Märkischer Kreis/Balve/Neuenrade. Die Zahl der Einbürgerungen im Märkischen Kreis ist in 2023 sprunghaft gestiegen. Im vergangenen Jahr ließen sich 520 Frauen und Männer, Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund im Zuständigkeitsbereich des Märkischen Kreises einbürgern. Das waren 214 Personen (69,38 Prozent) mehr als noch im Jahr davor (2023: 306; 2022: 264). Nicht enthalten in dieser Aufzählung sind die Einbürgerungszahlen aus Iserlohn und Lüdenscheid. Diese beiden Städte haben dafür eigene Zuständigkeiten.
142 Neubürgerinnen und Neubürger wohnen in Menden. Wie in den Jahren zuvor belegt damit die Hönnestadt den Spitzenplatz der 13 Städte und Gemeinden im Zuständigkeitsbereich der Ausländerbehörde des Märkischen Kreises. Es folgen Altena (59 Einbürgerungen), Werdohl (53), Plettenberg (43), Meinerzhagen (41), Hemer (32), Halver (29), Balve (25), Kierspe (25), Schalksmühle (25), Neuenrade (24), Herscheid (13) und Nachrodt-Wiblingwerde mit neun Einbürgerungen.
Mehr als 45 Prozent der Eingebürgerten, nämlich 237, kamen ursprünglich aus Syrien beziehungsweise der Arabischen Republik. „Dabei handelt es sich überwiegend um Flüchtlinge, die mittlerweile immer häufiger die Voraussetzungen erfüllten, wie ausreichende Sprachkenntnisse, einen gesicherten Lebensunterhalt und in der Regel einen Mindestaufenthalt von acht Jahren“, erklärt die Ausländerbehörde des Kreises. 54 hatten zuvor die türkische Staatsangehörigkeit, 29 waren zuvor Staatsbürger des Iraks und 25 hatten die iranische Staatsangehörigkeit. 16 waren zuvor Polen, 15 Griechen und 15 Rumänen. Insgesamt stammen 73 Frauen und Männer aus der Europäischen Union (plus Schweiz), 383 kamen aus Drittstaaten. 10 Personen waren staatenlos.
Die Anzahl derjenigen, die sich einbürgern lassen, entwickelte sich in den vergangenen Jahren unterschiedlich. Im Jahr 2015 waren es 242 Frauen, Männer und Kinder, 2016 entschieden sich im Kreis 215 Personen für die deutsche Staatsbürgerschaft, 2017 waren es 228. Im Jahr 2018 erhielten 218 ihre Einbürgerungsurkunde, im Jahr 2019 kurz vor dem Brexit waren es plötzlich 330, 2020 sank die Zahl auf 246, 2021 waren es 264, in 2022 schnellten die Einbürgerungszahlen bereits auf 307 hoch. In die Höhe schoss im Jahr 2022 allerdings auch die Zahl der Einbürgerungsanträge von 445 im Jahr 2021 auf 686 in 2022. Das bedeutete ein Plus von 54,16 Prozent. Dieser Trend setzte sich in 2023 mit insgesamt 821 Anträgen und einer weiteren Steigerung um knapp 20 Prozent fort.