Mellen. Bekanntlich hatte das Golddorf Mellen seit einiger Zeit große Sorgen, wie es mit dem Traditionsverein Rot-Weiß Mellen weiter gehen wird. Der über 100 Jahre alte Sportverein stand kurz vor dem Aus, da niemand sich bereit erklärte, im Vorstand mitzuwirken. Allerdings besagen alte Statuten, dass nach der Wahl vier „Geschäftsführende“ in einem Sportverein tätig sein müssen. Also meldete sich Björn Freiburg (Foto) als Retter und übernahm die Rolle des ersten Vorsitzenden. „Hätte ich das nicht gemacht, dann wäre der Sportverein, so wie er jetzt ist, kaputt gegangen. Das Sporthaus zum Beispiel wäre an den Schützenverein übergegangen“, erklärt der 46-jährige Podologe aus Balve. Auch der schöne Rasenplatz in Mellen wäre ohne den Einsatz nicht weitergeführt worden.
Doch gut, dass nunmehr der Vorstand, welcher aus Björn Freiburg (erster Vorsitzender), Uwe Beukard (zweiter Vorsitzender), Alexander Dress (Geschäftsführer) und Bianca Hubertus (Schriftführerin) besteht, sich darum erstmal keine Sorgen mehr machen muss. Mittlerweile sei die Gruppe mit ihren Zukunftsplänen und bisherigen Veränderungen ziemlich zufrieden. Zudem bestünde die Gefahr eines Vereins-Aus jetzt nicht mehr in derartiger Form. Der erste Vorsitzende erleichtert: „Fällt jetzt ein Mitglied des Vorstandes weg, können die restlichen drei den Fußball- und Spielverein trotzdem am Laufen halten.“
Bisher haben sich schon einige Veränderungen unter dem neuen Vorstand ergeben. Zum einen wurde ein 5-jähriger Brauereivertrag mit Veltins abgeschlossen. Diese habe dem Verein daraufhin eine Zapfanlage, neue Gläser und ein Schiebefenster, unter anderem zur leichteren Bedienung der Gäste bei Veranstaltungen, spendiert. Zudem gibt es mittlerweile eine Ehrenamtskneipe in Mellen, welche regelmäßig Leute zusammenbringt und das Dorf finanziell, wirtschaftlich und gemeinschaftlich fördert.
Doch trotz einiger Erfolge stehen noch große Projekte an. Im Obergeschoss des Vereinsheimes sind einige Veränderungen geplant. Zum einen sollen zwei Dartautomaten den Raum füllen und den Besuchern zur Verfügung gestellt werden. Laut des aktuellen Standes sollen die Fußballspieler sich rund um ihre Trainings- oder Spielzeiten in dem Raum aufhalten können. Jeden zweiten Samstag sollen diese auch Besucher mitbringen, mit denen sie Dartturniere veranstalten oder die Räumlichkeiten anderweitig nutzen können. Das Ziel dahinter ist es, die Gemeinde breiter aufzustellen und nicht nur auf den Fußball zu konzentrieren, sondern einen Spiel- und Sportverein zu kreieren. Für 80 Euro im Jahr kann man sogar als „Außenstehender“, welcher nicht in Mellen wohnt, eine Versicherung abschließen und die Räumlichkeiten geschützt und versichert mitnutzen.
Um den Raum und das Vereinsheim noch sicherer zu gestalten, ist ein weiterer Ein- und Ausgang, oder ein Fluchtweg in Planung, welcher von dem Obergeschoss aus nutzbar ist. Dies dient nicht nur der Sicherheit, sondern erweist sich auch als praktisch, um beispielsweise Luft zu schnappen oder rauchen zu gehen. Dadurch, dass man den großen Raum auch für Geburtstage oder ähnliche Zwecke mieten kann, würde der zweite Ein- und Ausgang auch diesen Prozess erleichtern, da die Besucher so nicht mehr durch das ganze Vereinsheim laufen müssen, um nach oben zu gelangen.
Letztendlich sind die Hauptziele des Vorstandes: den Verein weiterhin zu halten, zu perfektionieren und den Ort Mellen wieder für den Fußball und die möglichen Kurse zu begeistern. Dazu sind sie ständig auf der Suche nach neuen Trainern jeglicher Art (etwa für Pilates oder Yoga). Da die Möglichkeiten in dem Mellner Vereinsheim groß sind, sei auch an ein Rentnertreffpunkt gedacht.
Doch nicht nur der Fußballverein, sondern auch der Martinsmarkt oder der Burgberglauf sollen das Golddorf finanziell und wirtschaftlich wieder auf Vordermann bringen und so soll mit allen Mitteln dafür geworben werden. AM