Balve/Helle. Die Balver Höhle ist immer wieder Schauplatz von ganz besonderen Veranstaltungen. Nachdem die europäischen Schützen ihr Jubiläum im Felsendom gefeiert haben, kam jetzt der Märkische Kreis mit zahlreichen Gästen im Höhlenrund zusammen, um 50 Jahre Märkischer Kreis mit einem Konzert zu begehen.

Und die Gästeliste, die Landrat Marco Voge, übrigens ein Kind aus der Stadt Balve, verkündete, ließ sich sehen. Internationale Gäste waren angereist. Besonders begrüßte er daher diejenigen, mit der weitesten Anreise besonders. Dies waren aus Wrexham (Wales) Mayor Tina Mannering und Consort Helen Briscoe, aus Elbe-Elster (Brandenburg) der Landratskollege Christian Jaschinski, aus Ratibor (Polen) Marek Kurpis, Vorstandsmitglied der Kreisverwaltung, und Tomasz Cofala, Vorsitzender des Kreistags, sowie aus Waterford (Irland) Councillor Jason Murphy und Chief Executive Sean McKeown.

„Der Besuch Ihrer Delegationen bringt die gegenseitige Wertschätzung für die Partnerschaften zum Ausdruck und ist uns eine große Freude“, so der Landrat, der dann die heimischen Abgeordneten, Bürgermeisterin und Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Märkischen Kreis sowie ehemalige Landräte begrüßte.

Den Ausflug in die Balver Höhle bezeichnete Marco Voge als weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr, nachdem im Juli der Festakt in Lüdenscheid gefeiert wurde. Der besondere Grund, dass so viele Ehrengäste in der Balver Höhle zusammen kamen, war der von vielen Musikerinnen und Musikern des Märkischen Jugendsinfonieorchesters ersehnte Auftritt an diesem besonderen Aufführungsort.

„Das MJO ist ein echtes kulturelles und musikalisches Aushängeschild unseres Kreises – und heute Abend können wir uns wieder davon überzeugen, mit welcher Begeisterung und Qualität hier musiziert wird“, kündigte der Landrat an. Doch zuvor gab es an diesem symbolträchtigen Ort der Jahrmillionen alten Höhle einen Rückblick auf den in der Zeitschiene nur kurzen „Lebensabschnitt“ des Märkischen Kreises von 50 Jahren.

Kreisarchivarin Dr. Christiane Todrowski hatte die schwierige, aber gut gemeisterte Aufgabe, die trockenen Daten humorvoll und interessant zu verpacken. Sie erinnerte daran, dass der Zusammenschluss der ehemaligen Kreise und Städte keineswegs eine „Liebesheirat“ gewesen sei, sondern eher einer Vernunftehe glich. „Aber Vernunftehen sind bekanntlich nicht die schlechteste Entscheidung: Sie halten länger. Der Märkische Kreis könnte in diesem Jahr quasi seine Goldene Hochzeit feiern, weil er auf gegenseitiger Wertschätzung und Respekt basiert“, so Dr. Todrowski.

Gleichzeitig machte die Kreisarchivarin deutlich, dass die damals geschlagenen Wunden zwar inzwischen verharscht sind, aber nicht geheilt. Doch das wir-Gefühlt sei über die Jahre gewachsen, auch über die kulturellen Angebote und Projekte. Damit schlug sie dann die Brücke zum Konzert an diesem Abend, denn das Märkische Sinfonieorchester setzt sich aus Teilnehmern des gesamten Kreises zusammen.

Unter der Leitung von Thomas Grote setzten die jungen Musikerinnen und Musiker dann einen Glanzpunkt in der 50-jährigen Geschichte des Märkischen Kreises. Mit Hingabe und großem Können präsentierten sie die Ouvertüre und die Arie „Mein Herr Marquis“, beides aus Die Fledermaus von Johann Strauss. Nach der Pause ging es dann mit der Sinfonie Nr. 4 von Gustav Mahler weiter.

Von daher konnten die Besucher der Landrats-Ankündigung: „Für die musikalische Gestaltung brauchen wir keine Künstler aus Wien oder New York. Das können wir selbst – und zwar ganz hervorragend. Dass die jungen Musikerinnen und Musiker des MJO hier spielen, freut mich ganz besonders“, nur zustimmen.

Das Orchester, das heute seinen zweiten Auftritt in der Balver Höhle hatte, empfahl sich geradezu für weitere Konzerte in dem riesigen Felsendom. Es hätte aber auch dieses Mal schon mehr Besucher verdient gehabt.   kr