Stadt Balve. Sie wissen nicht, was vor 50 Jahren in Balve los war? Wie auch, wenn Sie selber die 50 Jahre noch nicht erreicht haben. Haben Sie doch schon? Na dann ist es doch besonders schön, in alten Erinnerungen zu kramen nach dem Motto: „Ach ja, da kann ich mich noch dran erinnern“ oder aber auch „da haben meine Eltern schon von gesprochen.“ Werfen Sie daher mit mir einen Blick zurück. Was war denn so los in der Stadt Balve im
Juni 1975. Roland Krahl
Unter der Überschrift „Oppositionsparteien gingen bei Abstimmung zum ersten Mal baden“ berichtete die HÖNNE-ZEITUNG am 6. Juni von der Sitzung des neugewählten Stadtrates. Es ging unter anderem um den Bezirksausschuss Garbeck.
So wurde dann auch gegen die Oppositionsstimmen der SPD und der BG/UWG die Hauptsatzung angenommen. Der wichtigste Punkt darin scheint die Frage der Ortsvorsteher und Bezirksausschüsse zu sein. So bekommt Garbeck als einzigster Stadtteil einen Bezirksausschuß, während die anderen Ortsteile einen Ortsvorsteher bekommen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Schmitz teilte dem Bürgermeister noch mit, daß wahrscheinlich gegen diese Abstimmung Einspruch erhoben wird.
Begeisterte: Das Dreamland Orchestra aus Hamburg.
Ausverkaufte Höhle konnte am 2. Jazz-Festival gemeldet werden.
Das 2. Jazz-Festival in der Balver Höhle wurde auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. (…) Spitzenmusiker aus Europa und Amerika gaben sich in der Höhlenhalle ein Stelldichein und begeisterten das Publikum, das aus ganz Deutschland kam.
Bürgermeister Lübke wird vom TV Sauerlandia Garbeck geehrt.
(…) verliehen der Vorsitzende August Schmale (rechts) und Geschäftsführer Eugen Bongard (links) dem Bürgermeister Paul Lübke eine Urkunde als Protektor des Jubelfestes mit folgendem Wortlaut: „Unserem verehrten Protektor Herrn Paul Lübke, 1. Bürgermeister der neuen Stadt Balve, widmen wir anläßlich der 75-Jahr-Feier des TV „Sauerlandia“ Garbeck in Verbindung mit dem Gauturnfest des Märkischen Turngaues in Dankbarkeit diese Urkunde.“
Ungewöhnlicher Unfall.
Bei einem Verkehrsunfall auf der Garbecker Straße wurde ein Fahrradfahrer von einem Moped erfaßt. Das Moped wurde leicht beschädigt. Der Radfahrer und der Mopedfahrer wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.
Dieser Unfall ging nicht so glimpflich aus.
Wegen einer nichtabgesicherten Baustelle mußte der Fahrer dieses Wagens stark bremsen, als ihm in Garbeck hinter der Kurve an der Schützenhalle ein Bus entgegenkam. Der Wagen geriet auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern und prallte frontal gegen den Bus. Zwei Kinder, die im Fond des Wagens saßen, mußten mit schweren Verletzungen ins Balver Krankenhaus eingeliefert werden.
Über Renovierungsarbeiten an der Piuskapelle zum 10-Jährigen berichtet die Zeitung am 13. Juni.
Vor 100 Jahren — am 16. Juni 1875 — wurde in Balve der Grundstein für die Piuskapelle gelegt. Wer in den vergangenen Tagen und Wochen an der Piuskapelle nicht achtlos vorübergegangen ist, hat gewiß gemerkt, daß das Innere der Kapelle zur Zeit ein besseres Aussehen erhält. Die Renovierungsarbeiten werden bis zum 100. Jahrestag der Grundsteinlegung noch nicht abgeschlossen sein. Trotzdem soll dieses denkwürdige Jubiläum mit einem Gottesdienst gefeiert werden.
Der Vorstand des neu gegründeten CeBeeF.
Der CeBeeF Balve wird gegründet.
