Von Richard Elmerhaus
Langenholthausen. Wer wie der TuS Sundern dem Gegner die Chancen auf einem Silbertablett serviert, der darf sich nicht wundern, wenn er den Platz als Verlierer verlässt. „Dass wir gegen Langenholthausen 3:4 verloren haben, ist eigentlich eine Frechheit.“ So die Bilanz des sichtlich angefressenen Trainers des TuS Sundern, Carsten Krämer, nach dem Schlusspfiff des Unparteiischen Christian Reffelmann, den er zwar auch kritisierte, aber nicht für die Niederlage verantwortlich machte.
Denn Ursache für den knappen Erfolg der Hausherren waren die individuellen Fehler der Sunderaner, die in den ersten 40 Minuten wie der sichere Sieger aussahen.
Durch den Ex-Langenholthauser Daniele Pometti in der 39. Minute mit 1:0 in Führung gegangen, kontrollierte der Gast das Spiel. In dieser Phase lief bei den Grün-Weißen so gut wie gar nichts. Sundern, spielerisch und läuferisch wesentlich besser als die Hausherren, hätte schon zu diesem Zeitpunkt deutlicher in Front liegen können. Aber Langenholthausens Keeper Sebastian Beutler stellte sowohl gegen Chedi Melki als auch Pasquale Curcio eindrucksvoll unter Beweis, dass er derzeit völlig zu recht die Nummer 1 bei den Grün-Weißen ist.
Von ihrem überragenden Torwart im Spiel gehalten, glich Gian-Marco de Luca Sekunden vor dem Pausenpfiff zum 1:1 aus. Dieser Treffer veranlasste die Gäste, den Schiedsrichter verbal zu attackieren. Der Grund: Nach ihrer Meinung hat der Torschütze ihrem Keeper Marc Kinnbacher den Ball aus der Hand getreten.
Gleich zu Beginn der 2. Halbzeit gab es den nächsten Rückschlag für den Meisterschafts-Favoriten von der Röhr. Als Björn Rathke ein kapitaler Fehler unterlief, war es Falk Fischer, der die Hausherren mit 2:1 in Führung schoss.
Die starken Gäste schlugen jedoch sofort zurück. Nachdem Daniele Pometti den Ausgleich erzielt hatte, schoss Jonas Schmidt das 3:2. Für die in dieser Phase hellwachen Hausherren kein Problem. Der Spieler des Tages, Gian-Marco de Luca, sorgte mit seinen zwei Toren für den Erfolg des TuS Langenholthausen, der in der ersten Halbzeit nach Meinung von Trainer Uli Mayer zuviel Respekt vor Sundern hatte.
Das änderte sich erst, als der TuS-Coach nach der Pause mit Moritz Klamann und Malek al Mohammad zwei frische Kräfte einwechselte. „In der 2. Halbzeit war meine Mannschaft hellwach. Deshalb haben die Zuschauer auch ein Spiel mit einem sehr hohen Unterhaltungswert gesehen“, bilanzierte Mayer, dessen Kollege Carsten Krämer und auch Kapitän Sebastian Held der Meinung sind, dass der TuS Sundern an diesem Tag den besseren Fußball gespielt hat.
Unrecht haben sie nicht. Wer jedoch so katastrophale Fehler macht, der fährt mit leeren Händen nach Hause. „Wir pennen und Langenholthausen nutzt unsere Fehler viermal brutal aus“, bringt Sebastian Held die 90 Minuten auf den Punkt und erhält Zustimmung von TuS-Trainer Uli Mayer. „Man merkt, dass er Pressesprecher bei der Polizei ist“, sagt Mayer mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.