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Märkischer Kreis. Die bundesweite Initiative gegen unnötigen Motorradlärm Silent Rider e.V., der auch Kommunen aus dem Märkischen Kreis angehören, übt scharfe Kritik an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Der Bundesrat hatte sich am 15. Mai für die Realisierung diverser Maßnahmen ausgesprochen, dank derer unnötiger Motorradlärm vermieden werden könnte. Darunter befand sich auch die Empfehlung, zeitlich beschränkte Verkehrsverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen zu ermöglichen. In der Folge hatten tausende Motorradfahrer in mehreren deutschen Großstädten gegen Fahrverbote demonstriert. Bundesverkehrsminister Scheuer hatte daraufhin über die Deutsche Presseagentur verlautbaren lassen, dass er die Beschlüsse des Bundesrats nicht umsetzen werde.

„Scheuer schlägt sich einseitig auf die Seite der Raser und Heizer“
„Dass sich die Wut der Motorradfahrer an den vom Bundesrat empfohlenen Wochenend-Fahrverboten entzündet, war zu erwarten. Wir als Silent Rider fordern eine solche Sperrung nicht“, betont Karl-Heinz Hermanns, Bürgermeister der Eifelgemeinde Simmerath und 1. Vorsitzender von Silent Rider. „Dass der Bundesverkehrsminister diese Forderung nicht umsetzen möchte, können wir verstehen. Es ist allerdings kaum zu glauben, dass Herr Scheuer auch alle anderen Forderungen des Deutschen Bundesrates nicht umsetzen will. Er ignoriert damit völlig die Beschlüsse der Länderkammer und damit der 16 Bundesländer und schlägt sich einseitig auf die Seite der kleinen Gruppe der Raser und Heizer unter den Motorradfahrern. Der Beschluss des Bundesrats umfasst zahlreiche weitere Empfehlungen, die nicht zu Lasten des Gros der Motorradfahrer gehen würden, dafür aber sehr zum Schutz von lärmgeplagten Anwohnern beitragen würden. Hier fragen wir uns, ob sich Minister Scheuer wirklich tiefergehend mit den Beschlüssen des Bundesrats befasst hat“, kritisiert Hermanns.

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Geräuschemissionen senken
Neben dem Mittel der Fahrverbote hat der Bundesrat beispielsweise empfohlen, die zulässigen Geräuschemissionen aller neu zugelassenen Motorräder auf maximal 80 dB(A) zu begrenzen sowie härtere Strafen für das unerlaubte Tunen von Motorrädern einzuführen. Das Sound-Design, über das Fahrerinnen und Fahrer die Soundkulisse selbst einstellen können, müsse verboten werden. Darüber hinaus sollen laut Bundesratsbeschluss Polizisten das Recht haben, Fahrzeuge bei gravierenden Lärmüberschreitungen sofort sicherzustellen oder an Ort und Stelle zu beschlagnahmen. Weiter müsse eine Lösung dafür gefunden werden, dass Raser häufig einer Strafe entgingen, weil sie aufgrund der Helmpflicht und fehlenden Frontkennzeichens am Motorrad nicht erkannt würden. Auch bei der Haftung macht der Bundesrat Änderungen geltend, um die Halter eines Motorrads zumindest für die Kosten der Erstellung eines Bußgeldbescheids belangen zu können.

„Als Verein Silent Rider gehen wir davon aus, dass Herr Minister Scheuer sowohl die Interessen der Motorradfahrer als auch die Interessen von zehntausenden lärmgeplagten Menschen in ganz Deutschland an beliebten Motorradstrecken berücksichtigt“, erläutert Hermanns. „Und für diese wäre die Umsetzung der übrigen vom Bundesrat empfohlenen Maßnahmen wichtig – ohne dass sie auch nur einen „silent Rider“ bei der Ausübung seiner Leidenschaft einschränken würde. Wir appellieren daher an Minister Scheuer, diese umzusetzen. Als Verein Silent Rider hoffen wir, dass die  Bundesregierung, wie durch den Bundesrat namentlich gefordert, unsere Initiative unterstützt.“

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Was will Silent Rider?
„Silent Rider“ ist eine umfassende, zielorientierte Informations-, Image- und Aktionskampagne gegen unnötigen Motorradlärm, die bundesweit realisiert werden soll. Es haben sich bereits einige Kommunen, Landkreise und Interessengruppen aus ganz Deutschland der Initiative angeschlossen und sind dem Verein Silent Rider e. V. beigetreten. Das Ziel der Kampagne ist es, bundesweit Kräfte zu bündeln, um gemeinschaftlich mit möglichst vielen Unterstützern und Mitgliedern für das Thema „Motorradlärm“ zu sensibilisieren, auf die umfassende Problematik des Motorradlärms in vielen Teilen Deutschlands hinzuweisen und Veränderungen zu erreichen. Die Thematik soll damit in die breite Öffentlichkeit getragen und die Politik für die Wichtigkeit dieses umfassenden Problems sensibilisiert werden, um endlich eine Verbesserung für die vielen Menschen und Personengruppen zu erwirken.

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