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Die Realität hat nun auch die Schützenbruderschaft St. Sebastian eingeholt. Erneut waren zum Gottesdienst weniger Gläubige in die Balver Höhle gekommen. Säße der gesamte Vorstand nicht vorne in den ersten Reihen, wäre das Bild noch dramatischer. Da nutzte auch nicht das neue Konzept, das die Bruderschaft aufgelegt hatte.

Im Gegenteil, da lief noch so einiges durcheinander, was den zeitlichen Ablauf anbelangte. War erst vor ein paar Tagen ein Zeitplan der Presse zugeschickt worden, so hielt man sich nicht an den. Denn nach dem Vogelschießen der Jungschützen wurde der neue König sofort in der Höhle proklamiert, weil man noch so viel Zeit hatte, bevor der Gottesdienst begann. Wer sich da an den Zeitplan hielt, der die Proklamation nach dem Gottesdienst beinhaltete, schaute in die Röhre.

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Naja, Anfangsschwierigkeiten, könnte man sagen. Ja, und der Brudermeister kündigte ja auch schon an, dass man sich über einige Dinge noch unterhalten müsste. Da dürfte die Zeiteinteilung wohl ebenso eine Rolle spielen, wie der Gottesdienst. Glaube, Sitte, Heimat hat sich die Bruderschaft auf die Fahne geschrieben und deshalb auch beim neuen Konzept am Gottesdienst festgehalten. Es ist aber leider so, dass der Glaube bei vielen Menschen heute einen anderen Stellenwert hat, als noch vor 30 Jahren. Will man ein neues Konzept, wird man wohl auch diesen alten Zopf abschneiden müssen, allein schon deswegen, um eine Blamage für die Balver Kirchengemeinde zu verhindern, wenn demnächst nur noch der Vorstand vorne sitzen sollte.

Nur wenige Gläubige fanden den Weg in die Balver Höhle. Foto: Roland Krahl

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Ein Problem von vielen. So muss auch ganz offen die Frage erlaubt sein, ist die Abrechnung, oder jetzt Höhlenparty, überhaupt noch zeitgemäß? Der Vorsitzende klagt über immer größere Ausgaben im Sicherheitsbereich, die Preise steigen an allen Fronten, es bleibt nichts mehr unter dem Strich übrig. Lediglich die Vermietungen bringen dem Schützenverein noch Geld ein, um damit die notwendigen Sanierungen bezahlen zu können.

Sollte man da nicht ernsthaft darüber nachdenken, anstatt eine eigene Veranstaltung mit roten Zahlen abzuschließen, den letzten Augustsamstag besser einem Veranstalter zu vermieten, um so noch Einnahmen zu rekrutieren. Der Vorstand steht, vielleicht nicht heute, aber spätestens morgen, vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Doch davon hängt auch letztendlich der Fortbestand der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve ab.            Roland Krahl

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