Herr Jost stellte in den Vordergrund, wie wichtig es gerade in der heutigen Zeit, in der die Körperbehinderung in starkem Maße zunimmt, sei, in jedem größeren Ort einen eigenen Club der Behinderten zu haben, der auf örtlicher Ebene die Interessen der Behinderten vertritt. Er schlug daher vor, auch in Balve einen Ortsverband zu gründen, der sich sowohl dem CeBeeF des Märkischen Kreises als auch dem des Hochsauerlandkreises anschließen könne.
Über bestialischen Gestank im Balver Wald berichtet das Hönneblatt am 20. Juni.
Durch bestialischen Gestank wurde ein Garbecker Waldbesitzer aufmerksam, als er eine Fichtenschonung am Holzabfuhrweg nach Stephanopel kontrollierte. Unbekannte hatten dort einen Haufen Knochen abgeladen und in die Dichtung geworfen.
Ein missglückter Überholvorgang.
Schwer verletzt mußte ein junger Pkw-Fahrer, der die B 229 von Balve in Richtung Langenholthausen befuhr und unterhalb des Schiebergs in einer leichten Rechtskurve mit hoher Geschwindigkeit überholen wollte, ins Balver Krankenhaus eingeliefert werden. Der Fahrer war beim Überholvorgang auf den linken Fahrbahnrand gekommen, schleuderte dann auf die rechte Fahrbahn und erfaßte das überholte Auto und prallte dann rechts gegen eine Böschung. Durch die Wucht des Aufpralls flog der Wagen auf die Straße zurück.
Drei Mannschaften der Pfarreien Beckum, Affeln und Balve, mit insgesamt 29 Mitspielern, kämpften gegeneinander.
Am vergangenen Samstag begann der Jugendtag des Dekanates um 15 Uhr mit einem „Spiel ohne Grenzen“. Fast 100 Zuschauer amüsierten sich besonders beim Tauziehen auf Schmierseife, beim Hindernislaufen auf Rollschuhen und beim Autoreifenrennen. Nach zwei Stunden spannender Spielzeit stellte sich die Kolpingsfamilie Beckum als Sieger des Nachmittags heraus. Die kath. Landjugend Affeln und der Bund Deutscher Katholischer Jugend Balve erkämpften bei gleicher Punktzahl den 2. Platz.Gleichzeitig zum
Der FC Garbeck ist der erste Fußball-Stadtmeister.
Mit Unterstützung der HÖNNE-ZEITUNG gibt es den ersten Stadtmeister im Fußball.
Der FC Garbeck holte sich nach spannendem Spiel durch einen 3:2-Sieg über den VfK Balve die Siegtrophäe, die von Bürgermeister Paul Lübke übergeben wurde. Den dritten Platz belegte der SuS Beckum. Im Anschluß an das Endspiel fand auf dem Sportplatz die Siegerehrung durch Bürgermeister Lübke statt. Lübke betonte, daß er sich freue, einen Anfang in der Gemeinsamkeit der Stadt Balve zu sehen. „Mit Sport hat man schon viel erreicht“, meinte er dazu. (…) Er übergab dem Mannschaftsführer des FC Garbeck, Klemens Berken, den Wanderpokal.
Die HÖNNE-ZEITUNG berichtet am 27. Juni von einem Großeinsatz, nachdem sich Wasserfluten aus dem Himmel ergossen hatten.
Bis zu den Fensterscheiben stand dieser Wagen auf der Hauptstraße unter Wasser. In Minutenschnelle füllten sich hier auch Keller und Wohnungen.
Großeinsatz für die Feuerwehren der Stadt Balve gab es am Tag des Sommeranfangs, nach wolkenbruchartigen Regenfällen. Auf der Hauptstraße in Balve stand das Wasser gut einen Meter hoch, und in der Glärbach und Helle wurden zahlreiche Wohnungen überschwemmt. Der Malteser-Hilfsdienst, das Deutsche Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk boten spontan ihre Hilfe an, um den Wassermassen Herr zu werden. Insgesamt entstanden weit über 100 000 DM Schaden. (…) Innerhalb kürzester Zeit stand die Hauptstraße gut einen Meter unter Wasser. Ein Fahrer, der versuchte, mit seinem Wagen durch den „See“ zu fahren, mußte sein Unterfangen teuer bezahlen. Er blieb stecken und mußte zusehen, wie sich sein Wagen immer mehr mit Wasser füllte.
