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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Stadt Balve. Sie wissen nicht, was vor 50 Jahren in Balve los war? Wie auch, wenn Sie selber die 50 Jahre noch nicht erreicht haben. Haben Sie doch schon? Na dann ist es doch besonders schön, in alten Erinnerungen zu kramen nach dem Motto: „Ach ja, da kann ich mich noch dran erinnern“ oder aber auch „da haben meine Eltern schon von gesprochen.“ Werfen Sie daher mit mir einen Blick zurück. Was war denn so los im Amt Balve im
Januar 1974.                                    Roland Krahl


Die erste Ausgabe der HÖNNE-ZEITUNG vom 4. Januar 1974 war geprägt von der Gewissheit das letzte Jahr der Gemeindeselbstständigkeit vor sich zu haben. In Balve wurde der Patronatstag begangen.
Die Verantwortlichen schufen zum diesjährigen Patronatstag der Stadt ein schlichtes Programm, bewußt vielleicht, um auf das letzte Jahr der Selbständigkeit eindringlich hinzuweisen. So setzte man auch die Akzente fast patriotisch.Der Männerchor sang Pröppers Ode auf die Verbundenheit der hier lebenden Menschen mit der Landschaft, in der sie aufwuchsen. „Rausche, Hönne, rausche…“, wurde zur Demonstration Balver Ortstreue.
Bürgermeister Lenze griff in seiner Ansprache dem Pröpperschen Gedanken auf und stellte fest, daß die Menschen an der Hönne alle Neugliederungsstürme überleben würden und sich nicht ummodeln ließen. Vom Protokoll zur Kürze ermahmt, faßte das dichtende Gemeindeoberhaupt seine Gedanken in Verse, um sich auf diese Weise bei allen Gruppierungen der Stadt für die Arbeit in der Gemeinschaft zu bedanken.
Für die beiden Kirchengemeinden sprachen Dechant Löcker und Pastor Quadbeck. Löcker gab der Hoffnung Ausdruck, daß diese 25. Johannisfeier nicht die letzte sein dürfe. […] Danach hatten die Gäste Gelegenheit, eine Ausstellung von Schülerarbeiten aus allen Balver Schulen zu besichtigen (Foto).

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Gefährliches Hönnetal.
Wie gefährlich das Besteigen der Hönnetalfelsen sein kann, zeigte ein schwerer Unfall am Neujahrstag. Bergsteiger bestiegen den UHU-Felsen an der Einmündung nach Dei linghofen, dabei stürzte ein Mitglied der Seilschaft ab und mußte schwer verletzt ins Mendener Krankenhaus gebracht werden.

Amtsbürgermeister Lübke (2.v.r.) und Dechant Löcker mit Bürgermeister Honert (l.) und Stellvertreter Dr. Lösse (r.).

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In der Ausgabe vom 11. Januar wird ausführlich vom Patronatsfest in Garbeck berichtet.

Charmante junge Garbeckerinnen servierten Kohl mit Mettwurst.

Mit Fahnen und Musik begannen am vergangenen Sonntag in Garbeck die Feierlichkeiten zum 800. Geburtstag der Gemeinde. Auf dem Hof Lösse traten die Vereine an und zogen mit klingendem Spiel zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche. Bewußt volkstümlich sollte sich die Eröffnungsfeier gestalten. Das Festkomitee servierte den Bürgern extra gewürzte Mettwürste in Grünkohl. Beim gut besuchten gemeimsamen Schmaus bewiesen die Garbecker, daB Sie gewillt sind, auch nach der Neugliederung, gleich wie sie ausgehen wird, eine intakte Dorfgemeinschaft zu bleiben. Bürgermeister Honert liebt die Geschichte des ehemaligen Ortes „Grambeck‘– so bezeichnete der Chronist das heutige Garbeck in einer Urkunde des Klosters Oelinghiausen aus dem Jahre 1174, Revue passieren.

