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Balve/Märkischer Kreis. Um Punkt 11 Uhr ertönten im Märkischen Kreis und in ganz Nordrhein-Westfalen  die Sirenen. Der Grund war ein landesweiter Probealarm. Auch weitere Warnsysteme für Krisen- und Katastrophenfälle wie zum Beispiel die Warn-App „Nina“ wurden getestet. Die vier Buchstaben stehen für Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Mit einem durchdringenden Ton machte sich vielerorts auch das Smartphone oder Handy bemerkbar. Denn am 9. März lief erstmals das neue Warnmittel „Cell Broadcast“ in Echtbetrieb. Hierbei wurden die Warnmeldungen an alle in einer Funkzelle befindlichen Smartphones und konventionellen Handys versendet. Um Warnungen über „Cell Broadcast“ zu erhalten, müssen allerdings immer die aktuellsten Updates auf dem Smartphone heruntergeladen sein.

Wie hat die Warnung funktioniert?

Die Bilanz des Probealarms im Märkischen Kreis fällt positiv aus: Per Knopfdruck wurde der zentrale Probealarm aus dem Lagezentrum der Landesregierung auf allen verfügbaren Kanälen ausgelöst. Die Übertragung der Warnmeldung an Medien, Warn-Apps, Cell Broadcast und digitale Informationstafeln erfolgte daraufhin per Satellit und zusätzlich kabelgebunden.

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Die Kreisleitstelle des Märkischer Kreises aktivierte die 210 Sirenen in den kreisangehörigen Kommunen in der vorgeschriebenen Dauer und Tonfolge: eine Minute Entwarnung, eine Minute Warnung, eine Minute Entwarnung. Viele der Sirenen im Kreisgebiet lassen die Reihenfolge automatisch ertönen. Andere werden manuell von der Kreisleitstelle aus in einem Intervall mit circa. fünfminütiger Pause zwischen den Signalen angesteuert.

Die gute Nachricht: sämtliche Alarmierungen wurden einwandfrei initiiert. „Wir ziehen heute eine positive Bilanz des Probealarms“, sagte Kreisbrandmeister Michael Kling und ergänzte: „Die Auslösung der Warn-App Nina und die Auslösung der 210 Sirenen sind einwandfrei abgelaufen. Ebenso die erstmals im Echtbetrieb genutzte Cell Broadcast Technologie. Der zeitliche Versatz bei einigen Sirenensignalen lag daran, dass viele Sirenen automatisiert ablaufen, andere manuell angesteuert werden. In den nächsten Tagen erfolgt eine Detail-Auswertung der einzelnen Warnsignale gemeinsam mit den Kommunen. In der Summe sind wir mit dem Ablauf sehr zufrieden.“

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Der Kreisleitstelle wurde lediglich eine nicht in Gang gesetzte Sirene in Lüdenscheid gemeldet. Einzelne fehlende Auslösungen von Sirenen können darin begründet sein, dass es bei einem Sirenennetz, das sich teilweise noch im Aufbau befindet, auch Sirenen gibt, die noch nicht endgültig programmiert wurden. Darüber hinaus kann es am Gerätetyp, Softwarestand oder den Einstellungen liegen, dass einzelne Mobiltelefone nicht alle Warnungen angezeigt haben.

Ziel des landesweiten Probealarms war es, Menschen über verschiedene Warnmittel zu informieren, den Bevölkerungsschutz bekannter zu machen und für Krisenlagen wie zum Beispiel Wetterextreme, Waldbrände, Hochwasser oder auch längerfristige Stromausfälle gewappnet zu sein.

Hintergrund

Der letzte landesweite Sirenen-Probealarm fand am 8. September 2022 statt. Damals gingen in der Kreisleitstelle nur eine Handvoll Anrufe mit Rückfragen ein, warum Sirenenalarm ist. Das ist verglichen zur Gesamtbevölkerung sehr wenig und zeigt, dass die Informationskette über sämtliche Medien gut funktioniert hat. In den Kommunen des Märkischen Kreises sind etwa 210 Sirenenanlagen installiert. Die Positionierung obliegt den Städten und Gemeinden.

 

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