Stimmen sich in der Ausschusssitzung ab: Bürgermeister Hubertus Mühling und Ausschussvorsitzender Lorenz Schnadt.  Foto: Roland Krahl

Balve. Der Startschuss für die Kommunale Wärmeplanung, kurz KWP, fiel in der Sitzung des Ausschusses „Umwelt, Stadtentwicklung, Bau“. Die gesetzliche Grundlage für die Kommunale Wärmeplanung bildet das Gesetz zur Einführung einer Kommunalen Wärmeplanung (LWPG) des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2024. Bürgermeister Hubertus Mühling erläuterte in der Sitzung, was das bedeutet.

Es sei ein Monster an Aufwand, das alle Kommunen erledigen müssten. Am Ende könnte sich das aber für die Stadt Balve lohnen, ließ er durchblicken. So profitiere die Stadt von den vielen zu erwartenden Windkrafträdern auf dem Balver Wald und auch anderen Stellen in Balve. Denn, so betonte er, müssten nahezu alle Anlagen eine Einspeisestelle in der Helle nutzen, um den Strom über das Netz zu leiten.

Bereits früher schon erwähnte er, dass dadurch Möglichkeiten für die Balver Stadtwerke entstünden, günstig an Strom zu kommen, denn es werde Zeiten geben, in denen die Windräder abgeschaltet werden müssten, da es eine Überkapazität gäbe. Mit entsprechenden Stromspeichern könnte dieser Strom aber für Balve genutzt werden können. Das ist mit Wärme verbunden.

Hinzu käme ein Pilotprojekt mit Wasserstoff, von dem Balve direkt profitieren könne. Eine alte Erdgasleitung führt von Arnsberg bis in die Grübeck und soll mit Wasserstoff versorgt werden. Unter anderem habe schon Wepa in Müschede Interesse am grünen Wasserstoff bekundet und für Balve, „das ist bis jetzt eine Vision“, so der Bürgermeister, könne ein Wasserstoffgebiet entstehen, von dem die Industrie profitieren könne, aber auch der Bürger eben durch die Kommunale Wärmeplanung.

Ratsherr Cay Schmidt (SPD) ergänzte diese Vorstellung noch damit, dass auch Wärmegewinnung durch Grundwasserwärmepumpen an Bächen dazu beitragen könnten, da diese im Winter in der Regel deutlich wärmer sind, als die Umgebungsluft.

Letztendlich waren sich alle Ausschussmitglieder darüber einig und empfahlen einstimmig dem Rat, die Durchführung der Erstaufstellung der kommunalen Wärmeplanung.

Die Entscheidung fiel zudem leicht, da die Stadt Balve für die Kosten einen Ausgleich bekommt. Für die Erstaufstellung der Wärmepläne gibt es einen Belastungsausgleich von 165.000 Euro plus rund 15.000 Euro für die Einwohner der Stadt. Der Bundesgesetzgeber habe vorgesehen, dass keine finanziellen Belastungen dafür auf die Städte und Gemeinden zukommen sollten.   kr