entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –
Balve. Das Jahr 1977 war nicht nur das Jahr, in dem George Lucas in den USA den ersten Film seiner Star-Wars-Saga auf die Leinwand brachte, auch in Balver Gefilden geschah Großes. Zumindest, wenn man den etwa 20 verbliebenen Mitgliedern der „Schmöggnöcks“ folgt.
Diese Gruppierung mit Höhle, Balver Wappen, Pilsglas, Zigaretten, Fußball und Würfeln im Wappen gründete sich in dem Jahr als Jugendgruppe ihrer Zeit. Der Name sei ein reiner Fantasiename, die Kolpinggruppen sollten sich namentlich unterscheiden. Ihre Mitglieder rekrutierten sich vornehmlich aus Messdienern und Quereinsteigern, erklärt Friedhelm „Pille“ Knoop, seines Zeichens Gründungsmitglied.
Gruppenleiter war damals bis heute Bernward Midderhoff. Die Schmöggnöcks zählten immer zwischen 20 und 30 Mitgliedern und schlossen sich der Kolpingsfamilie Balve an. Ihre Aktivitäten waren zahlreich und gingen weit über Heimatliebe und leichte Unterhaltung, wie das Wappen suggeriert, hinaus.
So kümmerte man sich lange Jahre um die Pflege des Judenfriedhofs, beteiligte sich mit einer Tanzgruppe beim Kolping-Karneval, organisierte zwischen 1981 und 1983 zwei Hilfskonvois nach Polen, als dort unter Wojciech Jaruzelski das Kriegsrecht ausgerufen wurde, um die Demokratiebewegung im Land zu zerschlagen.
Die Weihnachtsbaumsammelaktion, die noch heute vom Kolping durchgeführt wird, wurde seinerzeit von den ehemaligen Messdienern ins Leben gerufen. Außerdem traf man sich immer am Sonntag nach der Generalversammlung der Schützen zum gemeinsamen Frühstück. Damals wurden auch jährliche Mehrtagestouren, zum Beispiel nach Köln, Trier, Heidelberg, Paris oder Kiel, gemacht. Auch eine Zeltwoche in Schloss Neuhaus stand auf dem Programm. Für das leibliche Wohl sorgte hier der gruppeneigene „Koch“ Dieter „Specki“ Krüdewagen.
Aus dieser Tradition heraus entstand die jährliche Herbstwanderung, die, wie auch das jährliche Frühstück noch heute stattfindet. Um dies alles zu planen und natürlich auch der Geselligkeitspflege wegen, traf man sich dienstags bei Gruppenmitglied Franz Wilhelm Preuß (†), der glücklicherweise auch Wirt des Gasthofes Scheele war. So war auch direkt eine Stammkneipe gefunden. Friedhelm Knoop bekommt leuchtende Augen, wenn er von seinen Schmöggnöcks und den damit verbundenen Jugenderinnerungen erzählt. Aber auch andere Mitglieder, wie Wolfgang „Gurke“ Rademacher oder Helmut „Cheese“ Schweitzer stehen Gewehr bei Fuß, wenn es darum geht zur Recherche dieses Berichtes beizutragen, sei es durch Fotos des Wappens, alte Gruppenfotos, T-Shirts oder die eine oder andere Anekdote. „Noch was“, ergänzt Friedhelm Knoop mit leicht ironischem Unterton: „Aus uns allen ist was geworden. Vom Dechant bis zum Havard-Professor ist alles dabei“, ob er bei dieser Quasi-Rechtfertigung an das Pilsglas und die Zigaretten im Wappen denkt, bleibt sein Geheimnis. Manchmal ist eben doch nicht nur das drin, was draufsteht. DP