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Balve. Wie in jedem Jahr, bereiten sich die Christen im Balver Land auf den höchsten Feiertag der Christenheit, dem Osterfest, vor. Dazu finden in Balve und den umliegenden Gemeinden eine Vielzahl von Angeboten für Jung und Alt statt, um für Kindern, Jugendliche und Erwachsene in Gottesdiensten, Kreuzwegen und Meditationen etwas von der unverwechselbaren und frohen Osterbotschaft erlebbar zu machen.

Den Auftakt zu den Osterfeierlichkeiten bildet traditionell der Gründonnerstag, der in der St.-Johannes-Gemeinde in Langenholthausen von der JuKi (Junge Kirche) in moderner und eher „unorthodoxen“ Weise vorbereitet wurde, während die Feier in Balve in traditioneller Weise gefeiert wird. Beide Gottesdienste beginnen um 19.30 Uhr. Darüber hinaus feiern die  „Affelner“ abends um 21.15 Uhr eine „Ölbergstunde“ in der Lambertus-Kirche. Bei diesen eher lockeren und mitunter witzigen Plauschs geht es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch darum, Interesse zu wecken, am Gründonnerstag „mal ‘rein zu schauen“ in die Kirchen in Balve, Langenholthausen und Affeln und wo immer sich Angebote finden für Gebete und Andacht in der Karwoche (siehe Pfarrnachrichten).

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Balver „Gründonnerstags-Gespräch“

Trafen sich neulich zwei Balver Katholiken (L.Terbrüggen und C.Naton) beim Spaziergang am Hönnestrand und unterhielten sich daselbst:

L.Terbrüggen: Ach, der Herr Pastor Naton!

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C.Naton: Ach, der Herr Kirchenvorsteher Terbrüggen!

L.T.: Schön Sie zu treffen! Haben Sie nächsten Donnerstag Zeit?

C.N.: Kommt drauf an, wofür denn?

L.T.: Kommen Sie mit mir in die Blasius-Kirche?

C.N.: Warum denn grade in die Blasius-Kirche?

L.T.: Da kenn ich den Pfarrer, da kommen wir umsonst rein!

C.N.: Harrharr, genialer Witz! Insterburg und Co, 1973, wenn ich mich recht erinnere!

L.T.: Ja, das könnte hinhauen! Aber im Ernst, Gründonnerstag abend ist ja was los in unseren Kirchen. Werden da wohl viele kommen?

C.N.: Ich fürchte, so viele wie 1973 kommen nicht mehr, eigentlich schade. Wir haben ja dieses Jahr in Balve und in Langenholthausen besonders festliche Gottesdienste vorbereitet. Eher klassisch in St.Blasius und etwas unorthodox in St.Johannes.

L.T.: Was ist denn so das Besondere am Gründonnerstag? Wenn mich meine Schulbildung nicht täuscht, kommt GRÜN hier nicht von der Farbe, sondern vom altdeutschen Wort GREINEN, also Weinen!

C.N.: Völlig richtig. Es ist der Abend, an dem Jesus Christus im Garten von Getzehmani vor Todesangst weinte, während seine Jünger schliefen, statt bei ihm zu wachen. Man kann die Osterfreude eigentlich nicht richtig ermessen, wenn man diese Dramatik nicht kennt.

L.T.: Aha! Aber wenn es so traurig zugeht, muss man sich vielleicht nicht wundern, dass die Kirchen eher leer bleiben.

C.N: Kommt drauf an! Im Kino haben düstere Trilogien ja auch großen Erfolg. Denken Sie an den Paten oder Batman. Aber der Gründonnerstag ist der Beginn einer Trilogie, die von der Krise in die tiefste Trauer und dann in die höchste Euphorie führt. Ostern eben. Außerdem hat der Gründonnerstag noch einen sehr schönen zweiten Akzent. Es ist sozusagen die Erstkommunion Petri! Und bei den Erstkommunionen sind unsere Kirchen eigentlich immer voll.

L.T.: Erstkommunion Petri? Das hab ich noch nie gehört! Wie kommt man auf so was?

C.N.: Na, am Gründonnerstag gab es doch das Letzte Abendmahl, da hat Jesus nach unserem Glauben das Sakrament der Eucharistie gestiftet. Petrus und die Jünger empfangen erstmals im Mahl den Leib Christi! Also Erstkommunion.

L.T.: Gut, dann ist es ja nicht nur die Erstkommunion Petri, sondern die aller Apostel. Gleichsam eine Apostolische Erstkommunion!

C.N: Toller Begriff! Vielleicht können wir das als neuen Namen für das Fest in Paderborn einführen.

L.T.: Wenn es die Leute anregt, den Gründonnerstagsgottesdienst zu besuchen, wäre das doch nicht schlecht. Aber im Ernst, es ist schon ein sehr besonderer Tag. Und ich habe, wie die meisten meiner Bekannten, den Erstkommuniontag 1968noch ganz lebhaft in Erinnerung. Es war ein herrlicher Tag. Gründonnerstag ist also eine Gelegenheit, die Freude von damals neu zu erleben.

C.N.: Ja, das stimmt. Und für alle, deren Familien in den nächsten Wochen eine Erstkommunion feiern, ist es eine großartige Einstimmung auf das Fest. Je mehr Kinder und Jugendliche dabei sind, desto fröhlicher und festlicher wird es. Also, dann nehmen wir beiden uns Zeit und sehen uns am Donnerstag. Oder?

L.T.: Klar, entweder in Balve oder in Langenholthausen. Wann genau geht es los?

C.N: In beiden Kirchen um 19.30! Und die Affelner laden später auch noch ein. Dort ist um 21.15 eine Ölbergstunde in der Lambertus-Kirche, mit einer Projekt-Schola!

L.T.: Und für alle drei Veranstaltungen gilt: Man kommt umsonst rein, egal, ob man den Pfarrer kennt oder nicht! Frohe Ostern also!

 


Titelfoto: „Gründonnerstags-Gespräch“ zweier Christen aus Balve, Pastor Christian Naton und Ludger Terbrüggen, über die herausragende Bedeutung des Gründonnerstag. 

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