Mittlerweile war auch Verstärkung aus Menden und Lendringsen eingetroffen. Besonders schlimm traf es einen Hausbesitzer am Stadtgraben. Der Hauptsammler zur Kläranlage brach neben seinem Haus, und die Wassermassen fanden ihren Weg zur Tiefgarage des Hauses. (…)Ein Auto wurde ein Opfer der Fluten. Bis zum Dach verschwand es in der dreckigen „Brühe“
Doch eine Hiobsbotschaft jagte die andere. Nicht nur Balve war zum „Notstandsgebiet“ geworden, sondern auch in Garbeck, Langenholthausen, Mellen und Beckum sah es ähnlich aus. Am Schloß Wocklum brach der erste Deich der zwei Seen und brachte den zweiten Damm zum Uberlaufen. Bis in die früheren Morgenstunden waren die Wehren damit beschäftigt, der Lage Herr zu werden.
Das Gauturnfest findet in Garbeck statt.
Feierlich wurde das Banner des Turngaus an Bürgermeister Lübke übergeben.
Der Vorsitzende des TV „Sauerlandia“ Garbeck, August Schmale, begrüßte die Gäste und bedankte sich bei der Stadt Balve für die Bereitstellung des Stadtsportplatzes und der Turnhallen. (…) Im Namen des Vorstandes des Märkischen Turngaues konnte dann Werner Ettemeyer (…) ausführen, daß es beim bevorstehenden Gau-turnfest nicht so wichtig sei, zu siegen, sondern dabei zu sein. „Über 1 000 Turner und Turnerinnen werden an den kommenden zwei Tagen hier ihre Kräfte messen, und auch die Turnspiele gewinnen immer größere Bedeutung. So mögen in den nächsten Tagen fairer Wettkampf und Gemeinschaftssinn in Balve und Garbeck vorrangig sein.
Die Tanzmädchen des TV Sauerlandia führten einen Tanz auf.
In der Grübeck brennt ein Stall. Ein Zuchtbulle stirbt.
Der Stall war nicht mehr zu retten.
Großalarm gab es für einige Löschzüge der Stadt Balve. (…) Bereits der gesamte Stall, der erst vor einigen Jahren gebaut worden ist, stand in hellen Flammen. Zwar war die Eisborner Feuerwehr schon nach fünf Minuten am Brandherd, doch konnte sie, da sie keine Tankwagen hatte, die Löscharbeiten nicht sofort aufnehmen. Dann stellte sich auch noch heraus, daß der angezapfte Hydrant nicht genug Wasser hergab, so daß die angrenzenden Stallungen ebenfalls in Gefahr gerieten. „Wäre die Balver Feuerwehr mit ihrem Tanklöschfahrzeug nicht so schnell dagewesen, hätte es höchstens noch zehn Minuten gedauert, bis der angrenzende Stall auch in Flammen aufgegangen wäre“, erklärte der Hausbesitzer am Brandort. (Die Tiere konnten, außer einem Zuchtbullen, gerettet werden. Red.)
Tödlicher Kletterunfall im Hönnetal.
Bei Kletterübungen am Uhufelsen ist ein 29jähriger Bergsteiger aus Sundern aus 50 Meter Höhe tödlich abgestürzt. Nach Angaben der Kriminalpolizei ist er vermutlich beim Einrasten eines Karabinerhakens von der nassen Felswand abgerutscht. Der Arzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Der 29jährige, verheiratet und Vater von zwei Kindern, gehörte der „Interessengemeinschaft Hönnetal e. V.“ an. (…)Er galt als geübter Bergsteiger, der auch in den Dolomiten schon manche Wand bezwang.