Der Rat der Gemeinde Beckum tagt. Es wird über einen Zustand berichtet, der nicht mehr länger zu tragen sei.
Als besonders deprimierend empfanden die Zuhörer den Plan für die Abwasserbeseitigung im Dompe. Dieser Beschluß konnte unerledigt sein 10jähriges Jubiläum feiern. Die Kosten und die Ausgaben für die Planung steigen in der gleichen Weise, wie von Jahr zu Jahr eine endgültige Zusage versprochen wird. Es ist unverständlich, daß in Zeiten des Umweltschutzes die Abwässer 10 Jahre bei starkem Regen eine Bundesstraße überschwemmen können, ohne daß die Behörden reagieren.
Im Zusammenhang mit der Finanzierung wurde wieder das Thema Sporthalle diskutiert. Graf Landsberg forderte die Vertreter auf, alle Punkte sachlich zu diskutieren und zu überprüfen.

In der Ausgabe vom 18. Januar geht es um ein „Freizeitparadies im Schatten des Schieberges“.
Landwirt und Ratsmitglied Karl Cordes kämpfte in einem Wiesen-Plädoyer für die Erhaltung der großen Grünfläche am Fuße des Schieberges. Hier ginge ein schöner, ruhender Pol für das Auge verloren, den Rehen raube man die herrlichen Kräuter und überhaupt gäbe es keine so schöne Wiese weit und breit.
Grund seiner Aufregung: Am Murmkebach will die Stadt eine umfangreiche Freizeitanlage erstellen, auf das die grüne Lunge des Sauerlandes für „.Umweltgeschädigte“ zu denen wir inzwischen alle gerechnet werden – einen tiefen Atemzug zugunsten von jung und alt tun kann, Während auf Schiebergwegen unermüdliche Trimmer ihre Gelenke fit halten, soll auf der „schönsten Wiese weit und breit“ in aller Ruhe gebadet, gebolzt und gespielt werden. Damit das auch geht, will die Stadt hier ein Freibad, eine Minigolfiamlage, einen Bolzplatz und Liegewiesen schaffen. […] Damit auch niemand zu kurz kommt, haben die Veranstalter Bocciabahnen und Tischtennisplatten vorgesehen.
[…] Amtsbürgermeister Lübke machte sich zum Sprecher der Gegner: „Das ist der denkbar ungünstigste Platz für ein Freizeitzentrum!“ Er wollte die Freizeitler nicht dem „Mief der StraBe“ aussetzen…

Weiter geht es um den tragischen Tod einer Wildsau.
Diese wilden Schweine versuchten in Höhe der „Sieben Jungfrauen“ die Bundesstraße zu überqueren, wurden aber von einem Lkw-Fahrer gestört und per Auto in den Wald zurückgetrieben. Der wackere Fahrer informierte einen Jagdberechtigten aus der Horst, der sofort zur Treibjagd blasen ließ.
[…] Die vierte Sau „wurde vorbeigeschossen“ (Jägersprache!) und entkam. Blieb das fünfte Schwein! Und jetzt wurde der Jagdsport zum grausamen Geschäft, denn der Waidmann und seine Helfer trieben das Schwein in Richtung „Sieben Jungfrauen“ Hier gab es für das Tier kein Entkommen mehr, es suchte die Flucht in einem waghalsigen Sprung von den Felsen. Eine tödliche Falle! Die Wildsau zerschellte am Kalkstein und wurde vollständig zertrümmert aufgefunden. „Halali!“

Zum Auftakt des 100-jährigen Bestehens des Männergesangvereins Balve schreibt die HÖNNE-ZEITUNG:
Unter Punkt Veranstaltungen wurden nochmals die Termime für die Veranstaltungen anläßlich des 100jährigen Bestehens bekanntgegeben, und zwar findet am 24. Mai in der Höhle im Freundschaftssingen der Männerchöre des Amtes Balve, unter Teilnahme weiterer Chöre, statt. Für den 25. Mai wurde dem Männerchor Balve die Ausrichtung des Kreissängerfestes übertragen. […] Unter den Teilnehmern werden zwei Mejsterchöre sein. […] Die Feierlichkeiten werden fortgesetzt am 14. und 15. September in der Balver Höhle mit einem Freundschaftssingen unter Teilnahme von Chören aus nah und fern. Es werden auch ausländische Chöre zugegen sein.

