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Von Richard Elmerhaus

Balve. Aktualisierung Integriertes Handlungskonzept Innenstadt – Bereich Drostenplatz und Drostenhaus. Ein Tagesordnungspunkt im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Balve, der aufhorchen lässt. Denn auf dem Drostenplatz gehört nicht eine Immobilie und kein Parkplatz der Stadt Balve. Gebäude und Stellplätze sind allesamt in Privatbesitz.

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Das kann sich schon bald ändern. Geht es doch Bürgermeister Hubertus Mühling und der Mehrheit des Stadtrates darum, das Drostenhaus zu erwerben, das seit Monaten zum Verkauf angeboten wird, aber bislang keinen Käufer gefunden hat. Wie oftmals bei Immobilien geht es auch diesmal um den Kaufpreis, der nach Meinung der Stadt Balve nicht jenseits von Gut und Böse liegen darf.

„Die Stadt Balve wird das Drostenhaus nur dann erwerben, wenn wir uns mit der Eigentümerin oder deren Verhandlungsbeauftragten auf einen realistischen Kaufpreis verständigen können“, erklärt das Stadtoberhaupt, das am Abend „Grünes Licht“ für Kaufverhandlungen von den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Balve erhalten hat.

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Durch das Votum besteht nach Auskunft des Bürgermeisters die Möglichkeit, das für die städtebauliche Entwicklung der Stadt Balve äußerst wichtige Gebäude nicht nur vor dem Verfall zu retten, sondern es durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in eine attraktive Begegnungsstätte zu verwandeln, in der das Leben pulsiert.

Genau darauf setzt der heimische Fachhändler Burkhard Jedowski, der unlängst den Markant-Markt von der Eigentümerin gekauft hat, die auch das Drostenhaus ihr Eigen nennt. „Für unsere Landmetzgerei und unseren Partner, die Goldbäckerei Grote, ist es wichtig, dass weiterhin eine große Fluktuation auf dem Drostenplatz herrscht. Denn davon profitiert die gesamte Innenstadt und damit auch unser Markt“, sagt der Unternehmer. Er geht trotz oder gerade wegen des neuen Netto-Marktes auf dem ehemaligen Kiebitzgelände an der Hönnetalstraße davon aus, dass sich die Kundenfrequenz durch den neuen Lebensmittelmarkt im Markant-Markt steigern lässt.

Die Stadt Balve möchte auch das Mineshaus kaufen. Foto: RICHARD ELMERHAUS

Die Stadt Balve möchte neben dem Drostenhaus auch das seit langer Zeit unbewohnte Haus Mines (Drostenplatz) erwerben, um dort nach dem Umbau unter anderem städtische Mitarbeiter zu platzieren. Aber ähnlich wie beim Drostenhaus ist noch kein Kaufvertrag mit der Eigentümerin abgeschlossen worden.

Obwohl der Bürgermeister erst nach dem Votum am heutigen Abend in die Vollen gehen kann, glaubt er fest daran, mit der Drostenhaus-Eigentümerin eine Einigung erzielen zu können, und zwar in den nächsten Wochen, damit der Stadtrat nach den Sommerferien eine Entscheidung herbei führen kann.

„Unabhängig davon müssen wir als Stadt Balve für die Fortschreibung unseres Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt bis Oktober weitere Fördermittel bei der Bezirksregierung beantragen“, erklärt Bürgermeister Hubertus Mühling im Gespräch mit unserer Zeitung und verweist darauf: „Erstmals in der langjährigen Geschichte der Stadt Balve beabsichtigen wir, zwei Gebäude in der Stadtmitte zu kaufen, aber ich sage es noch einmal, nur dann, wenn die Verkaufspreise realistisch sind.“

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