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Neuenrade. Es verlief leider typisch: Der Neuenrade entdeckte in einem Online-Shop ein Trainings-Laufband und bestellte. Entgegen den ersten Offerten konnte der Neuenrader nicht auf Rechnung bestellen. Das Shop-System lehnte diese Bezahlform ab; sie stehe nur „Bestandskunden“ offen. Also bezahlte der Besteller vorab und überwies das Geld. Als Zahlungsempfängerin wurde eine Privatperson angegeben, nicht die angebliche GmbH, die hinter dem Shop stehen sollte. Der Neuenrader bekam eine Eingangsbestätigung, danach brach der Kontakt ab. Alle Versuche, mit dem Unternehmen Kontakt aufzunehmen, scheiterten. Erst jetzt recherchierte der Neuenrader und stieß auf Warnungen vor einem Fake-Shop. Die Firma hat tatsächlich einmal existiert. Der Fake-Shop-Betreiber hat sich scheinbar die Daten dieser GmbH angeeignet, um einen falschen Shop online zu setzen.

Der Neuenrader erstattete am Freitag Anzeige bei der Polizei. Die mahnt zur Vorsicht beim Shopping auf unbekannten Internet-Seiten. Online-Shopping schafft viele neue Möglichkeiten, schnell an Ware zu kommen, Angebote und Preise zu vergleichen oder sich überhaupt einen Überblick zu verschaffen. Doch auch Betrüger nehmen die Möglichkeiten wahr und ein schneller Mausklick führt in ihre Fallen. Täuschend echt Online-Shops mit (fast) allen Funktionen öffnen fast im Stundentakt. Nach einigen lukrativen Betrügereien schließen sie auch genauso schnell wieder, um kurz darauf unter einer neuen Domain wieder aufzutauchen. Oft werden reale Adressen oder sogar Namen tatsächlich existierender Unternehmen angegeben. Deren Inhaber sehen sich dann Forderungen betrogener Käufer ausgesetzt.

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Wer auf einen neuen Online-Shop aufmerksam wird, der sollte deshalb zunächst einmal vorsichtig sein. Der Kunde/die Kundin sollte prüfen: Gibt es ein Impressum? Stimmen das Angebot auf der Webseite und der Unternehmenszweck überein? Oder bietet ein Fremder hochwertige Elektronik im Namen eines kleinen Obst- und Gemüsehändlers an? Oftmals schmücken sich auch Fake-Shops mit Siegeln, die Sicherheit vorgaukeln sollen. Sind diese Fotos, wie es eigentlich sein soll, mit den Anbietern dieser Siegel verlinkt? Konkurrenzlos günstige Preise sollten hoch misstrauisch machen. Die Betreiber solcher Fake-Shops schaffen es sogar in die Marktplätze großer Online-Verkaufshäuser. Dabei stechen ihre unschlagbaren Preise natürlich heraus.

Kunden sollten das Schwarmwissen im Internet nutzen und den Namen des Anbieters in Verbindung mit dem Begriff „Fake-Shop“ in eine Suchmaschine eingeben. So erfahren sie vielleicht nicht nur, wie seriös Anbieter sind, sondern auch, wie sonst der Service läuft. Manchmal hilft auch ein Anruf bei dem angeblichen Anbieter oder ein Blick auf Online-Kartendienste. Ein entscheidender Punkt kommt beim Bezahlen: Werden zunächst alle Bezahl-Möglichkeiten angeboten, so bleiben Betrüger am Ende nur bei einer: der Vorab-Kasse. Wenn sie den Bestellvorgang trotzdem fortsetzen, sollten sich Online-Käufer sehr sicher sein, dass es sich um ein echtes Angebot handelt. (cris)

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