Eisborn/Balve. Die Mitglieder des Ausschusses Umweltentwicklung, Stadtentwicklund und Bauen ließen sich in ihrer Sitzung über die geplante Vertiefung des Lhoist-Steinbruchs im Hönnetal informieren. In einem kurzen Vortrag erläuterte Werksleiter Stefan Flügge das geplante Vorhaben.
So soll die Abbau-Vertiefung im östlichen Teil des Steinbruchs um 60 Meter erfolgen. Die geplante Vertiefung ist ein sogenannter „Zwischenstand“ mit dem Erhalt des äußeren Rampensystems. Dadurch könne der Abbau um rund 10 bis 13 Jahre verlängert werden, wenn man davon ausgehe, das weiterhin rund 650.000 Tonnen Kalk jährlich verkauft werden könne. Mit dem derzeitigen Stand der genehmigten Lagerstätte ergäbe sich somit ein garantierter Abbau von 20 Jahren. „Wir brauchen diese Lagerstätte, um unseren Betrieb auch langfristig vernünftig weiterführen zu können“, so Flügge.
Mit der beantragten Genehmigung gehe aber keine Erhöhung der jährlichen Förderkapazität einher. Der Vorteil bei der jetzt angestrebten Lösung sei, dass es keine Änderung der Erschließung geben muss und das Steinbruchgelände bereits eingezäunt ist. Auch die Abbau- und Aufbereitungstechnik müsse nicht geändert werden. Die Gewinnung des Kalksteins erfolge durch Bohr- und Sprengarbeiten.
Auf Dauer werde die sogenannte blaue Lagune verschwinden, da sie als Klärteich diene. Das beudeute, dass das Wasser dort rein gepumpt werden und die Sedimente sich ablagern. Das dann klare Wasser wird wieder verwendet. Mit der Zeit fülle sich das Becken durch diesen Kreislauf, zumal es auch mit den Erdschichten, die zur Kalkgewinnung nicht brauchbar sind, aufgefüllt werden darf. Gleichzeitig entstehe aber in dem neuen Bereich , der dann 60 Mter tiefer aber immer noch 20 Meter über dem Niveau der blauen Lagune läge, ein neuer Klärteich.
Entgegen dem Entwurf des Regionalplans, der eine Erweiterung des Abbaus in Richtung Horst vorsieht, habe das Unternehmen Lhoist dies als ungünstig bemängelt, da die Kreisstraße dort verläuft, das Gelände nicht im Eigentum des Unternehmens ist und im Sichtbereich von Eisborn liegt. Der Lhoist-Vorschlag gehe nun dahin, so Flügge, dass eine Erweiterung im Bereich „Kleines Beil“ erfolgen solle.
Da im Moment niemand wisse, wann es da zu einer Entscheidung in Sachen Regionalplan komme und „es könne sogar sein, dass er (der Regionalplan) neu aufgelegt werden müsse. Und daher kommen wir gar nicht um eine Vertiefung herum“, so Flügge weiter. Die gesamte Fläche umfasst etwa 19 Hektar.
Vor einigen Wochen habe es bereits eine Informationsveranstaltung in Eisborn gegeben. Man sei im weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens dabei, die Bürgerinnen und Bürger zu informieren. „Wir rechnen damit, dass wir den Antrag Ende Mai/Anfang Juni abgeben können“, so der Werksleiter abschließend.
Da der Märkische Kreis Genehmigungsbehörde ist, legt dieser auch den Antrag öffentlich aus. „Der Kreis bedient sich dafür aber unserer Räumlichkeiten“, so Bürgermeister Hubertus Mühling. So könne zeit- und ortsnah Einsicht, auch in die Gutachten, für Jedermann erlangt werden. kr
Foto oben: Werksleiter Stefan Flügge (stehend) stellt das geplante Vorhaben den Ausschussmitgliedern vor. Foto: Roland Krahl