Volkringhausen. Bei bestem Frühlingswetter schwangen sich heute zahlreiche Biker auf ihr Krad und fuhren der Sonne entgegen. Einen Stopp mussten sie allerdings in Volkringhausen einlegen. Dort hatte die Verkehrsunfallprävention der Polizei unter der Führung von Hauptkommissarin Isabel „Isi“ Fröhlich einen Informations- und Gedankenaustausch vorgesehen.
„Haben Sie schon mal ein Fahrtraining gemacht“, war eine der Hauptfragen der Polizistinnen an diesem Tag. Denn gerade das sei beim Start in die Saison wichtig, dass man sich wieder an seinen fahrbaren Untersatz gewöhnt nach den langen Wintermonaten. Man kam so ins Gespräch und die Motorradfahrer ließen sich dabei auch so manche Geschichte entlocken.
Kritische Situation habe es schon genug gegeben. „Ich habe nie geglaubt, dass mir jemand auf meiner Seite entgegenkommt, bis es soweit war“, erzählte ein Kradfahrer von seinen Erlebnissen nach mehr als 50 Jahren auf dem Motorrad. Meistens waren es andere, die die Verantwortung trugen, wenn es zu kritischen Situationen kam. Doch auch man selber mache im Überschwang der Gefühle Fehler.
„Einmal fuhr ich auf einer bekannten kurvigen Strecke zu schnell und in einer Kurve war es dann soweit“, erzählte er weiter. Er landete auf dem Acker, blieb zwar unverletzt, doch seine Maschine wieder auf die Straße zu bekommen, gestaltete sich dann doch schwierig.
„Ja, auch tote Kradfahrer haben wir zu beklagen“, so ein anderer Mann aus Ennepetal, der zusammen mit drei weiteren Kollegen bei diesem schönen Wetter einfach eine Spritztour ins Sauerland machen will. Das sei schon prägend gewesen.
Im Märkischen Kreis verstarben im vergangenen Jahr neun Motorradfahrer, erzählte Marcel Dilling, Pressesprecher der Polizei im Märkischen Kreis. „Jeder Tote ist einer zuviel“, so Dilling weiter. Im Jahr 2023 sei es ein toter Kradfahrer kreisweit gewesen. „Wir appellieren daher auch an die Vernunft der Fahrer und weisen noch einmal darauf hin, dass man besonders mit den Fehlern der anderen rechnen muss“, so der Pressesprecher weiter. Immerhin waren im vergangenen Jahr Autofahrer in 40 Prozent der tödlichen Unfälle schuldig.
Doch nicht nur die Ansprache der Polizei hörten sich die alles in allem interessierten Motorradfahrer an, sondern einige nahmen auch die Möglichkeit an, die das Deutsche Rote Kreuz Balve anbot. Unter fachkundiger Leitung konnten die Biker den Helm bei einem verletzten Fahrer abnehmen und ihn in Seitenlage bringen. Diese kleine Auffrischung der Ersten Hilfe nahmen die Biker gerne an.
So war es sowohl für die Polizeibeamtinnen als auch die Motorradfahrerinnen und -fahrer ein angenehmer Stopp in Volkringhausen, bei dem in Gesprächen Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht würden. Diesmal hatte der Verkehrsdienst auch darauf verzichtet, wenige Kilometer weiter eine Messstelle einzurichten. Die Kradfahrer sollten ihren Ausflug ins Sauerland in guter Erinnerung behalten und – so hofft die Polizei – vorsichtig und bedacht die kurvige Landschaft des Sauerlandes genießen. kr
Hauptkommissarin „Isi“ Fröhlich im Gespräch mit Bikern, die diese Aktion der Polizei sehr begrüßten. Fotos: Roland Krahl