Balve. (R.E.) Vor knapp drei Wochen haben die Jungunternehmer der Firma „hoch-ton vertriebstechnik“, Moritz Gall, Jonas Korbel und Lukas Rapp, mit den Planungen für die Alarmstufe Rot – Die Veranstaltungswirtschaft sendet Warnsignale – begonnen.
Heute Nacht präsentieren sie die Balver Höhle in Rot, nachdem sie 38 Lampen aufgestellt und 200 Kabel verlegt hatten. Für ihre Arbeit ernteten die Balver viel Zustimmung. Denn die Illuminierung des „Felsendoms“ fand Anklang bei Jung und Alt. Zahlreiche Bürger, nicht nur aus dem Märkischen Kreis, fanden sich im Bereich der Balver Höhle ein, um Erinnerungsfotos zu machen, aber auch, um sich mit den arg gebeutelten Veranstaltern zu solidarisieren. Die Event-Teams erwarten finanzielle Unterstützung durch den Staat und nicht nur Kredite.
Sehr geehrter Herr Gall,
es freut mich, dass Sie von Ihrer Unternehmung zu 100 Prozent leben und somit auch reichlich Steuern zahlen können. Solche Unternehmer braucht unser Land. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass ein Staat sich Kultur nur leisten kann, wenn er reichlich Überschüsse an Steuereinnahmen hat. Das ist eine Plattitüde, Jahrtausende alt, und dennoch würde ich mir wünschen, dass die Kulturtreibenden und auch Geisteswissenschaftler anerkennen, wer sie finanziert: Diejenigen in Handel und Industrie, die echten Mehrwert durch Innovation und wissenschaftliche Arbeit erbringen. Tattoo-Studios und Nageldesigner zum Beispiel sind nicht systemrelevant. Eine Dienstleistung muss man sich leisten können, weshalb sie wohl so heißt….
Die Mehrwerterbringer überlegen aber soeben sehr genau, was sie an Dienstleitungen benötigen, weil sie weitsichtig planen und Rücklagen schaffen. Diesen Mehrwert verbraucht aber Ihre Branche, sie erbringt diesen Mehrwert keinesfalls. Darum Augen auf bei der Berufswahl. Das ist hart und brutal, aber genau so (!) erzielt die Industrie besagten Mehrwert. Das können Sie als Handelskrieg bezeichnen (was er realiter auch ist). Jetzt, wo es für Sie auch einmal Ernst wird, jammert Ihre Branche… Hätten Sie jemals einen GmbH-Geschäftsführer wehklagen hören?
Bleiben Sie gesund und weiterhin wirtschaftlichen Erfolg.
Ihr Edgar Wollenweber
Sehr geehrter Herr Elmerhaus!
Wenn ich Ihren 75. Geburtstag vergessen habe, dann doch nur deshalb, weil Sie eben nicht wie 75 aussehen. Ich will jetzt nicht sagen: wie 55! Aber eben deutlich jünger!
Von daher bitte ich freundlich um Nachsicht!
Also: Alles Gute und bleiben Sie uns erhalten!
Ihr Edgar Wollenweber
So also sehen Fulltime-Unternehmer aus, die ihre Familien (in diesem Falle also drei) und Mitarbeiter mit ihrem Angebot ernähren können. Respekt!
Wenn die drei einen soliden Geschäftsplan vorweisen können, den sie dann erfolgreich geschäftlich umgesetzt haben (mithin Gewinn erwirtschaftet und Steuern gezahlt haben), erhalten sie selbstverständlich einen Kredit (wie wir anderen auch!).
Der Staat hilft keinesfalls Unternehmungen, die ohnehin vor der Insolvenz standen. Der Staat machte sich andernfalls der Mithilfe zur Insolvenzverschleppung und der Vergeudung (unserer) Steuergelder schuldig. Obwohl selbst betroffen, kann ich der Argumentation dieser und auch anderer Dienstleistungsbranchen (i.e. Nails and Tattoos) nicht folgen. Das Leben siebt brutal aber wirksam aus. Das ist doch schon immer so gewesen und Prinzip unserer erfolgreichen Wirtschaft.
Sehr geehrter Herr Wollenweber,
erst einmal freut es mich, dass auch Sie durch uns auf die Aktion des VPLT aufmerksam geworden sind. Gerade heute fanden Gespräche mit dem Bundestag statt, bei dem unser Anliegen durch die zahlreichen Teilnehmer und das Medienecho Gehör gefunden hat.
Wie Sie der vorangegangenen Berichterstattung – ebenfalls durch die HZ – entnehmen können ist hoch|ton veranstaltungstechnik nicht durch die aktuelle Situation gefährdet. Bereits als sich das Ausmaß der Krise grob abzeichnete, haben wir innovative Dienstleistungskonzepte entwickelt, die gut angenommen werden und den Fortbestand durch die Krise und darüber hinaus sichern.
Somit war und ist unser Unternehmen nicht auf die besagte Soforthilfe oder sonstiges Fremdkapital angewiesen.
Das können aber nicht alle Unternehmen unserer Branche von sich behaupten. Aus verschiedensten Gründen.
Darum haben wir uns mit ihnen solidarisiert.
Denn hier geht es nicht um den einzelnen Unternehmer, sondern um die gesamte Branche.
Theater, Museen, Konzerthäuser, Techniker, Caterer, Fotografen oder zum Beispiel auch Musiker.
In weniger als einhundert Tagen werden 50% der Unternehmen dieser Branche insolvent sein.
Das heißt für die breite Masse: private Feiern, Schützen- und Volksfeste, Firmenveranstaltungen, und der gesamte Kultursektor werden sich a) verkleinern oder wegfallen und b) massiv verteuern.
Kulturgut steht auf dem Spiel und darauf haben wir erfolgreich hingewiesen.
Falls Sie weitere Fragen oder Anmerkungen haben kontaktieren Sie mich gerne –
meine persönlichen Kontaktdaten finden Sie auf unserer Website.
Beste Grüße
Moritz Gall