Von Richard Elmerhaus
Balve. Ein schönes Schützenfest habe die St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Balve gefeiert. Alle seien sehr zufrieden, verkündete der 1. Vorsitzende Christoph Rapp am Dienstagabend. In seiner Bilanz fehlte allerdings ein Kapitel, das er mit dem Titel „Schöne Schei…“ hätte überschreiben können, denn an allen drei Schützenfesttagen sind die Fäkalien von einem der beiden Toilettenwagen direkt in die Hönne geflossen.
Die Spuren sind noch heute deutlich zu erkennen, so dass Beiratsmitglied Thomas Gödde, der erst am späten Montagabend einen Blick in die Hönne geworfen hatte, so reagierte: „Was da passiert ist, ist unvorstellbar.“
Warum die Schützenbruderschaft Balve nicht sofort auf dieses peinliche Malheur reagierte, obwohl der 1. Vorsitzende, wie er am Dienstag auf Nachfrage einräumte, noch während des Festes informiert wurde, ist nicht nachvollziehbar. „Wir müssen jetzt Ursachenforschung betreiben. Ich kann mir nicht erklären, warum die Fäkalien in die Hönne geflossen sind“, wirkt Rapp äußerst hilflos bei diesem Thema.
Anders Thomas Gödde vom Bauausschuss der Bruderschaft St. Sebastian. Er ließ die Hönne-Zeitung heute Abend auf Anfrage wissen: „Da der Toilettenwagen der 1. Kompanie, der auf dem unteren Parkplatz steht, direkt an den Hauptkanal angeschlossen wird, scheidet er für die Einleitung des Schmutzwassers in die Hönne aus. Ich gehe vielmehr davon aus, dass der Toiletten-Container, der vor dem Höhlentor steht und der von dem Besitzer selbst an den Kanal angeschlossen wird, die Ursache für die starke Verunreinigung der Hönne ist.
Diese Meinung teilt Fachhandwerker Rainer Schäfer, der seit Jahren den Toilettenwagen der „Ersten“ anschließt. Das verunreinigte Abwasser könne nicht vom Kompanie-Toilettenwagen direkt in die Hönne geflossen sein. „Ich kenne das Rohr gar nicht“, so der heimische Unternehmer.
Um zukünftig zu verhindern, dass die Fäkalien aus einem Toilettenwagen in die Hönne geleitet werden, wollte Thomas Gödde die Abwasserleitungen am morgigen Donnerstag überprüfen, und zwar mit einer biologisch abbaubaren Farbe. „Nur so können wir erkennen, wo die Schwachstelle ist und sie dann umgehend beseitigen“, sagt der Tief- und Straßenbau-Spezialist der Firma Gebr. Rapp.
Da ihm das Ganze aber keine Ruhe ließ, machte er sich noch am Abend auf zur Balver Höhle. Hier kippte er in Anwesenheit von Rapp und Schäfer grüne Farbe in die Abwasserleitungen und konnte wenig später den fatalen Fehler benennen: Der Toiletten-Container ist vom Eigentümer falsch angeschlossen worden. Anstatt das Schmutzwasser in den Abwasserkanal zu leiten, hat er es direkt der Hönne zugeführt.“