Von Richard Elmerhaus
Garbeck. Feiern, Freude und Frohsinn ist die eine Sache. Aber innehalten, um einem Vorstandsmitglied große Wertschätzung entgegen zu bringen, ist die andere Sache. Und genau hier setzte der Vorstand der Schützenbruderschaft Heilige Drei Könige Garbeck während des laufenden Festes am Montagnachmittag den Hebel an.
Nach kurzem Gespräch mit dem Musikverein Rhode und der Bereitstellung eines Planwagens vom Schulten-Hof, um die Musiker von der Schützenhalle nach Frühlinghausen zu transportieren, stand für die Führungsriege der Schützenbruderschaft Garbeck fest: Wir bringen unserem Freund und Vorstandsmitglied Martin Vielhaber mit unserer Festmusik Rhode ein Ständchen.
Der 2. Vorsitzende, der im Gegensatz zu seiner Familie nichts vom spontanen Besuch der Schützenbrüder wusste, war sichtlich gerührt. „Ihr seid verrückt“, so sein Kommentar, bevor er sich bei allen Beteiligten für die schöne Überraschung bedankte.
Vor dem Ständchen ergriff Oberst Manfred Schwermann das Wort. Bereits im Rahmen des Vogelschießens hatte er den feigen Angriff auf Martin Vielhaber scharf verurteilt. „Wir sind sehr gerne zu Dir gekommen, weil Du im Dienst unserer Bruderschaft hinterrücks zusammengeschlagen worden bist. Eine brutale Tat, die aufgeklärt werden muss. Ich hoffe, der Täter wird ermittelt“, so Oberst Manfred Schwermann, der dem stark gezeichneten 2. Vorsitzenden alles Gute wünschte im Namen der gesamten Schützenbruderschaft Heilige Drei Könige Garbeck.
Der Grund für die kriminelle Attacke: Als Verantwortlicher der Bruderschaft wollte Martin Vielhaber die Zapfhähne vor der Schützenhalle hoch gedreht lassen. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits 3.30 Uhr.
„Nachdem ich meine Sachen aus der Schützenhalle geholt hatte, um nach Hause zu gehen, bin ich niedergeschlagen worden und erst im Krankenwagen wieder wach geworden. Sofort habe ich gefragt? Was ist denn hier los? Ich will nach Hause“, erzählte der 2. Vorsitzende, dessen rechte Gesichtshälfte so aussieht, als hätte er 12 Runden lang mit Klitschko im Ring gestanden.
Noch im Krankenhaus habe für ihn jedoch fest gestanden: „Ich mache weiter. Denn ich lasse mir meinen Spaß nicht nehmen. Das Ganze ist zwar sehr ärgerlich, aber es ist nun einmal so: Die Bekloppten sterben nicht aus.“
Wer ihm die schweren Kopf- und Gesichtsverletzungen zugefügt hat, weiß er nicht. Denn der nächtliche Überfall erfolgte hinterrücks. „Ich kann wirklich kein Gesicht in Verbindung mit den Schlägen bringen“, erzählte Martin Vielhaber, der trotz der Schmerzen am Montag gute Miene zum bösen Spiel machte.
Die Suche nach dem Täter läuft. Die Kripo Iserlohn konnte ihn bisher nicht ermitteln. Deshalb ist sie nach wie vor auf Hinweise angewiesen. Denn der Angriff auf den 2. Vorsitzenden soll aus einer Gruppe heraus stattgefunden haben. Vor diesem Hintergrund könnte „DJ Flummi“, der aus der Region Balve/Neuenrade kommen soll, als Zeuge wichtige Informationen liefern. Denn in einem auswärtigen Taxi soll er auf der Heimfahrt Einzelheiten zur Tat geschildert haben.