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Garbeck. Am Montag endet endgültig das Kapitel „850 Jahre Garbeck“ indem die Ausstellung in der Kirche Heilige Drei Könige zum letzten Mal geöffnet hat. Am Dienstag erfolgt der Abbau.

Die Ausstellung hat bisher zahlreiche Garbecker und Nicht-Garbecker in die Kirche gelockt, die sich die zahlreichen Bilder und Informationen angesehen und gelesen haben. Interessante Dinge sind da zu lesen, über die Kirchengeschichte oder auch über die Höfe in der ehemaligen Gemeinde Garbeck. Viel Arbeit hat das Jubiläum aber auch gekostet. „Wir haben es alle gerne gemacht“, so Gudio Grevener, der für die Historie-Gruppe die Faden in der Hand hielt und sich bei allen Teilnehmern noch einmal besonders bedankt.

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In dieser Gruppe, die sich in den vergangenen Monaten regelmäßig traf und austauschte, waren immer so um die zehn Personen zugegen. Das waren wiederum die Leiter der Untergruppen, die sich um verschiedene Bereiche, etwa um den Bau des Tores, die Karrenstraße mit den historischen Gebäuden oder auch um die Gruppe der „Waschfrauen“, kümmerten. Und einer dieser Bereiche war auch die Organisation der Ausstellung in der Kirche.

Nichts lag dabei näher, als den Garbecker Reimund Schulte ins Boot zu holen, der für das Stadtarchiv zuständig ist. Und der kniete sich auch gleich in die neue Aufgabe hinein. Da das allerdings sehr umfangreich war, konnte er seine Mitstreiterin im Stadtarchiv, Ulrike Knips, hinzugewinnen, sodass schließlich das Stadtarchiv mit involviert war. „Das war auch gut so“, so Reimund Schulte. Denn gemeinsam hatten sie so manche schöne Idee für die Ausstellung, die auch mit alten Filmen angereichert wurde.

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Der älteste Streifen mit bewegten Bildern stammt übrigens aus dem Jahr 1957 und handelt vom Schützenfest in Garbeck. Der jüngste Film hingegen ist ganz frisch aus diesem Jahr und zeigt Impressionen aus der Luft über das Dorf Garbeck mit seinen Siedlungen Höveringhausen, Frühlinghausen und Leveringhausen. Ein schöner Querschnitt also durch die Geschichte gut eines halben Jahrhunderts.

Doch die Ausstellung hat noch mehr zu bieten. Allen Vereinen wurde angeboten, eine Schauwand zu erstellen, auf der sie sich darstellen konnten. Neun Vereine aus dem Dorf griffen auch sofort zu und sammelten Bilder und Informationen und präsentierten sie.

Guido Grevener zeigt hier den ältesten erhaltenen Teil der heutigen Kirche.

Aber auch die Kirchengeschichte der Pfarrei Heilige Drei Könige, die 1893 ihren ersten Pfarrer bekam und dessen Geschichte im Jahr 2009 endete, als Pfarrer Andreas Schulte aus Balve die Pfarrei mit übernehmen musste. Nostalgisch ist der 1:100 Nachbau der Kirche. Er stammt nämlich noch vom 800-Jahr-Jubiläum und wurde damals vom Kolping gefertigt. Das Model war noch vollständig erhalten und kam somit in die Ausstellung. Das Exponat soll auch noch weiterhin stehen bleiben und die Kirchgänger erfreuen.

„So kam immer mehr zusammen“, so Reimund Schulte, der für die gesamte Ausstellung zusammen mit Rainer Priggel verantwortlich zeichnete. Und die jüngsten Exponate sind erst nach der Jubiläumsfeier hinzugekommen. In der Karrenstraße hatte die Projektgruppe an jedes alte Gebäude ein Bild mit einer ausführlichen Beschreibung gestellt, damit sich die Besucher informieren konnten. Diese Beschreibungen sind nun auch in die Ausstellung eingegliedert worden.

Am Dienstag nun werden die meisten Sachen wieder eingemottet. Vielleicht für das Jubiläum in 50 Jahren. Doch damit will sich Reimund Schulte nicht zufrieden geben. Er will die modernen Medien nutzen, um nicht nur dem Garbecker Bürger die Werke der Ausstellung zu erhalten. So wird er alle Exponate abfotografieren und ins Internet stellen. Die Filme werden von Ulrike Knips aufbereitet und ebenfalls hochgeladen, sodass sie für jedermann sichtbar sind. „Die Sache mit den Schutzrechten haben wir geklärt. Es haben alle zugestimmt.“

Eine mit Öl auf Leinwand gemalte Katasterkarte. Eines der ältesten Häuser Garbecks steht immer noch, so Reimund Schulte.

Doch es gibt Werke, die nicht so einfach in einer Truhe oder im Internet verschwinden sollen. Darunter zählt auch eine in Öl gemalte Karte auf Leinwand, die die Höfe und Häuser aus dem Jahr 1829 zeigt. Gemalt wurde sie von Uwe Reisenberg nach einer Vorlage aus dem Katasteramt. „Das wäre einfach zu schade, da gibt es noch mehrere Dinge“, weiß Reimund Schulte noch nicht so richtig, wie er sie unterbringen kann.

Doch zunächst einmal ist die Ausstellung noch drei Tage lang zu besichtigen. In der Zeit von 9 bis 18 Uhr während der normalen Kirchenöffnungszeiten kan sie besichtigt werden. Ausnahme sind natürlich dann, wenn Gottesdienste, Andachten oder andere kirchliche Veranstaltungen anstehen. Ein Blick in den Pfarrbrief kann dabei hilfreich sein. Die Filmvorführungen sind nur noch am Sonntag, 22. September, zwischen 12 und 14 Uhr, sowie am Montag, 23. September, 15 bis 18 Uhr. Es stehen Stühle bereit und man kann bei der Auswahl der Filme, die auf einem großen Bildschirm gezeigt werden, mitbestimmen. Diese letzte Chance sollte man sich nicht entgehen lassen.

Übrigens: das nächste Jubiläum ist schon anvisiert. Im Jahr 2027 feiert die Feuerwehr Garbeck ihr 100-jähriges Bestehen. Da werden wohl wieder einige Stunden ehrenamtlicher Arbeit bei der Erstellung des Festprogramms erforderlich werden.    kr


Titelfoto: Guide Grevener (r.) hatte die Historien-Gruppe geleitet und koordiniert. Reimund Schulte war für die Ausstellung in der Kirche verantwortlich. Fotos: Roland Krahl

 

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