Alle Polizeistationen sind jetzt über die Rufnummer 110 erreichbar. Darüber schreibt die HÖNNE-ZEITUNG am 25. Januar.
Aus einem Bericht, den die Verwaltung vor dem Ausschuß über das Rettungswesen im Kreis Arnsberg abgab, geht hervor, daß sämtliche Ortsnetze des Kreises an den „ Notruf 110“ (Polizei) angeschlossen sind. Die Polizeistationen können so alle weiteren Maßnahmen veranlassen und bei Bedarf die Kranken- und Rettungstransportwagen, die Feuerwehr und andere Hilfsdienste benachrichtigen. Die Feuerwehr-Rufnummern sind unterschiedlich.

Das CDU-Winterfest fand wieder großen Zuspruch.

Die Riege des Turnvereins Garbeck zeigte beim CDU-Winterfest, was sie alles gelernt haben.

Mit einem Bus wurden auch die Mitglieder der entferntesten Ortschaften des Amtes Balve mit ihren Damen zum CDU-Winterfest in die Garbecker Schützenhalle gefahren. An der Kasse war es schon zu hören, es spielte die Garbecker Amicitia-Tanzband. Der Garbecker Turnverein, es war die männliche Kinder-, Jugend- und Herrenriege, zeigte auf der Bühne vollendete Pflichtübungen am Trambolin mit Einfach-, Doppel- und Hechtsprung.

Das Volkringhausener Königspaar organisierte eine Tombola, dessen Erlös der Schützenverein bekam.

Zum Neujahrsempfang hatte das Volkringhausener Königspaar eingeladen.
Der König und Königin der St.-Hubertus-Schützenbrudenschaft Volkringhausen gaben sich die Ehre, ihren Hofstaat am vergangenen Freitag zu einem „Neujahrsempfang einzuladen. […] Die Begrüßungsansprache der Königin brachte dann im weiteren Verlauf Klarheit über Sinn und Zweck dieser hier zur Verlosung kommenden wertvollen Preise. Der Gedanke, den Erlös der Tombola dem Schützenverein zu stiften, fand begeisterten Beifall.

Gefasst wurde der Täter, der im Krankenhaus zwei Schwestern niederschlug.
Der Täter, der den Raubüberfall in Hövel beging und im Balver Krankenhaus behandelt wurde, ist inzwischen in die Anstalt nach Warstein eingeliefert worden. Im Krankenhaus hatte sich R. unter Alkohol gesetzt, schlug zwei Schwestern nieder, um anschließend zu türmen.Volltrunken setzte er sich in seinen Wagen, konnte aber von der Polizei gestellt werden. Die stellte ihn dem Amtsarzt vor, der ihn sofort in die Warsteiner Anstalten überwies.

In Affeln fand die Generalversammlung der Musikvereine des Bezirks Ruhr statt.
Der Vorsitzende des Deutschen Volksmusikerbundes für den Bezirk Ruhr, Hermann Herdes (Foto), Balve, erhielt für alle aktiven Musiker stellvertretend die Bundesfördermedaille in Gold. Auf der Generalversammlung der Musikvereine des Bezirks Ruhr, am Samstagnachmittag, hatten die 36 angeschlossenen Heimatvereime ihre Delegierten nach Affeln in die Mehrzweckhalle entsandt. […] Die Musikkapelle Affeln, mit Mitgliedern aus dem Jugendorchester, spielte zur Begrüßung. Bürgermeister Hagen wünschte als Gastgeber der Freiheit Affeln, den Gästen einen guten Verlauf der Generalversammlung. MdL Mertens gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Gesetz zur Förderung und Erhaltung für die Vereine im Landtag weiterhin wohlwollend behandelt wird.
Vorsitzender Herdes bedankte sich bei MdL Mertens und beim MdB Tillmann, die als echte Musikfreunde sich immer für die Belange der Musikvereine einsetzen. […] Einstimmig wurde das Be- zirksmusikfest nach Balve vergeben. […] Einen starken Zuwachs konnten alle Vereine im Bezirk bei den Jugendmusikern feststellen. Dort ist die Mitgliederzahl von 406 auf 489 gestiegen.

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