen.
Hier ein paar Impressionen des diesjährigen Osterfeuers in Balve.